Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Bau der Berliner Mauer 1961
Hauptinhalt
11. August 2022, 16:20 Uhr
Die Berliner Mauer trennte die Stadt Berlin, die Bundesrepublik und die DDR 28 lange Jahre. Ulbrichts Lüge "Niemand hat die Absicht eine Mauer zu errichten" ging in die Geschichte ein. Hier finden Sie alle Fakten zum "antfaschistischen Schutzwall" und dem Mauerbau der DDR im Jahr 1961.
Inhalt des Artikels:
- Wann und warum wurde die Mauer gebaut?
- Wie kam es zum Bau der Berliner Mauer?
- Wer hat die Berliner Mauer bauen lassen?
- Welche Rolle spielte die Sowjetunion beim Mauerbau?
- Wer sagte "Niemand hat die Absicht eine Mauer zu errichten?"
- Wie lang hat der Bau der Berliner Mauer gedauert?
- Wann fiel die Mauer in der DDR?
- Welche Folgen hatte der Mauerbau?
- Steht die Berliner Mauer noch?
- Was war der Mauerfall?
Wann und warum wurde die Mauer gebaut?
In den frühen Morgenstunden des 13. August 1961 begann die DDR-Regierung die Sektorgrenzen in der Berliner Innenstadt und die Grenze um West-Berlin mit Stacheldraht abzuriegeln. In der Nacht vom 17. auf den 18. August startete dann der eigentliche Bau der "Berliner Mauer". Der Grund: Mehr als 2,5 Millionen Menschen waren zwischen 1949 und 1961 aus der DDR in die Bundesrepublik geflohen. Der DDR drohte der wirtschaftliche Zusammenbruch. Die DDR-Regierung ließ daher schon am 26. Mai 1952 die innerdeutsche Grenze zur Bundesrepublik und am 13. August 1961 die Berliner Sektoren- und Umlandgrenze sperren, um die Fluchtbewegung zu stoppen und den Weg in den Westen abzuriegeln.
Wie kam es zum Bau der Berliner Mauer?
Mit dem Mauerbau wollte die DDR-Regierung verhindern, dass noch mehr Bürger aus der DDR nach Westdeutschland flüchteten. Allein zwischen der Gründung der DDR 1949 und dem Bau der Berliner Mauer 1961 belief sich die Zahl der DDR-Flüchtlinge auf rund 2,5 Millionen Menschen. Der jungen DDR drohte durch die Massenabwanderung der wirtschaftliche Zusammenbruch. Bereits 1952 wurde deshalb die Grenze mit Stacheldraht abgesperrt. Doch das stoppte den Flüchtlingsstrom nicht. Fünf Jahre später ergriff die DDR-Führung härtere Maßnahmen: Der Versuch die DDR zu verlassen wurde als "Republikflucht" strafrechtlich verfolgt und mit bis zu drei Jahren Haft bestraft. Am 13. August 1961 kam dann der letztmögliche Schritt: Die Berliner Sektoren- und Umlandgrenze wurden gesperrt, um die Fluchtbewegung endgültig zu stoppen und den Weg in den Westen vollständig abzuriegeln. Der Bau der Berliner Mauer begann.
Wer hat die Berliner Mauer bauen lassen?
Die DDR-Regierung ließ im August 1961 die Berliner Mauer errichten. Den Befehl gab der Ministerrat am 12. August unter Führung des SED-Parteichef und Staatsratsvorsitzenden Walter Ulbricht. Mit der Mauer sollte vor allem die Abwanderung der gut ausgebildeten DDR-Bürger und Bürgerinnen gestoppt werden konnte.
Welche Rolle spielte die Sowjetunion beim Mauerbau?
Bereits Anfang 1953 bat Ulbricht um die Erlaubnis der Sowjetunion, das letzte "Loch" im freien Verkehr zwischen Ost- und West-Berlin schließen zu dürfen. Moskau lehnte immer wieder ab. Der Grund: Eine Abschottung der Sowjetunion gegenüber den anderen Alliierten hätte zu massiven Spannungen geführt - zudem noch so kurz nach dem Krieg.
1958 hielt Nikita Chruschtschow eine Rede, in der er das Ende des Potsdamer Abkommens, das die Nachkriegsordnung in Deutschland regelt, ankündigte. Chruschtschow forderte die Westmächte auf, mit der DDR einen Friedensvertrag zu schließen und mit ihr auch über das Schicksal West-Berlins zu verhandeln, sofern daran überhaupt noch Interesse bestehe. Eine Provokation, die die sogenannte "Berliner Krise" auslöste.
Bis zum Bau der Mauer kam es immer wieder zu militärischen Drohungen zwischen den Besatzungsmächten. Daher gab es auch seitens Moskau keine offizielle Erlaubnis für die Mauer. Der Bau durch die DDR 1961 fand unter Walter Ulbrichts politischer Verantwortung statt, nachdem er schließlich doch als Ergebnis harter Verhandlungen die Moskauer Staatsführung von dem aus seiner Sicht nötigem Bau einer Mauer überzeugen konnte.
Wer sagte "Niemand hat die Absicht eine Mauer zu errichten?"
Mit diesem berühmten Satz dementierte Walter Ulbricht öffentlich seine Pläne eine Mauer zwischen den beiden geteilten deutschen Staaten zu errichten. Die Genehmigung, die Grenze zwischen Ost- und West-Berlin zu schließen, lag Ulbricht am 3. August 1961 vor. "Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten!" ging als eine der größten Lügen in die deutsche Geschichte ein.
Für die praktische Durchführung des Mauerbau ist Erich Honecker verantwortlich: Am 13. August um 6 Uhr ist es "vollbracht": Die Berliner erwachen in einer zweigeteilten Stadt, Ost und West trennt nun eine scharf bewachte Grenze. Die alliierten Streitkräfte in West-Berlin sind überrumpelt, doch ihre Führer wollen keinen Dritten Weltkrieg riskieren. Mit der perfekten Umsetzung des Plans beeindruckt Erich Honecker seinen politischen Ziehvater Ulbricht und auch die sowjetische Führung.
Wie lang hat der Bau der Berliner Mauer gedauert?
Am 13. August 1961 hatte die DDR-Regierung die Sektorengrenze im Berliner Innenstadtbereich und die Grenze um West-Berlin herum mit Stacheldraht abriegeln lassen. In der Nacht vom 17. auf den 18. August 1961 wurde mit dem Bau einer Mauer begonnen. Bis 1989 wurden der sogenannte "antifaschistische Schutzwall" für den Frieden Jahr für Jahr ausgebaut, modernisiert und perfektioniert. Insgesamt war die Berliner Mauer rund 156 Kilometer lang.
Wann fiel die Mauer in der DDR?
Die Reformen des sowjetischen Staatspräsidenten Michail Gorbatschow (Perestroika und Glasnost), die Wirtschaftskrise, die Massenflucht der Menschen in den Westen und die friedlichen Demonstrationen der DDR-Bürgerinnen und -Bürger erzwangen das Ende der DDR-Diktatur.
Welche Folgen hatte der Mauerbau?
Der Mauerbau stoppte zunächst – wie von der DDR-Regierung beabsichtigt – die Massenflucht vom Osten in den Westen. Langfristig fühlten sich die Menschen jedoch eingesperrt. Westberlin galt nach dem Mauerbau als Stadt mit einer der höchsten Selbstmordraten in der Welt. Für Ost-Berlin lag die Zahl der Suizide und Suizidversuche allerdings noch höher. Erst in den 1970er-Jahren schien die "deutsche Frage" an Bedeutung zu verlieren. Die Welt und immer mehr Westdeutsche gewöhnten sich an die Teilung des Landes. Doch im Osten gärte es. Im Mai 1989 wiesen Oppositionelle gefälschte Kommunalwahlen nach. Im Sommer reisten viele Ostdeutsche nach Ungarn, wo der Eiserne Vorhang an der Grenze zu Österreich durchlässig geworden war, und besetzen die deutschen Botschaften in Prag und Warschau. Der bereits schwelende Protest wurde zur Massenbewegung.
Steht die Berliner Mauer noch?
In Berlin stehen heute noch einige längere Teile der Berliner Mauer als Schauobjekt. In der "East Side Gallery" zwischen den Bezirken Friedrichshain und Kreuzberg ist ein 1,3 kilometerlanges Stück der Berliner Mauer zu sehen. Zahlreiche Mauerstücke wurden außerdem weltweit verkauft.
Was war der Mauerfall?
Die Berliner Mauer, die mehr als 28 Jahre das Land trennte, war DAS Symbol für die deutsche Teilung und den Kalten Krieg zwischen Ost- und Westblock. Am Abend des 9. Novembers 1989 verkündete die DDR-Regierung bei einer Pressekonferenz Reiseerleichterungen. Dieses Zugeständnis war eine Reaktion auf den vorausgegangenen Ausreisestrom und die monatelangen Massenproteste der DDR-Bevölkerung. Die dauerhafte Öffnung der Grenze, die durch die Friedliche Revolution in der DDR erreicht worden war, beschreibt den Mauerfall.
Dieses Thema im Programm: MDR Zeitreise: Der lange Schatten der Berliner Mauer | 08. August 2021 | 22:00 Uhr