#blickzurück: Kalenderblatt der Geschichte Was geschah am 2. Januar
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02. Januar 2023, 05:00 Uhr
1919: Erste elektrische Verkehrsampel
Am 2. Januar 1919 geht in Detroit in den USA die erste dreifarbige Ampel der Welt in den Betrieb. Sie sorgt nicht nur für mehr Sicherheit auf der Straße, sondern ist auch wesentlich effizienter. Zuvor kümmerten sich bis zu zwölf Polizisten um einen reibungslosen Verkehr. Ab 1922 steht auch in Deutschland die erste dreifarbige Ampel auf dem Hamburger Stephansplatz.
Erste Vorgänger der Ampel gibt es schon wesentlich früher. Bereits 1868 wird in London eine Lichtsignalanlage aufgestellt. Diese wird allerdings mit Gas betrieben und muss nach einer Explosion wieder abgebaut werden. 1914 gibt es in Cleveland in den USA die erste zweifarbige Ampel mit einem roten und einem grünen Licht.
Später wird in der DDR das Ampelmännchen zum Kult. Die Idee stammt vom Verkehrspsychologen Karl Peglau aus dem Jahre 1961. Es hat die Wendezeit überdauert und ist heute auch auf Ampeln westdeutscher Städte zu finden.
1956: Bundeswehr nimmt ihre Arbeit auf
Am 2. Januar 1956 treten 1.000 Freiwillige in Andernach, Wilhelmshaven und Nörvenich in Westdeutschland ihren Dienst bei der neu gegründeten Bundeswehr an. Ausstatttung und Ausbildungsabläufe sind zunächst noch provisorisch.
Die Bundeswehr wird wenige Monate zuvor, am 12. November 1955, in Bonn gegründet. Die ersten 101 Freiwilligen werden an diesem Tag für den Wehrdienst vereidigt. Am 21. Juli 1957 wird in der Bundesrepublik die Wehrpflicht eingeführt. Die Neugründung der Bundeswehr ist umstritten. Sie findet nicht nur im vor dem Hintergrund eines eskalierenden Kalten Krieges statt. Auch die Verbrechen der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg lassen daran zweifeln, ob eine Wiederbewaffnung Westdeutschlands moralisch zu vertreten sei.
Als Antwort auf die Gründung der Bundeswehr wird am 1. März 1956 die Nationale Volksarmee der DDR ins Leben gerufen. Allerdings gibt es im ostdeutschen Staat bereits seit Ende der 1940er-Jahre die "Kasernierte Volkspolizei".
1958: Verkehrszentralregister in Flensburg nimmt Arbeit auf
Am 2. Januar 1958 nimmt das Verkehrszentralregister in Flensburg seine Arbeit auf. Auf Karteikarten werden hier künftig Übertretungen, also Straftaten minderen Gewichts, im Verkehr festgehalten. Zehn Jahre später werden leichte Verkehrsverstöße entkriminalisiert und fortan als Ordnungswidrigkeiten geahndet. Das heue noch verwendete Punktesystem wurde 1974 eingeführt. Im Zuge einer Reform des Punktesystems 2014 wurde die Kartei in Fahreignungsregister umbenannt.
In der DDR wurden die Verkehrsvergehen nicht als Punkte in einer zentralen Kartei, sondern als Stempel im Berechtigungsschein eingetragen. Wem innerhalb der Ablauffrist fünf Stempel eingetragen wurden, erhielt Fahrverbot.
1992: Erste Einsichten in Stasi-Akten
In der Stasiunterlagen-Behörde ist es seit dem 2. Januar 1992 Betroffenen möglich, die eigene Stasi-Akte einzusehen. DDR-Bürgerrechtler wie Bärbel Bohley, Ulrike Poppe und Rainer Eppelmann sind an diesem Tag mit die ersten, die die eigene Akte lesen dürfen. Außerdem geben 3.000 Bürgerinnen und Bürger ihren Antrag auf Akteneinsicht ab.
Die Akteneinsicht erfolgt auf der Grundlage des Stasiunterlagengesetzes vom 29. Dezember 1991, das die Verwaltung und Herausgabe der Akten regelt. Es ruft gleichzeitig die Bundesbehörde für die Stasiunterlagen ins Leben. Ihr erster Bundesbeauftragter wird der spätere Bundespräsident Joachim Gauck.
Seither haben mehr als 3,3 Millionen Bürger Antrag auf Einsicht in die eigene Stasi-Akte gestellt. Die Stasiunterlagen-Behörde wurde im Juni 2021 formal aufgelöst, seither sind die Akten im Koblenzer Bundesarchiv archiviert.
2015: In Erfurt wird die älteste Mühle der Stadt gefunden
Am 2. Januar 2015 werden an der Peterstraße Belege für die älteste Mühle Erfurts gefunden. Durch die hohe Fließgeschwindigkeit der Gera und ihrer zahlreichen Nebenflüsse war Erfurt ein guter Standort für Wassermühlen. Bis zu 60 Mühlen dieser Art versorgten die Stadt mit Getreide.
Am Bergstrom standen bis 1895 verschiedene Wassermühlen am gleichen Standort. Die bei den archäologischen Grabungen entdeckten Holzpfosten datieren die älteste von ihnen auf das Jahr 1086. Die "Neue Mühle" am Breitstrom ist heute ein technisches Denkmal und die letzte funktionsfähige Wassermühle der Stadt.