#blickzurück: Kalenderblatt der Geschichte Das geschah am 6. Oktober

06. Oktober 2022, 05:00 Uhr

2010: Foto-App Instagram startet

Am 6. Oktober 2010 ist die App Instagram erstmalig für iPhone-Besitzer nutzbar. Die Software-Entwickler Kevin Systrom und Mike Krieger programmieren in den USA eine Foto-Plattform, auf der Bilder in quadratischer Form bearbeitet und unkompliziert mit Freunden geteilt werden können. Der Name Instagram ist ein Kunstwort aus den Wörtern "Instant Camera" und "Telegram".

Schon ein Jahr nach der Gründung nutzen zehn Millionen Menschen den Dienst. Im April 2012 erscheint Instagram für Android und wird am ersten Tag über eine Million Mal heruntergeladen. Im September 2012 übernimmt Facebook die App für eine Milliarde US-Dollar und installiert Video-Funktionen. Inzwischen zählt das Soziale Netzwerk nach eigenen Angaben jeden Monat über eine Milliarde aktiver Nutzer weltweit.

1989: Gorbatschow in Berlin

Am 6. Oktober 1989 besucht der sowjetische Staatschef Michail Gorbatschow anlässlich des 40. Jahrestages der DDR Ost-Berlin. Im Gespräch mit Erich Honecker mahnt Gorbatschow grundlegende Reformen in der DDR an. Auf den Straßen protestieren Zehntausende Bürger gegen das SED-Regime.

Noch im Oktober muss Honecker zurücktreten. Wenige Wochen später, am 9. November 1989, fällt die Mauer und besiegelt das Ende des Arbeiter- und Bauernstaates.

1961: Schießbefehl erlassen

Am 6. Oktober 1961 gibt der DDR-Verteidigungsminister Heinz Hoffmann den Grenztruppen offiziell den Befehl, bei Fluchtversuch an der Berliner Mauer und innerdeutschen Grenze zu schießen. Bereits zwei Monate erlässt das SED-Politbüro die Anordnung, "dass jeder, der die Gesetze unserer DDR verletzt, auch wenn erforderlich, durch Anwendung der Waffe zur Ordnung gerufen wird". Hoffmann verpflichtet die DDR-Grenztruppen, die Schusswaffe nach Zuruf und Warnschuss scharf anzuwenden. Legal wird diese Praxis erst mit dem Grenzgesetz 1982.

Erschießungen an der Grenze verheimlicht das Regime gegenüber der Öffentlichkeit. Der Schießbefehl wird erst im Dezember 1989 aufgehoben. Laut Stiftung "Berliner Mauer" werden 140 Menschen bei dem Versuch, die Grenzanlagen zu überwinden, erschossen oder verunglücken. Der letzte Mauertote, der durch Schüsse ums Leben kam, ist im Februar 1989 der zwanzigjährige Chris Gueffroy.

Ein Grenzsoldat trägt einen verletzten Mann.
Ein Grenzsoldat trägt den getöteten Peter Fechter weg. Der 18-Jährige ist bei seinem Fluchtversuch über die Berliner Mauer erschossen worden. Bildrechte: IMAGO / United Archives

Juristisch werden die tödlichen Schüsse an der innerdeutschen Grenze in den sogenannten "Mauerschützenprozessen" vor verschiedenen Gerichten zwischen 1991 und 2014 aufgearbeitet. Ihre Bilanz: 126 Angeklagte werden rechtskräftig verurteilt, darunter sieben Mitglieder des Politbüros und des "Nationalen Verteidigungsrates", sowie 38 Regimentskommandeure, 80 Grenzposten und deren Vorgesetzte.

Vorschaubild Aktuell Nachrichtenverlese Mauertote 1 min
Bildrechte: DRA
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Meldung aus dem Jahr 1991 über Todeszahlen an der Mauer und bald anstehende Prozesse.

Di 11.05.2021 11:30Uhr 00:30 min

https://www.mdr.de/geschichte/stoebern/video-517418.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

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1961: Erster Herzschrittmacher in Deutschland

Am 6. Oktober 1961 erhält erstmals in Deutschland ein Patient einen Herzschrittmacher. Das Gerät wird einem damals 19-jährigen Mann in Düsseldorf eingesetzt. Der Chirurg Heinz-Joachim Sykosch (Bild) führt die Operation durch - und zwar gegen den Willen des Chefarztes. Als dieser auf Angeltour ist, wagt der junge Arzt das waghalsige Experiment: "Mein Chef hat mir die Operation damals nicht erlaubt, ich habe sie aber trotzdem durchgeführt", so Sykosch. Der Patient lebt anschließend noch 30 Jahre. Sykosch hat das etwa faustgroße und 300 Gramm schwere Gerät von einem befreundeten Arzt aus Amerika besorgt.

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | Lebensretter | 21. April 2022 | 20:15 Uhr