Rio Reiser signiert die Eintrittskarte eines Fans.Bildrechte: DRA
1. Oktober 1988: Bereits am Nachmittag haben sich die ersten Fans vor der Werner-Seelenbinder-Halle im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg versammelt. Um 18 Uhr ist Einlass. Eine Sunde später beginnt das Konzert mit der Vorband Kerschowski aus Ost-Berlin.Bildrechte: DRA
"Suche Rio-Karte! Ist die Hoffnung auch noch so klein, Hardie will zu Rio rein", hat dieser Reiser-Fan auf ein Pappschild geschrieben.Bildrechte: DRA
In einem weißen VW-Bus kommt Rio Reiser mit seiner Band am frühen Abend zur Werner-Seelenbinder-Halle gefahren. Um den Sänger aus dem Westen nicht mit Meissner Porzellan oder Antiquitäten bezahlen zu müssen, hatte die FDJ den Jugendsender des DDR-Rundfunks "DT 64" als Mitveranstalter gewonnen, der die Honorarkosten übernahm – 20.000 Westmark. "DT 64" durfte dafür die Konzerte aufzeichnen.Bildrechte: DRA
Rio Reiser in den grauen Katakomben der Seelenbinder-Halle. Im Hintergrund Sicherheitspersonal.Bildrechte: DRA
Rio Reiser signiert eine Schallplatte, die es in der DDR eigentlich gar nicht geben dürfte – "Keine Macht für niemand" seiner einstigen Band "Ton Steine Scherben". Dieses Lied durfte er in Ost-Berlin aber nicht spielen. So wollte es der FDJ-Zentralrat. Es war die einzige Auflage an Reiser. Und der hielt sich daran.Bildrechte: DRA
Rio Reiser signiert die Eintrittskarte eines Fans.Bildrechte: DRA
Um 19.50 Uhr kommt Rio Reiser mit seiner Band auf die Bühne. Er singt zuerst "Alles Lüge". Ein spaßiger Song, aber in der DDR ist nichts nur Spaß, hier kann man nicht "Alles Lüge" singen, ohne dass sich das Publikum seinen Teil denkt …Bildrechte: DRA
"Lass uns 'n Wunder sein, 'n wunderbares Wunder sein ..." - Reisers erstes Liebeslied an diesem Abend.Bildrechte: DRA
Insgesamt 12.000 Fans erleben die beiden Konzerte Reisers in Ost-Berlin. Die meisten Lieder werden mitgesungen, Wunderkerzen glimmen und in den ersten Reihen werden Anarcho-Fahnen geschwenkt.Bildrechte: DRA
Rio Reiser am Keyboard: "Zauberland ist abgebrannt …"Bildrechte: DRA
Reiser singt "Für dich und immer nur dich …"Bildrechte: DRA
Der Gitarrist und Komponist R.P.S. Lanrue (eigentlich Ralph Peter Steitz), 1950 in Grenoble, Frankreich, geboren, hatte gemeinsam mit Rio Reiser "Ton Steine Scherben" gegründet. Beide schrieben und komponierten die meisten Songs der Politrockband. Nach dem Ende von "Ton Steine Scherben" spielte Lanrue in Reiser Band.Bildrechte: DRA
In der Werner-Seelenbinder-Halle standen Lanrue und Reiser zum letzten Mal gemeinsam auf der Bühne. Nach den beiden Konzerten verließ Lanrue aus persönlichen Gründen die Band seines Freundes.Bildrechte: DRA
"Es ist vorbei, bye, bye, Junimond. Es ist vorbei, bye, bye …", Reisers letzter Song. Dann sagt er "Tschüss" und geht von der Bühne. Als Zugabe spielt er nach einer kleinen Pause "Der Traum ist aus". Bei der Zeile "Dieses Land ist es nicht" ist das Publikum wie mit einer Stimme dabei. "DT 64" schneidet diesen Song später, bei der Ausstrahlung des Konzertes im DDR-Fernsehen, heraus.Bildrechte: DRA
Rio Reiser nach dem Konzert, beim Interview mit "DT 64".Bildrechte: DRA