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01. Juni 2022, 05:00 Uhr
Erste Antibabypille auf dem Markt
1961 kam in der Bundesrepublik die erste Antibabypille auf den Markt. Das Präparat des Herstellers Schering sollte zunächst nur wenigen verheirateten Patientinnen verschrieben werden. Sex und Empfängnisverhütung waren Themen, über die in beiden deutschen Staaten bis dahin nicht öffentlich gesprochen wurde. Ab 1965 gab es auch in der DDR ein Äquivalent: Dort stellte die VEB Jenapharm die "Wunschkindpille" her, erhältlich unter dem Markennamen "Ovosiston". Ab 1972 war diese sogar kostenfrei für ostdeutsche Frauen erhältlich.
Laut der Deutschen Gesellschaft für Familienplanung "pro familia" ist die Antibabypille noch heute das beliebteste Verhütungsmittel bei deutschen Frauen. Mittlerweile stehen jedoch die vielzähligen Nebenwirkungen der hormonellen Verhütung in der Kritik. Außerdem wird kritisiert, die Verantwortung zur Empfängnisverhütung würde vor allem den Frauen zugeschrieben. An einer Alternative für Männer wird schon lange geforscht, doch bisher konnte kein Präparat zugelassen werden.
Adolf Eichmann hingerichtet
1962 wurde der frühere SS-Obersturmbannführer Adolf Eichmann im israelischen Ramla hingerichtet. Knapp ein halbes Jahr zuvor war er unter anderem wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen das jüdische Volk zum Tode verurteilt worden. Während der NS-Diktatur war Eichmann ab 1939 Leiter des Judenreferates gewesen, einer Gestapo-Abteilung des Reichssicherheitshauptamtes. Von dort aus setzte er ab 1941 die "Endlösung der Judenfrage" um und organisierte damit hauptverantwortlich den Holocaust.
Noch vor Kriegsende gelang es ihm, unterzutauchen und später nach Argentinien zu flüchten. 1960 konnte der israelische Geheimdienst Mossad ihn aufspüren und nach Israel überführen. Der Prozess erregte internationales Aufsehen: Eichmann war der erste Nationalsozialist, der in Israel vor Gericht gebracht und der bisher einzige, der von der israelischen Justiz zum Tode verurteilt und hingerichtet wurde.
Karl-Marx-Stadt wird wieder Chemnitz
1990 beschloss die Stadtverordnetenversammlung von Karl-Marx-Stadt, die Stadt wieder in Chemnitz umzubenennen. In einem Bürgerentscheid zwei Monate zuvor hatte sich die Mehrheit der Einwohner für den Stadtnamen Chemnitz ausgesprochen. Die Stadt und der zugehörige DDR-Bezirk waren 1953 anlässlich des "Karl-Marx-Jahres" umbenannt worden. Die Entscheidung trafen das SED-Zentralkomitee und die DDR-Regierung, die Einwohnerinnen und Einwohner erhielten kein Mitspracherecht. Chemnitz ist heute mit rund 245.000 Einwohnern die drittgrößte Stadt Sachsens, im Oktober 2020 wurde die Stadt zur "Kulturhauptstadt Europas" für 2025 ernannt.
Weltausstellung EXPO eröffnet
2000 eröffnete die EXPO in Hannover, die erste offiziell anerkannte Weltausstellung in Deutschland. Unter dem Motto "Mensch, Natur und Technik - Eine neue Welt entsteht" präsentierten die Aussteller Ideen und Modelle für zukünftiges Arbeiten und Zusammenleben. Die einzelnen Weltnationen stellten sich in individuellen Pavillons vor.
Etwa 18 Millionen Besucher kamen zur EXPO, die fünf Monate andauerte. Generalkommissarin der Messe war Birgit Breuel, ehemalige Präsidentin der Treuhand. Die Veranstaltung wurde vielfach kritisiert: Die Durchführung sei enorm kostspielig, die Eintrittspreise zu hoch und im Nachgang war es der Stadt nicht möglich gewesen, Teile des EXPO-Parks weiter zu betreiben.