#blickzurück: Kalenderblatt der Geschichte Das geschah am 18. Mai
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18. Mai 2022, 05:00 Uhr
Inhalt des Artikels:
- 1015: Grundsteinlegung Merseburger Dom
- 1961: Erste Ausgabe der "Umschau"
- 1972: Uraufführung "Die neuen Leiden des jungen W."
- 1990: Vertrag zur Wirtschafts- Währungs- und Sozialunion unterzeichnet
- 1991: Englands erste Frau im Weltraum
- 1992: Russland lenkt in Streit um Krim ein
- 2020: Schulen und Kitas in Sachsen öffnen
1015: Grundsteinlegung Merseburger Dom
Der Grundstein für den Merseburger Dom wird am 18. Mai 1015 von Bischof Thietmar gelegt. Kaiser Heinrich II. selbst gab den Auftrag für den Bau des Doms. Der Kaiser und seine Gemahlin sorgen für eine prachtvolle Ausstattung der Kirche und des Domschatzes. Nach nur sechs Jahren Bauzeit erfolgt am 1. Oktober 1021 die Weihe des Gotteshauses. Der Domschatz umfasst unter anderem die Merseburger Zaubersprüche, für die 2021 ein Antrag zur Aufnahme ins Unesco-Weltdokumentenerbe gestellt wird. Bei einer erfolgreichen Bewerbung könnten sie sich ab 2024 oder 2025 mit dem Titel schmücken. Zum Zwecke der Neupräsentation des wertvollen Domschatzes wird ein Teil des Doms 2008 umgebaut. Das Gotteshaus zählt zu den herausragenden Baudenkmälern an der Straße der Romanik.
Wegen besonderer Hinwendung zu geistlichen Dingen, der Wiederbegründung des Bistums Merseburg und der Gründung des Bistums Bamberg wird das Kaiserpaar mit Altären, Stiftungen und Messen verehrt. Heinrich II. wird am 4. März 1146 von Papst Eugen III. heiliggesprochen. 1200 erfolgt die Heiligsprechung der Kaiserin Kunigunde.
1961: Erste Ausgabe der "Umschau"
Am 18. Mai 1961 wird das Magazin "Umschau" erstmalig im DDR-Fernsehen ausgestrahlt. Zu Beginn ist die "Umschau" ein Wissenschaftsmagazin. Nach der Wiedervereinigung und mit der Gründung des MDR berichtet es vorangig über die Wirtschaft und das Leben in Ostdeutschland. Es ist das älteste, regelmäßig ausgestrahlte Magazin im deutschen Fernsehen.
1972: Uraufführung "Die neuen Leiden des jungen W."
Am 18. Mai 1972 feiert Ulrich Plenzdorfs DDR-kritisches Stück "Die neuen Leiden des jungen W." Premiere am Landestheater in Halle. Eigentlich soll aus dem Stoff ein Film werden, doch das Drehbuch wurde nicht von der DEFA genehmigt. Das Stück kritisiert die Zwänge und Regeln des DDR-Systems. In den nachfolgenden Jahren wird es zum meistgespielten Bühnenwerk in der DDR und der Bundesrepublik. Auf Grundlage des Theaterstücks schreibt Plenzdorf 1973 den gleichnamigen Roman, der zum Bestseller wird und ihn weltberühmt macht.
Plenzdorf wurde am 26. Oktober 1934 in Berlin geboren. Er studierte an der Filmhochschule Potsdam-Babelsberg und war als DEFA-Drehbuchautor tätig. "Die neuen Leiden des jungen W." wird 1976 in der Bundesrepublik verfilmt. 2007 stirbt Ulrich Plenzdorf in Berlin.
1990: Vertrag zur Wirtschafts- Währungs- und Sozialunion unterzeichnet
Am 18. Mai 1990 unterzeichnen die Finanzminister Theo Waigel (BRD) und Walter Romberg (DDR) in Bonn den Vertrag zur Wirtschafts-, Währungs- und Sozialunion. Löhne, Gehälter, Renten und Mieten werden ab 1. Juli 1990 im Verhältnis 1:1 umgerechnet. Bargeld und Bankguthaben werden teilweise im Verhältnis 2:1 oder 3:1 umgestellt. Viele DDR-Bürger verlieren damit erspartes Geld. Außerdem kommt es zu Preissteigerungen: Lebensmittel kosten zum Teil das dreifache. Der wirtschaftliche Aufschwung, den sich viele DDR-Bürger erhofften, bleibt aus.
1991: Englands erste Frau im Weltraum
Am 18. Mai 1991 fliegt Chemikerin Helen Sharman in einer kommerziellen sowjetisch-britischen Mission auf die Weltraumstation MIR. Sie ist die erste Britin, die an einer Raumfahrtmission teilnimmt. Helen Sharmans Aufenthalt im All dauert sechs Tage.
1992: Russland lenkt in Streit um Krim ein
Am 18. Mai 1992 lenkt Russland im ersten Streit mit der Ukraine um die Halbinsel Krim überraschend ein. Parlamentspräsident Chasbulatow verkündet, sein Land erhebe keine Gebietsansprüche. Nach der Auflösung der Sowjetunion 1991 wurde die Halbinsel Teil des nun unabhängigen ukrainischen Staates. Ein Referendum über die Unabhängigkeit der Krim wurde angestrebt, jedoch mit politischen Druck aus Kiew unterbunden. Als Kompromiss wird der Krim 1992 der Status einer Autonomen Republik innerhalb der Ukraine zugestanden. 2014 ändert sich der Kurs Russlands und die Eingliederung der Habinsel wird durch ein umstrittenes Referendum erzwungen.
2020: Schulen und Kitas in Sachsen öffnen
Ab dem 18. Mai 2020 dürfen die Schulen und Kitas in Sachsen nach zweimonatiger Schließung wieder öffnen. Dies hatte das Sächsische Staatsministerium für Kultus (SMK) am 8. Mai bekanntgegeben. Kitas und Horte sollen demnach für alle Kinder öffnen. In den Grundschulen wird es einen "eingeschränkten Regelbetrieb", also Unterricht mit strengen Hygieneauflagen geben: Kinder besuchen in festen und strikt voneinander getrennten Gruppen die Schule. Eltern müssen außerdem bescheinigen, dass ihre Kinder keine Krankheitssymptome haben. An den weiterführenden Schulen soll es einen Wechsel aus Präsenzunterricht und Home-Schooling geben. Der Landeselternrat Sachsen kritisiert die hohen Auflagen als "vielerorts nicht realisierbar".
Aufgrund der Corona-Pandemie ordnete das SMK am 18. März 2020 die Schließungen von Schulen und Kitas in Sachsen an. Wegen steigender Infektionszahlen kommt es im Dezember 2020 erneut zu landesweiten Schulschließungen.