#blickzurück: Kalenderblatt der Geschichte Das geschah am 23. Februar
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23. Februar 2023, 05:00 Uhr
Inhalt des Artikels:
- 1893: Diesel-Motor patentiert
- 1899: Erich Kästner geboren
- 1918: Gründungstag der Roten Armee
- 1930: Horst Wessel gestorben
- 1931: Täve Schur geboren
- 1940: Radioaktives Element Plutonium erstmals nachgewiesen
- 1991: Kali-Kumpel in Thüringen protestieren
- 2002: Himmelsscheibe von Nebra beschlagnahmt
- 2011: Guttenberg verliert Doktortitel
1893: Diesel-Motor patentiert
Am 23. Februar 1893 erhält der deutsche Ingenieur Rudolf Diesel ein Patent für den von ihm entwickelten Verbrennungsmotor. Die "rationelle Wärmekraftmaschine" meldet er ein Jahr zuvor beim Patentamt an. 1897 wird der erste funktionsfähige Prototyp fertiggestellt. Sein Motor arbeitet doppelt so effizient wie damalige Dampfmaschinen. Diesel stirbt 1913 und erlebt den weltweiten Durchbruch seines Motors nicht mehr.
1899: Erich Kästner geboren
Am 23. Februar 1899 wird der Schriftsteller Erich Kästner in Dresden geboren. Nach dem Abitur beginnt er 1920 ein Germanistik-Studium in Leipzig. Kästner schreibt Theaterkritiken und wird bald darauf Redakteur beim "Leipziger Tageblatt". Mit 28 Jahren zieht es ihn nach Berlin, wo er einen fast märchenhaften Aufstieg erlebt: Seine Gedichte, Essays und Kritiken werden in diversen Zeitungen veröffentlicht und ermöglichen ihm ein Leben als freier Schriftsteller. Mit "Emil und die Detektive" gelingt ihm 1929 der große Durchbruch – das Kinderbuch macht ihn weltweit bekannt und wird ein Jahr nach seiner Erscheinung verfilmt.
Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten wird Kästners Karriere abrupt beendet. Als seine Bücher 1933 auf dem Berliner Opernplatz verbrannt werden, ist Kästner selbst dabei. Er flieht aus Deutschland und erlebt das Kriegsende in Österreich. Nach 1945 lebt Kästner in München und schreibt weiterhin Kinderbücher wie "Das doppelte Lottchen", das 1949 erscheint. Am 29. Juli 1974 stirbt Kästner mit 75 Jahren an einer Krebserkrankung.
1918: Gründungstag der Roten Armee
Der 23. Februar 1918 markiert den offiziellen Gründungstag der Roten Armee. Das Dekret zum Aufbau der Streitkraft war bereits im Januar 1918 verabschiedet worden. Gefeiert wird die Gründung in Russland jedoch am 23. Februar, dem "Tag des Verteidigers des Vaterlandes". An diesem Tag werden 1918 erstmals in größerem Umfang Soldaten für die Rote Armee rekrutiert.
1930: Horst Wessel gestorben
Am 23. Februar 1930 erliegt der SA-Führer Horst Wessel seinen Schussverletzungen. Wessel hatte Mietschulden angehäuft, weshalb ihm seine Vermieterin Elisabeth Salm die Wohnung gekündigt hatte. Da er sich weigert auszuziehen, holt sich Salm Hilfe bei einem kommunistischen Rotfrontkämpferbund, dem ihr verstorbener Mann angehört hatte. Ein Trupp von Männern stürmt daraufhin Wessels Wohnung. Der Kleinkriminelle Albrecht Höhler setzt einen Schuss ab, der Wessel im Gesicht trifft. Fünf Wochen nach dem Attentat stirbt er an seinen Verletzungen.
Nach seinem Tod wird Wessel von der NS zum Märtyrer stilisiert. Eine seiner eigenen Dichtungen wird später als "Horst-Wessel-Lied" zur Parteihymne der NSDAP.
1931: Täve Schur geboren
Am 23. Februar 1931 wird der Radrennfahrer Gustav-Adolf "Täve" Schur geboren. Als erster Deutscher gewinnt er die WM der Amateure und die Internationale Friedensfahrt. Neben seiner Sport-Karriere ist er auch in der Politik aktiv: als Volkskammer- und später auch als Bundestagsabgeordneter.
1940: Radioaktives Element Plutonium erstmals nachgewiesen
Am 23. Februar 1940 weisen amerikanische Physiker erstmals das radioaktive Element Plutonium nach. Nach zweijähriger Geheimhaltung wird die Entdeckung nach dem Planeten Pluto benannt. Auch in der Atombombe, die 1945 Nagasaki in Japan zerstört, ist Plutonium enthalten.
1991: Kali-Kumpel in Thüringen protestieren
Am 23. Februar 1991 protestieren rund 15.000 Kali-Bergleute im thüringischen Bad Salzungen und Sondershausen gegen die Gefährdung ihrer Arbeitsplätze. Grund der Proteste ist die Privatisierung der ehemaligen DDR-Kalisalz-Industrie. Nach der Wiedervereinigung wird das ehemals staatlich organisierte "Kombinat Kali" – ein Zusammenschluss aller Kaliwerke der DDR – privatisiert und ab dem 1. Juni 1990 unter dem Dach der "Mitteldeutschen Kali AG" vereint. Eigentümer ist die Treuhand. Bis Anfang 1991 werden fünf von zehn Kaligruben des Ostens geschlossen. Innerhalb weniger Wochen verlieren über 10.000 Kumpel ihre Arbeit.
2002: Himmelsscheibe von Nebra beschlagnahmt
Am 23. Februar 2002 gelingt die Sicherstellung der Himmelsscheibe von Nebra, die im Sommer 1999 von Raubgräbern gefunden worden war. Seitdem gehört sie zum Bestand des Landesmuseums für Vorgeschichte Sachsen-Anhalt in Halle. Das Artefakt aus der Bronzezeit zeigt die weltweit älteste bekannte konkrete Darstellung astronomischer Phänomene.
2011: Guttenberg verliert Doktortitel
Am 23. Februar 2011 wird dem damaligen Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg sein Doktortitel der Universität Bayreuth aberkannt. Eine Woche nach der Aberkennung seines Titels, am 1. März, erklärt der CSU-Politiker seinen Rücktritt. Guttenberg verlegt seinen Lebensmittelpunkt daraufhin in die USA, wo er 2013 eine Investment- und Beratungsfirma gründet.