Der fehlende Stallgeruch und die kompromisslose Härte

Welches Verhältnis pflegte Hilde Benjamin zu den anderen Spitzengenossen bzw. wie wurde sie wahrgenommen?

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Wie sie die Rollenerwartungen unterlief, aber dann doch zur Galionsfigur eines neuen Regimes werden konnte, beschreibt Biografin Andrea Feth.

MDR FERNSEHEN So 04.08.2013 20:15Uhr 00:32 min

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Sie wurde sicherlich als Fremdkörper empfunden, auch mit einem gewissen Misstrauen behandelt. Das hat zum einen damit zu tun, dass sie eine Frau war, zum anderen damit, dass sie aus dem Bürgertum kam. Sie war gebildet, sehr intelligent.

Das heißt, sie hatte den falschen Stallgeruch. Sie konnte auch nicht auf eine KPD-Karriere schon in der Weimarer Republik verweisen. Sie war nicht in Moskau im Exil gewesen. Sie war den meisten intellektuell weit überlegen. Zugleich war sie sehr wendig darin, sich den jeweiligen politischen Linien anzupassen. Sehr pragmatisch bis opportunistisch. Und diese Mischung war sicherlich ein bisschen unheimlich. Ich glaube, deshalb ist sie auch nie ins Politbüro gekommen.