#blickzurück: Kalenderblatt der Geschichte Das geschah am 16. Januar
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16. Januar 2023, 05:00 Uhr
1920: Alkoholverbot in den USA
Am 16. Januar 1920 tritt das bundesweite Alkoholverbot (Prohibition) in den USA in Kraft. Der 18. Zusatzartikel zur Verfassung verbietet die Herstellung und Lagerung, den Transport, den Verkauf und Handel sowie den Besitz von Alkohol. Ausgenommen sind medizinische Zwecke. Vorallem die Protestanten hatten sich für die Prohibiton stark gemacht. Das Verbot soll helfen, Probleme wie Armut, Gewalt und Verbrechen, die oft mit Alkohol in Verbindung gebracht werden, in den Griff zu bekommen. Bereits 1735 gab es im Bundesstaat Georgia ein Alkoholverbot und bis 1916 verboten 23 Bundesstaaten per Gesetz den Genuss von Alkohol.
Als Reaktion auf das bundesweite Verbot 1920 schließen viele Brauereien, Saloons, Bars und Restaurants. Der Absatz der Getränkeindustrie brach ein, wodurch Tausende ihre Arbeitsplätze verlieren.
Trotz der neu eingesetzten Prohibitionsbehörde, die gefundenen Alkohol vernichtet, wird weiterhin viel getrunken. Der Schwarzmarkt blüht auf und die Organisierte Kriminalität nimmt stark zu. Es werden Polizisten und Politiker bestochen und geheime "Flüsterkneipen", in denen illegal Alkohol verkauft wird, eröffnen. Außerdem brennen sich nun viele Einwohner ihren Alkohol selbst. 14 Jahre dauert die Prohibition, bis sie am 5. Dezember 1933 aufgehoben wird. Einige Nachwirkungen sind noch zu spüren, so darf in den USA Alkohol erst ab 21 getrunken werden und noch heute ist öffentlicher Alkoholkonsum in vielen Teilen des Landes verboten oder verpönt: Wer Bier auf offener Straße trinkt, soll es in eine Tüte stecken.
1945: Bombardierung Magdeburgs
Am 16. Januar 1945 ertönt um 11 Uhr morgens in Magdeburg der Fliegeralarm. Eine amerikanische Luftflotte bombardiert die Industrieanlagen am Rand der Stadt. Später am Abend, um 21.28 Uhr, beginnen 371 Bomber der Royal Air Force das Magdeburger Zentrum zu bombardieren. Der Angriff dauert keine 30 Minuten, doch er zerstört fast 90 Prozent der Innenstadt. Historiker schätzen die Opferzahlen auf 2.000 Tote. Rund 200.000 Magdeburgerinnen und Magdeburger verlieren ihr Zuhause. Am 13. Februar fallen auch Bomben auf Dresden. Diese Bombardements sind die verheerendsten des Zweiten Weltkrieges in Deutschland.
Wenig am Magdeburger Stadtbild erinnert heute noch an die Zeit vor dem Bombenangriff. Nur wenige Gründerzeithäuser am Hasselbachplatz im Zentrum der Stadt haben den Bombenangriff überstanden. Im Zuge des sozialistischen Wohnungsbauprogramms der DDR entstehen nach dem Krieg besonders in der Magdeburger Neustadt etliche Plattenbauten.
1962: Dreh zum erster Bond-Film startet
Am 16. Januar 1962 beginnen die Dreharbeiten für den ersten James Bond Film auf Jamaika. In "James Bond 007 jagt Dr. No" spielt Sean Connery die Rolle des britischen Super Agenten.
Nach der Ermordung John Strangways, Mitarbeiter des britischen Geheimdienst MI6 auf Jamaika, soll der Agent James Bond das Verschwinden aufklären. Dabei muss er sich gegen Mordanschläge wehren und kommt dem Wissenschaftler "Dr. No" auf die Schliche. Dieser manipuliert amerikanischen Raketen, um sich an den USA für die Geringschätzung seiner Wissenschaft zu rechen und will die Weltherrschaft erlangen.
Am 5. Oktober 1962 wird der Film in London uraufgeführt und läuft ab 25. Januar 1963 auf den Leinwänden der bundesdeutschen Kinos. Weltweit spielt er fast 60 Millionen US-Dollar ein. Dem Hauptdarsteller Sean Connery gelingt mit dem Film der internationale Durchbruch. Mittlerweile gibt es 25 Bond Filme.
1969: Erstes Kopplungsmanöver bemannter Raumschiffe gelingt
Am 16. Januar 1969 gelingt das erste Kopplungsmanöver zweier bemannter Raumschiffe. Das sogenannte Rendezvous - das Andocken - ist die Voraussetzung für den Übergang von einem Raumschiff zu einem anderen oder einer Raumstation.
Der Vorgang gelingt den sowjetischen Kosmonauten zwischen den Raumschiffen Sojus 5 und Sojus 4, die zuvor vom Weltraumbahnhof in Baikonur (heutiges Kasachstan) ins All starteten.
Die Raumschiffe werden manuell aneinander gesteuert und aufeinander abgepasst. Da ein direkter Durchgang zwischen den Raumschiffen damals noch fehlt, müssen die Kosmonauten Jewgeni Chrunow und Alexei Jelissejew aus der Sojus 5 durch den Weltraum, um zum Kommandanten der Sojus 4 Wladimir Schatalow ins Raumschiff zu gelangen.
1972: Anrede "Fräulein" im Amtsdeutsch abgeschafft
Am 16. Januar 1972 wird ein Runderlass des Bundesinnenministers Hans-Dietrich Genscher veröffentlicht, laut dem die Bezeichnung "Fräulein" aus dem Amtsdeutsch verschwinden soll. Es heißt, dass Männer und Frauen bei der Anrede künftig gleichgestellt sein sollen. Dementsprechend solle "im behördlichen Sprachgebrauch", unter anderem auf Urkunden und Dokumenten, von nun an jede weibliche Erwachsene mit "Frau" angeredet werden. Genscher kündigte diese neuen amtlichen Regeln bereits ein Jahr zuvor auf einer Pressekonferenz an.
Im Zuge der Frauenrechtsbewegung der 1960er-Jahren krititisieren viele Frauen es zunehmend, "Fräulein" genannt zu werden. Männer würden schließlich auch nicht abschätzig "Herrlein" genannt, argumentieren viele. Dennoch wünschen sich manche Frauen weiterhin, mit "Fräulein" angesprochen zu werden. Unter ihnen sind zum Beispiel Feministinnen der ersten Frauenbewegung, die sich damals bewusst gegen eine Ehe entschieden.
2002: Kurt Biedenkopf kündigt Rücktritt an
Am 16. Januar 2002 gibt der sächsische Ministerpräsident Kurt Biedenkopf seinen Rücktritt bekannt. Der CDU-Politiker wolle am 18. April desselben Jahres zurücktreten. Er kritisiert die Parteiführung der sächsischen CDU, die diese Entscheidung forciert habe. In den vergangenen Monaten ist Biedenkopf wegen politischer Affären, wie die um das Leipziger Paunsdorf-Center, zunehmend unter Druck geraten. Sein Nachfolger wird Parteikollege Georg Milbradt.
Der aus Ludwigshafen stammende Biedenkopf war seit 1990 der erste sächsische Ministerpräsident seit der deutschen Wiedervereinigung. Während seiner Regierungszeit trägt er unter anderem einen erheblichen Teil bei zum wirtschaftlichen Aufbau Sachsens. Sein oft hartnäckiger Regierungsstil und sein für manche taktloser Umgang mit Parteigenossen bringt ihm den Beinamen "König Kurt" ein. Biedenkopf stirbt am 12. August 2021 in Dresden.