Fakt Ist!-Moderatoren Friederike Schicht und Andreas F. Rook
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Ab Januar 2025 moderieren Andreas F. Rook und Friederike Schicht gemeinsam die Sendung "FAKT IST!" aus Dresden. Im Bürgertalk diskutieren sie mit Expertinnen und Experten sowie dem Publikum im Studio. Was schätzen die beiden am Bürgertalk? Gucken sie noch Talkshows abseits ihrer eigenen Sendung? Lernen Sie im Interview die beiden Moderatoren besser kennen und werfen Sie einen Blick hinter die Kulissen.
Gibt es etwas, was euch bei Talkshows richtig gut gefällt? Was guckt ihr privat?
Friederike Schicht: Ich gucke manchmal Lanz, weil ich gut finde, dass man ein bisschen Zeit hat, den Personen nahe zu kommen, weil er sie länger interviewt.
Andreas Rook: Ich finde eigentlich auch die Gesprächsformate besser, wo die Leute aussprechen können und was nicht so erwartbar sind. Maischberger finde ich ganz gut, weil sie kluge Fragen stellt. Sie interessiert sich wirklich für die Leute. Bei anderen, finde ich, ist manchmal vorher schon alles klar.
Friederike Schicht: Du meinst, CDU gegen Linke? Sowas?
Andreas Rook: Genau! Und das sind relativ oft auch die gleichen Leute. Das ist erwartbar und deswegen gefällt mir ganz gut, wenn jemand was wissen will von seinen Gesprächspartnern und die auch Zeit haben, auszureden. Dann kommt auch was Neues raus. Da bin ich manchmal überrascht bei einem Gast. Kennst du noch Alfred Biolek?
Friederike Schicht: Ja, ganz entfernt. Aber der hat doch gekocht beim Gespräch.
Andreas Rook: Der hatte früher auch eine Talkrunde. Oder Roger Willemsen, der konnte auch immer ganz tolle Interviews führen. Und ich finde toll, wenn ab und zu mal was Persönliches von den Leuten kommt.
Friederike Schicht: Ja, nicht nur, die Position, die sie vertreten!
Ist das für euch ein Anspruch, den ihr immer erfüllen wollt?
Andreas Rook: Das ist, glaube ich, was wir bei Fakt Ist! schon machen. Wir laden nicht die politischen Alphatiere ein, die ihre Phrasen dreschen. Wir laden eher die Leute ein, die man nicht so oft im Fernsehen hat. Also wir haben eigentlich in jeder Sendung jemand dabei, der noch nie in einer Talkshow saß.
Friederike Schicht: Das machen die immer ziemlich gut, finde ich. Sie sind authentisch und es ist nicht das Typische, was sie bei Maischberger sagen würden oder genauso bei Lanz sagen. Das finde ich sehr angenehm.
Andreas Rook: Das hat allerdings auch zur Folge, dass es manchmal sehr überraschend ist. Man weiß nicht, wie die so sind, während man bei diesen Polittalk-Alphatieren genau weiß, welche Rolle sie spielen werden.
Friederike Schicht: Aber ich glaube, was wir uns fürs neue Jahr vornehmen: dass wir ein bisschen konfrontativer sein wollen.
Ihr seid seit langem Kollegen, ihr kennt euch relativ gut inzwischen. Bei welchen Themen seid ihr eher einer Meinung und bei welchen eher nicht? Und wo kracht es denn mal?
Andreas Rook: Ich glaube, dass wir schon sehr unterschiedlich sind. Wenn wir die Themen diskutieren, sind wir selten einer Meinung. Da finde ich schon, dass du einen anderen Blick auf die Themen hast.
Friederike Schicht: Am meisten haben wir uns beim Heizungsgesetz gestritten, glaube ich. (lacht)
Andreas Rook: Oder Stadt - Land. Du hast so einen eher großstädtischen Blick und ich habe eine Zeit auf dem Lande gewohnt und weiß, dass es da ein bisschen anders ist. Das ist aber auch genau die Chance: Ich profitiere sehr stark davon, dass du anders auf die Themen blickst, und ich finde, das sollten wir auch in den Sendungen deutlich machen.
Friederike Schicht: Wir diskutieren prinzipiell in der Redaktion sehr viel. Jeder hat einen anderen Blick darauf und das ist auch gut, weil wir in der Gesamtschau viele Perspektiven und Sichtweisen abbilden wollen. Und so galoppiert es nicht nur in eine Richtung.
Gab es irgendwo mal einen Punkt, wo einer von euch beiden dachte: Ich würde es zwar nicht zugeben, aber vielleicht hat er in dem Punkt recht gehabt?
Andreas Rook: Auf jeden Fall. Ich habe oft, dass ich eine Haltung hatte zu einem Thema und wenn wir in der Redaktion diskutiert haben, war ich überrascht - auch durch deine Argumente - wie man das Thema auch sehen kann. Ich finde das wichtig. Das ist auch der Sinn des Talks. Ich gehe da nicht rein, um meine Meinung bestätigt zu sehen, sondern zu schauen, wie denken andere darüber. Das ist für mich der Erkenntnisgewinn, sonst muss ich nicht darüber reden.
Friederike Schicht: Ja, die eigene Haltung herausfordern. Das fänd' ich auch schön, wenn das bei den Zuschauern ankommt, dass man halt selber eine Meinung, eine Haltung zu dem Thema hat und andere in der Talkshow sieht und denkt: Ach, das Argument ist ja auch interessant und ein Stück weit hat die Person vielleicht auch recht. Vielleicht muss ich noch mal ein bisschen über meine eigene Meinung nachdenken oder die noch mal eine Stelle anfassen, korrigieren. Wie auch Immer.
Ab Mittwoch seid ihr zu zweit. Was ist noch neu an der Sendung ab 2025?
Andreas Rook: Das Neue ist natürlich die Sendezeit: 20:15 Uhr. Wir haben ja bisher immer im Schutze der Dunkelheit gesendet um 22:10 Uhr. Wir haben oft die Reaktion bekommen, dass die Leute gesagt haben: 'Das ist mir zu spät!'
Friederike Schicht: Klar, wer zeitig aufstehen muss, für den war das dann zu spät. Man kann es natürlich auch in der Mediathek gucken. Aber 20:15 Uhr ist jetzt auf jeden Fall ein schöner Sendeplatz.
Friederike, du bist jetzt das neue Gesicht bei Fakt Ist! Worauf freust du dich besonders?
Friederike Schicht: Ich freu mich wirklich, dass ich jetzt nach sieben Jahren Redaktionsarbeit, die ich auch weiterhin machen werde, weil die mir Spaß macht, für Fakt Ist! vor die Kamera gehen kann. Das, was man sich eine Woche lang überlegt und recherchiert hat, dann als Moderatorin als Fragen stellen zu können. Und was bei uns eine Besonderheit ist und nicht bei allen Talkshows vorkommt: Wir haben Publikum und das Publikum sitzt nicht nur da und kann zugucken, sondern kann auch seine eigene Meinung, seine Fragen loswerden. Und wer Lust hat, auch zu uns in die Sendung zu kommen, kann sich sehr gerne bewerben.