#blickzurück: Kalenderblatt der Geschichte Das geschah am 18. Juni
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18. Juni 2022, 05:00 Uhr
2020: Beginn der Wirecard-Affäre
Am 18. Juni 2021 lässt Wirecard verkünden, dass man die Veröffentlichung der Jahresbilanz verschieben müsse. Es sei Bankguthaben auf Treuhandkonten in Höhe von 1,9 Milliarden Euro verschwunden. Wirecard stellt Anzeige gegen Unbekannt wegen Betrugs. An dem Tag bricht der Aktienkurs an der Börse massiv ein. Einen Tag später tritt der Wirecard-Chef Markus Braun zurück. Am 22. Juni beginnt die Staatsanwaltschaft München wegen Bilanzfälschung zu ermitteln und lässt einen Monat später verkünden, dass bereits seit 2015 die Bilanzen gefälscht und die Umsätze künstlich aufgebläht worden seien. Im April 2021 müssen sich Politiker wie Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) oder Olaf Scholz (SPD) vor einen Untersuchungsausschuss im Bundestag zur Wirecard-Affäre äußern. Im Mittelpunkt der Untersuchung steht, welche Mitschuld die Finanzaufsicht BaFin oder das Finanzministerium bei der Verschleierung von Wirecard haben könnte.
1991: Anklage gegen Wolfgang Berghofer
Am 18. Juni 1991 wird gegen den noch amtierenden Dresdner Oberbürgermeister Wolfgang Berghofer ein Ermittlungsverfahren wegen Wahlfälschung eingeleitet. Der Vorwurf: Bei den letzten Kommunalwahlen der DDR soll Berghofer in Dresden Ergebnisse manipuliert haben. Berghofer galt anfangs als Reformer, als Hoffnungsträger und großes politisches Talent im vereinigten Deutschland. Er ist der erste Spitzenpolitiker der SED, der den Dialog mit den Demonstranten sucht. In Dresden nennen sie ihn deswegen "Bergatschow", angelehnt an Michail Gorbatschow, der Ende der 1980er-Jahre von Moskau aus die Welt veränderte. Doch dann schmeißt Wolfgang Berghofer hin und geht in die Wirtschaft. Die Karriere wird durch das Gerichtsverfahren jäh gestoppt. Im Zuge der Ermittlungen kommt zudem seine zehnjährige Stasi-Mitarbeit ans Licht.
1972: "Außenseiter-Spitzenreiter" feiert Premiere
Am 18. Juni 1972 läuft erstmals die Unterhaltungsshow "Außenseiter-Spitzenreiter" im Fernsehen der DDR. Der Erfinder und Moderator der Sendung, Hans-Joachim Wolfram, stellt darin Menschen mit außergewöhnlichen Hobbys und Begabungen, nicht ganz alltägliche Erfindungen und ungewöhnliche Rekorde vor. Bei den DDR-Oberen hat die Sendung oft einen zweifelhaften Beigeschmack. Das Parteiorgan "Neues Deutschland" jedenfalls kündigt die Sendung lediglich unter dem Namen "Spitzenreiter" an. Die Zuschauer kümmert das wenig, durch sie wird das neue Unterhaltungsformat schnell zum Publikumsmagneten. Seit 2012 moderiert Madeleine Wehle die Sendung.
1962: Fluchthelfer erschießt DDR-Grenzer
Am 18. Juni 1962 verhilft Rudolf Müller seiner Ehefrau, Schwägerin und seinen beiden Kindern zur Flucht von Ost- nach West-Berlin. Dafür hat er im Vorfeld an der Baustelle des neuen Springer-Verlagshauses mit Brüdern und Freunden einen 22 Meter langen Tunnel angelegt. Auf dem Weg zum Tunnel werden Grenzposten auf die Familie aufmerksam und wollen sie kontrollieren. In Panik erschießt Rudolf Müller den DDR-Grenzsoldaten Reinhold Huhn. Daraufhin wird das Feuer auf die Familie eröffnet, der trotzdem die Flucht durch den Tunnel gelingt. Nach dem Fall der Mauer 1989 muss sich Rudolf Müller als erster Westdeutscher wegen der Tötung eines DDR-Grenzsoldaten vor Gericht verantworten. Im Jahr 1999 wird er zu einem Jahr Gefängnis auf Bewährung verurteilt.
1896: Kyffhäuser-Denkmal wird eingeweiht
Am 18. Juni 1896 wird das Kyffhäuser-Dekmal in Thüringen im Beisein von Wilhelm II. eingeweiht. Der 81 Meter hohe Bau wird zu Ehren seines Vorgängers, Wilhelm I., errichtet. Dieser starb 1888. Neben der einzigen Reiterstaue des Kaisers gibt es auch eine Figur von Friedrich I., auch bekannt als Barbarossa. 1152 wird dieser von den deutschen Fürsten zum König gewählt und hat auf dem Kyffhäuser seine Burg. Heute sind der Kyffhäuser und sein Denkmal ein beliebtes touristisches Ausflugsziel. Ab April 2024 soll sich eine neue Stiftung um das Wahrzeichen kümmern. Besonderer Fokus der Stiftung liegt darauf, das Kaiserdenkmal als pädagogischen Lernort für Schülerinnen und Schüler auszubauen. Das Areal rund um das drittgrößte Nationaldenkmal Deutschlands soll zu einem "Lernort der Demokratie" werden.
1942: Paul McCartney wird geboren
Am 18. Juni 1942 wird Paul McCartney in der englischen Hafenstadt Liverpool geboren. 1960 gründet er mit John Lennon, George Harrison, Pete Best und Stuart Sutcliffe "The Beatles". Die Band geht aus einer Reihe von Vorläuferbands um John Lennon hervor. Sutcliffe verlässt die Beatles 1961, 1962 wird der Schlagzeuger Pete Best durch Ringo Star ersetzt. Die Beatles werden zur erfolgreichsten Band der Musikgeschichte. Nach ihrer Auflösung 1970 startet Paul McCartney eine Solo-Karriere. 1997 wird er von Queen Elizabeth II. zum Ritter geschlagen und erhält damit den Titel "Sir".
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR AKTUELL | 21. August 2020 | 14:00 Uhr