#blickzurück: Kalenderblatt der Geschichte Das geschah am 11. Januar
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11. Januar 2023, 05:00 Uhr
1990: Volkskammer beschließt Reisefreiheit für DDR-Bürger
Was Günter Schabowski am 9. November 1989 voreilig verkündete, wird am 11. Januar 1990 auch formal beschlossene Sache. An diesem Tag verabschiedet die Volkskammer der DDR, dass jeder Bürger fortan uneingeschränkt ins Ausland reisen kann. Im neuen Gesetz heißt es:
Jeder Bürger der Deutschen Demokratischen Republik hat das Recht, jederzeit in das Ausland zu reisen und zu diesem Zweck einen Reisepass der Deutschen Demokratischen Republik zu erhalten.
Das Gesetz tritt am 1. Februar desselben Jahres in Kraft. Doch bereits seit Ende 1989 reisten unzählige DDR-Bürgerinnen und Bürger in den Westen.
Am Abend des 9. November 1989 verliest Günter Schabowski auf einer Pressekonferenz den Entwurf für ein neues Reisegesetz der SED-Führung. In diesem heißt es, dass die neue Regelung "es jedem Bürger der DDR möglich macht, über Grenzübergangspunkte der DDR auszureisen." Fälschlicherweise verkündet Schabowksi, dass diese Regelung noch am gleichen Tag in Kraft trete. Tausende fordern in Ost-Berlin daraufhin die Öffnung der Grenze, die Mauer fällt.
2002: Erste Häftlinge im US-Militärgefängnis Guantánamo
Am 11. Januar 2002 treffen die ersten Häftlinger im "Camp X-Ray" des Gefangenenlagers Guantánamo ein. Das Gefängnis ist Teil des US-amerikanischen Marinestützpunktes Guantánamo Bay auf Kuba. Es wird nach den Terroranschlägen des 11. September 2001 errichtet und dient zur Inhaftierung mutmaßlicher Al-Qaida-Terroristen und Talibankämpfer. Schon im ersten Jahr werden in Guantánamo hunderte Menschen aus 40 Ländern inhaftiert.
Wenige Jahre später steht das Gefängnis heftig in der Kritik. Da Guantánamo sich nicht auf dem Staatsgebiet der USA befindet, ist das Lager praktisch ein rechtsfreier Raum. Ehemalige Häftlinge berichten von Isolationshaft, sexueller Nötigung und systematischer Folter wie "Waterboarding" oder Schlafentzug. Bereits Präsident George W. Bush kündigt an, das Gefängnis in seiner Amtszeit schließen zu lassen. Doch das Gefangenenlager existiert weiterhin, trotz der astronomisch hohen Kosten: 13 Millionen US-Dollar gibt die US-Regierung für einen Gefangenen aus – jedes Jahr.
2008: Tod von Bergsteiger Edmund Hillary
Er war der Allererste, der die "Spitze der Welt" bezwingt: Edmund Hillary, der erste Mann auf dem Mount Everest, stirbt am 11. Januar 2008 im neuseeländischen Auckland an einem Herzinfarkt. Er erreichte im Mai 1953 zusammen mit dem nepalesischen Sherpa Tenzing Norgay den Gipfel des Mount Everest.
Geboren wird Hillary im Jahre 1919. Bereits als Kind beginnt er in den Bergen Neuseelands mit dem Klettern. Mit 33 Jahren bricht er zu einer Expedition der britischen Royal Geographic Society auf, um den Mount Everest zu besteigen. Mit dabei: elf andere Bergsteiger und 35 nepalesische Sherpas. Eine zwölf Meter hohe Felsfront kurz vor dem Gipfel, die die zwei zusammen bezwingen, trägt fortan den Namen "Hillary Step". Mit Hilfe eines Sauerstoffgerätes erreicht Hillary zusammen mit Tenzing Norgay als Erster den Gipfel. Erst der Südtiroler Reinhold Messner beweist 1978, dass sich der Everest auch ohne zusätzlichen Sauerstoff erklimmen lässt.
Direkt nach seiner Rückkehr schlägt die Queen Hillary zum Ritter. Bis zu seinem Tod setzt er sich für die Gemeinden der nepalesischen Sherpa ein. Er kritisiert außerdem das wachsende Geschäft mit den Expeditionen am Mount Everest.