#blickzurück: Kalenderblatt der Geschichte Das geschah am 31. Januar
Hauptinhalt
31. Januar 2023, 05:00 Uhr
1892: Erstes Skispringen am Holmenkollen
Am 31. Januar 1892 wird auf dem Berg Holmenkollen nördlich von Norwegens Hauptstadt Oslo die weltweit erste Skisprungschanze, der Holmenkollbakken, eingeweiht. 12.000 Zuschauerinnen und Zuschauer wohnen dem Spektakel bei. Als Sieger geht der Norweger Arne Ustvedt mit einem Sprung von 21,5 Metern hervor. 1952 ist der Holmenkollen Austragungsort für die Olympischen Winterspiele. Bis heute finden auf dem Berg zahlreiche internationale Wettbewerbe in unterschiedlichen Disziplinen statt, darunter Skispringen, Nordische Kombination, Biathlon und Langlauf.
1929: Roman "Im Westen nichts Neues" erscheint
Am 31. Januar 1929 erscheint der Roman "Im Westen nichts Neues" von Erich Maria Remarque im Ullstein-Verlag. Das Buch handelt von einem jungen deutschen Soldaten, der die Schrecken des Ersten Weltkrieges hautnah erlebt. Der Antikriegsroman wird in über 50 Sprachen übersetzt. 1930 wird er vom US-Amerikaner Lewis Milestone verfilmt. Die Kino-Aufführung wird in Deutschland am 11. Dezember 1930 wegen "Gefährdung des Ansehens im Ausland" untersagt. Nach Hitlers Machtergreifung 1933 gehört "Im Westen nichts Neues" zur verbotenen Literatur in Deutschland. 2022 erscheint die erste deutsche Filmadaption von "Im Westen nichts Neues". Im Januar 2023 wird der Film in neun Kategorien für den Oscar nominiert.
1946: Wolfgang Stumph geboren
Am 31. Januar 1946 wird die deutsche Fernsehlegende Wolfgang Stumph in Niederschlesien im heutigen Polen geboren. Kurz nach seiner Geburt muss die Familie fliehen und kommt nach Dresden, wo Stumph aufwächst und erste Bühnenerfahrung sammelt. Ende der 1980er-Jahre schafft Stumph den Sprung ins Fernsehen mit Gastauftritten in Gunther Emmerlichs "Showkolade". Der Durchbruch gelingt ihm 1991 als Deutschlehrer Udo Struutz im erfolgreichen Kinofilm "Go Trabi Go". Im Fernsehen ist er von 1995 bis 2021 als Kriminalkommissar der ZDF-Krimi-Reihe "Stubbe – Von Fall zu Fall" zu sehen. 2021 bekommt Wolfgang Stumph die Goldene Henne für sein Lebenswerk verliehen.
1968: Neue DDR-Verfassung entworfen
Am 31. Januar 1968 wird der Entwurf für eine neue sozialistische DDR-Verfassung vorgestellt. Die dafür eingesetzte Kommission präsentiert den Entwurf bei einer Tagung der Volkskammer in Berlin. "Unsere Verfassung wird die demokratischste Verfassung sein, die es jemals in Deutschland gab" erklärt Walter Ulbricht. Die erste Verfassung der DDR stammt aus dem Jahr 1949 und tritt mit der Staatsgründung in Kraft. Nun soll sie an die aktuellen politischen und gesellschaftlichen Umstände angepasst werden. Im April 1969 dürfen die DDR-Bürger in einem Volksentscheid über die neue Verfassung abstimmen und nehmen sie mit einer großen Mehrheit an. In der Verfassung wird das Prinzip des demokratischen Zentralismus umfassend durchgesetzt und auch die führende Rolle der SED festgeschrieben. Die Verfassung verankert auch das Recht auf Arbeit, das Recht auf Bildung, das Recht auf Fürsorge im Alter und Invalidität und das Recht auf Wohnraum.
1990: Erster Direktflug zwischen DDR und BRD
Am 31. Januar 1990 fliegt die Boeing "Reutlingen" mit der Flugnummer LH 6024 als erste Lufthansa-Maschine in der Geschichte durch den bis dahin streng verbotenen Sperrkorridor über der innerdeutschen Grenze. Eigentlich werden innerdeutsche Flüge damals noch über die damalige Tschechoslowakei umgeleitet. Weil es sich um einen Arbeitsbesuch handelt, geben jedoch das Verkehrsministerium und die Alliierten den Direktflug kurzfristig frei. Ihre Route: von München nach Dresden. An Bord sind Lufthansa-Chef Heinz Ruhnau und der bayerische Ministerpräsident Max Streibl. Erst zwei Monate später, im März 1990, geben die Alliierten den Luftkorridor offiziell frei und ermöglichen damit Direktflüge zwischen Ost- und Westdeutschland.
2020: Brexit – Großbritannien verlässt die EU
Am 31. Januar 2020 verlässt Großbritannien nach 47 Jahren Mitgliedschaft die Europäische Union (EU). Den Weg dahin ebnet das Referendum vom 23. Juni 2016, in dem rund 52 Prozent der Briten für den Austritt aus der EU stimmen. Die Austrittsverhandlungen leitete die damalige Premierministerin Theresa May ein. Nach ihrem Rücktritt im Sommer 2019 übernahm ihr Nachfolger Boris Johnson. Zum ersten Mal tritt mit dem Vereinigten Königreich ein Land aus der EU aus, die jetzt noch 27 Mitgliedsstaaten zählt. Um die Folgen des Austrittes abzufedern, wird ein Handels- und Kooperationsabkommen zwischen der EU und dem Vereinigten Königreich beschlossen.