#blickzurück: Kalenderblatt der Geschichte Das geschah am 5. März
Hauptinhalt
05. März 2023, 05:00 Uhr
Inhalt des Artikels:
- 1871: Revolutionärin Rosa Luxemburg wird geboren
- 1933: Letzte Reichstagswahl
- 1943: "Münchhausen" feiert Premiere
- 1945: Bombenangriff auf die Stadt Chemnitz
- 1946: Churchill bringt den Ausdruck "Eiserner Vorhang" in Umlauf
- 1953: Josef Stalin stirbt
- 1979: Größter Spionagefall der Nato
- 2015: Mietpreisbremse beschlossen
- 2017: Denkmal "Schwerter zu Pflugscharen" eingeweiht
1871: Revolutionärin Rosa Luxemburg wird geboren
Am 5. März 1871 wird die Sozialdemokratin Rosa Luxemburg geboren. Sie gründet gemeinsam mit Karl Liebknecht den Spartakusbund und setzt sich für die Arbeiterbewegung, den Marxismus und den Antimilitarismus ein. Sie wird 1919 wegen ihrer Beteiligung am Januaraufstand ermordet.
1933: Letzte Reichstagswahl
Am 5. März 1933 findet die letzte Reichstagswahl statt, an der mehrere Parteien teilnehmen. "Frei" sind die Wahlen nicht, denn nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten und der sogenannten Reichstagsbrandverordnung sind die Bürgerrechte, wie Meinungs- und Versammlungsfreiheit enorm eingeschränkt. Es gibt eine Wahlbeteiligung von fast 90 Prozent: Die NSDAP wird mit 43,9 Prozent der Stimmen stärkste Kraft, verfehlt aber die absolute Mehrheit. Für die parlamentarische Mehrheit bildet sie eine Koalition mit der Deutschnationalen Volkspartei (DNVP). Kurze Zeit später werden alle Parteien außer der NSDAP verboten. Erst 16 Jahre später gibt es in Deutschland, mit der ersten Bundestagswahl am 14. August 1949 wieder freie Wahlen.
1943: "Münchhausen" feiert Premiere
Am 5. März 1943 kommt "Münchhausen" in die deutschen Kinos. Der Film von Josef von Báky nach einem Drehbuch von Erich Kästner erzählt die Lebensgeschichte des Lügenbarons Hieronymus von Münchhausen. Die Hauptrolle im dritten abendfüllenden deutschen Farbfilm spielt Hans Albers. Da die Nationalsozialisten Erich Kästner mit einem Arbeitsverbot belegt hatten, schrieb er das Drehbuch unter dem Pseudonym "Berthold Bürger". Propagandaminister Joseph Goebbels hatte den Film anlässlich des 25-jährigen Bestehens der Ufa-Filmstudios in Auftrag gegeben.
1945: Bombenangriff auf die Stadt Chemnitz
Am 5. März 1945 wird Chemnitz von fast 700 britischen und kanadischen Bombern angegriffen. Die Stadt, die während des Zweiten Weltkriegs ein Zentrum der Rüstungsindustrie war, wird zu 75 Prozent zerstört. Bei der Bombardierung sterben 2.100 Menschen.
1946: Churchill bringt den Ausdruck "Eiserner Vorhang" in Umlauf
Am 5. März 1946 spricht Winston Churchill erstmals öffentlich vom "Eisernen Vorhang". Die Beschreibung für die Teilung Europas wird dadurch weltweit bekannt. Erstmalig benutzt hatte sie aber die NS-Zeitung "Das Reich" in einer Überschrift am 18. Februar 1945.
1953: Josef Stalin stirbt
Am 5. März 1953 stirbt der sowjetische Staatschef Josef Stalin. in seiner Datsche nahe Moskau. Wenige Tage zuvor hatte er einen Schlaganfall erlitten, von dem er sich nicht wieder erholte. Seit 1941 war er Oberbefehlshaber der Roten Armee und besaß die gesamte politische und militärische Macht in der Sowjetunion. Bei der Verwirklichung des Sozialismus ging er brutal vor: Er enteignete Bauern, setzte die eigene Bevölkerung Hungersnöten aus, baute ein System der "Gulags" auf. In den Zwangsarbeitslagernwaren bis zu 18 Million Menschen inhaftiert und bis zu 4,5 Millionen starben. Die Herrschaft des "stählernen Diktators" war von Gewalt und Terror geprägt. Nikita Chruschtschow übernimmt zunächst die Parteileitung, Jahre später wird er auch Regierungschef. Damit setzt er sich in der ungeklärten Nachfolgefrage des "unsterblichen" Stalin durch.
1979: Größter Spionagefall der Nato
Am 5. März 1979 flieht die Nato-Sekretärin und Spionin Ursel Lorenzen aus Brüssel über Jugoslawien in die DDR. Offenbar stand ihre Enttarnung unmittelbar bevor. Sie arbeitete zwölf Jahre im NATO-Hauptquartier und hatte Zugang zu geheimen Planungsdokumenten, die sich mit dem möglichen Einsatz von Atomwaffen beschäftigten. Auf einer internationalen Pressekonferenz in Ost-Berlin berichtet sie über die Nato-Pläne zum Einsatz von Atomwaffen in Europa. Für ihre Spionagetätigkeit gibt sie Gewissensgründe an. Die Veröffentlichung löst eine Krise im Nato-Hauptquartier aus. Kurz nach der Pressekonferenz erlässt die BRD Haftbefehl gegen Lorenzen und ihren Mann, der 1999 aufgehoben wird. Bis zur Wende leben die Beiden mit engen Verbindungen zur Stasi in der DDR, die Spionagetätigkeit im Dienst der Staatssicherheit bestreiten sie.
2015: Mietpreisbremse beschlossen
Am 5. März 2015 beschließt der Bundestag die Mietpreisbremse. Mieter sollen in Gegenden mit "angespannten Wohnungsmärkten" vor überteuerten Mieten und drastischen Mieterhöhungen geschützt werden. Die von den Bundesländern ausgewiesene Miete darf bei Neuvermietungen maximal zehn Prozent über der ortsüblichen Vergleichsmiete liegen. Die Bundesländer legen auf fünf Jahre fest, in welchen Gegenden die Regelung gilt. Es gibt Ausnahmen unter anderem bei Neubauten und grundsanierten Wohnungen. An der Mietpreisbremse wird kritisiert, dass sie nur zeitlich befristet und begrenzt auf bestimmte Regionen eingeführt wird. Im Koalitionsvertrag von 2021 wird festgelegt, dass die Mietpreisbremse verlängert und verschärft werden soll.
2017: Denkmal "Schwerter zu Pflugscharen" eingeweiht
Am 5. März 2017 wird vor dem Lutherhof in Wittenberg eine drei Meter hohe Skulptur des Hallenser Künstlers Michael Krenz eingeweiht. Sie erinnert an die DDR-Friedensaktion "Schwerter zu Pflugscharen" von Friedrich Schorlemmer. Schorlemmer hatte beim Kirchentag 1983 am gleichen Ort eine "Schmiedeliturgie" gefeiert. Dieses biblische Friedenssymbol war in der DDR verboten, wird daraufhin aber zu Symbol der Friedensbewegung im Land.