Das Altpapier am 06. März 2020 Kolportierte Krankheiten
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28. Februar 2020, 11:59 Uhr
Mit dem Corona-Virus verbreiten sich viele Gerüchte. Die Mechanismen sind durchaus ähnlich. Aber Gerüchte können auch nützlich sein. Leider sind sie oft falsch, und ein großes Problem ist: Sie lassen sich kaum wieder einfangen. Factchecker können dabei im ungünstigsten Fall alles noch schlimmer machen. Ein Altpapier von Ralf Heimann.
Die Gerüchte-Epidemie
Noch etwas schneller als das Corona-Virus verbreiten sich die Gerüchte darüber. Bei Youtube hat ein Kanal mit über einer Million Abonnenten in etwas mehr als einem Monat 40 Videos veröffentlicht, in denen es um Unwahrheiten über das Virus Covid-19 geht. Um welche Unwahrheiten genau, erwähne ich hier nicht. Auf die Gründe dafür - kleiner Cliffhänger im Text - komme ich gleich noch mal zurück.
Bei der Vervielfältigung des Gerüchts geholfen haben könnte jedenfalls ein Algorithmus, der eigentlich dabei behilflich sein sollte, den Weg zu den richtigen Ergebnissen zu weisen. Esteban Ponce de León schreibt bei Medium:
“Die Autovervollständigungsfunktion von YouTube könnte versehentlich die Information, dass es in Kolumbien Fälle von Coronaviren gab, verstärkt haben.“
Diese Funktion führte Nutzer direkt zu den Videos. Dass sie die Verbreitung beschleunigt haben könnte, ist eine Beobachtung, die sich nicht sicher verifzieren lässt. Aber an dieser Stelle wird eine Parallele zwischen Gerüchten und Epidemien deutlich, die der kanadische Journalist Malcolm Gladwell für sein vor 20 Jahren erschienenes Buch “Tipping Point“ untersucht hat. Bei der Verbreitung kommen an bestimmten Stellen Multiplikatoren ins Spiel – Menschen, die im Falle von Krankheiten mit besonders vielen Menschen Kontakt haben, oder Menschen, die über ein Medium besonders viele Menschen erreichen, im Falle des Gerüchts. Durch diese Multiplikatoren entstehen Kipp-Punkte, bei deren Erreichen die Epidemie sich kaum noch stoppen lässt.
Je nach Art der Information muss das nicht per se schlecht sein. Warnt ein Gerücht Menschen vor einer Gefahr, die tatsächlich vorhanden ist, nur vielleicht nicht in dem Ausmaß, den das Gerücht suggeriert, sind die Menschen vorgewarnt und können sich in Sicherheit bringen. In dem Fall sind Gerüchte ein natürliches Alarmsystem, das das Schlimmste verhindert.
Samira El Oussil schreibt in ihrer Kolumne für das Deutschlandfunk-Medienmagazion @mediasres:
“(…) wenn die Informationen uns nur beruhigen würden, würden wir uns offenbar nicht mehr so fleißig wie jetzt unsere Hände waschen. Die publizistische Herausforderung ist also uns auf pragmatische Art wohldosiert Angst zu machen – irgendwo zwischen publizistischer Homöopathie, Tickern als Nachrichten-Placebo und und tagesaktueller Adrenalin-Spritze.“
Andererseits können sich mit Gerüchten auch Verschwörungstheorien oder Informationen verbreiten, die Menschen dazu bringen, sich falsch zu verhalten, im schlimmsten Fall so, dass sie oder andere an den Folgen sterben.
Auch dafür finden wir ein Beispiel im aktuellen Nachrichtenstrom, nämlich einen Auftritt des so genannten US-Präsidenten Donald Trump, der im Programm von Fox-News laut dem Magazin Politico “ein Netz von Theorien“ spann, um die Bedrohung durch das Corona-Virus auf ein Mindestmaß kleinzureden. Unter anderem widersprach er der Weltgesundheits-Organisation WHO, nach deren Zahlen die Sterblichkeitsrate bei etwa 3,4 Prozent liegt.
“Ich persönlich würde sagen, dass die Zahl weit unter 1 Prozent liegt“, sagte er.
Verharmlosende Gerüchte dieser Art können ein Grund dafür sein, dass Menschen sich zu sorglos verhalten und eine Epidemie sich noch schneller ausbreiten kann.
Wobei auch hier das eigentliche Problem ist, dass gesicherte Daten fehlen. Christian Baars schreibt für den ARD-Faktenfinder:
“Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat diese Woche zwar davon gesprochen, dass mehr als drei Prozent der nachweislich Infizierten gestorben seien. Wahrscheinlich liegt die Sterblichkeit aber deutlich niedriger.“
Doch der wichtigste Satz folgt danach:
“Das Problem ist, dass nicht klar ist, wie viele Menschen tatsächlich infiziert sind.“
Theoretisch kann es also auch sein, dass die WHO-Zahlen zu optimistisch sind. Im Grunde lässt sich also nur eines sagen: Einen Grund zur Entwarnung gibt es nicht.
Das Wahrheitssandwich
Der Kommunikationswissenschaftler Klaus Merten hat die Funktion und Wirkungsweise von Gerüchten erforscht. Dass ich ihn hier erwähne, hat leider auch einen traurigen Grund. Merten ist Ende Februar gestorben, wie sein Kollege Christian Nuernbergk gestern bei Twitter schrieb. In diesem Aufsatz erklärt Merten, wie Gerüchte sich selbst am Leben halten, wie sie sich den Umständen anpassen, und was man gegen sie unternehmen kann. Im Grunde vor allem eins: sie nicht wiederholen, denn auch durch ein Dementi verfestigt sich die Aussage noch weiter.
Den Mechanismus dahinter erklärt Lena Puttfarcken in einem aktuellen Text für Übermedien, der nichts mit Corona zu tun hat, aber mit Lügen über den Klimawandel. Ähnliches Problem, nur dass die Folge hier eben nicht Panik ist, sondern ungefähr das genaue Gegenteil. Warum das Gehirn so große Probleme damit hat, falsche Informationen richtig abzuspeichern, lässt Lena Puttfarcken in ihrem Text den Psychologen Stephan Lewandowsky erklären:
“Wenn Hans (eine fiktive Person, Anm. Altpapier) also verstehen will, was der Leugner meint, muss sein Verstand die falsche Information zunächst als richtig akzeptieren. Das ist Teil des Verständnisprozesses. Erst dann kann Hans‘ Gedächtnis die Aussage mit einer Warnung versehen: Achtung, das ist falsch! Leider können solche Warnungen verlorengehen, sagt Lewandowsky. Gespeichert bleibt dann nur die falsche Information, ohne Warnung.“
Was also tun? Lewandowsky schlägt vor, Informationen so zu verpacken, dass am Ende die richtigen hängenbleiben. Er nennt das “Wahrheitssandwich“. Ein Beispiel zum Klimawandel:
“1. Die Wahrheit nennen: Es gibt einen menschengemachten Klimawandel, er gilt als wissenschaftlich erwiesen.
2. Das Gerücht ausführen: Klimaleugner verbreiten dazu falsche Informationen. An dieser Stelle kann ein Leugner zitiert werden, wenn nötig.
3. Wieder die Wahrheit: Erklären, warum und wie Leugner den Fakt bestreiten – etwa, indem sie nur ausgewählte Daten anführen und nicht alle (“Rosinenpicken“).“
Etwas genauer erklärt Lewandowsky das in seinem “Debunking Handbook“.
Problem der Factchecker
Facebook versucht inzwischen, wie bekannt sein dürfte die Verbreitung von Falschmeldungen dadurch einzudämmen, dass es sie mit Hinweisen von Factcheckern versieht. Aber auch das kann anscheinend Nebeneffekte haben, an die man unmittelbar nicht denken würde.
Martin Fehrensen weist bei Twitter auf eine Studie hin, die sich mit dem “Implied Truth Effect“ beschäftigt, radebrecherisch übersetzt: der impliziten Wahrheitswirkung. Das bedeutet:
“Manche Menschen glauben Stories um so mehr, wenn sie nicht von Fact-Checkern als 'falsch‘ geflaggt wurden – sogar dann, wenn die News ganz offenkundig falsch ist.“
Oder anders gesagt: Menschen denken: Wenn nicht dran steht, dass die Nachricht falsch ist, dann muss sie wohl richtig sein. Sie gehen also davon aus, dass alles, was ihnen präsentiert, gecheckt worden ist. Und das kann im schlimmsten Fall bedeuten, dass eine löchrige Überprüfung von Falschmeldungen mehr Schaden anrichtet, als sie beseitigt.
Ich muss allerdings zugeben: Ich habe hier etwas gemacht, das unter unglücklichen Umständen auch zur Verbreitung von Falschmeldungen beitragen kann. Ich habe in die Zusammenfassung einer wissenschaftlichen Studie geschaut und darauf vertraut, dass die Wissenschaftler so vorgegangen sind, dass die Ergebnisse stimmen.
Unter anderem das kritisieren Adrienne Fichter und David Baroni in einem sehr lesenswerten Beitrag für die Republik, der sich mit einem Phänomen beschäftigt, das Ben Rattray, Gründer der Kampagnenplattform Change.org, vor sechs Jahren wie folgt beschrieben hat. Er sagte,
“Silicon Valley habe alle möglichen Bereiche demokratisiert: Kommunikation, Transport, Wohnungsvermittlung – nur nicht die Demokratie selbst. Stattdessen, so ergänzte Rattray sein Zitat später, bekam die Bevölkerung von der Tech-Industrie ein anderes 'Geschenk‘: personalisierte politische Werbung.“
Fichter und Baroni warnen davor, die Digitalisierung der Demokratie dem Markt zu überlassen. In ihrer Analyse der gegenwärtigen Situation legen sie auch viele mediale Funktionsmängel offen, die zur Desinformation beitragen.
“Auch vier Jahre nach der Sensationswahl von Donald Trump lechzen Medienhäuser immer noch nach einfachen technologischen Erklärungen. Dabei stürzen sie sich oft auf frische sozialwissenschaftliche Studien, die noch nicht durch sogenannte Peer-Reviews evaluiert wurden – bei denen also noch kein kritisches Gegenlesen von anderen Wissenschaftlerinnen stattgefunden hat. Je nach Zeitdruck lesen Journalisten kaum über das Abstract hinaus, hinterfragen die Methoden nicht, sondern fassen grob die Befunde der ‚Executive Summary‘ zusammen.“
Die Möglichkeit, fragmentierte Öffentlichkeiten mit personalisierter Werbung zu bedienen, untergräbt zudem das Konsensprinzip aus der alten Offline-Welt.
“In der Offlinewelt haben wir als Gesellschaft zwar keine Einigung über eine bestimmte politische Lösung – aber wenigstens dasselbe Verständnis, was überhaupt die Ausgangslage ist.“
Die Situation heute sieht anders aus:
“Indem Verschwörungstheoretiker ungehindert Desinformation an einzelne Profile ausspielen, diese nicht von Faktencheckern geprüft und somit die einzelne Empfängerin der Botschaft verwirrt wird. Theoretisch könnte nach diesem Prinzip jeder User unterschiedliche und widersprechende Informationen über das Coronavirus oder die Klimakrise erhalten.“
Und wie wir sehen, passiert genau das, nicht nur auf den Plattformen. Menschen in den USA, die sich ausschließlich über Fox-News informieren, machen diese Erfahrung möglicherweise genau in diesem Moment, ohne davon irgendetwas zu ahnen.
Das sind nur zwei der skizzierten Funktionsstörungen, die laut Fichter und Baroni allerdings nicht irreparabel sind. Der konstruktive Lösungsvorschlag für eine “demokratiefreundliche Digitalisierung“ sähe grob skizziert wie folgt aus:
“Nicht nur ein freier und auf ethischen Prinzipien abgestützter Code spielt eine Rolle, sondern auch alle Kontrollen und sauber eingebaute Prozeduren der Ausführung. Und der politische Wille, genau solche Technologien mit öffentlichen Geldern zu fördern.“
Und das auch genau der Knackpunkt. Donald Trump etwa wird kein Interesse daran haben, an diesen Mechanismen etwas ändern zu lassen.
Die Wahrheit – Verhandlungssache
Im Grunde ist das alles eine Einladung zum Fatalismus. Man hat einige Funktionsweisen mittlerweile leidlich verstanden und muss nun dabei zusehen, wie sie hervorragend funktionieren.
Donald Trump etwa hat nun nach der New York Times auch die Washington Post verklagt, wie unter anderem der Spiegel berichtet. Die Washington Post habe “falsche und verleumderische Aussagen" veröffentlicht, heißt es in der in dieser Woche veröffentlichten Klageschrift. Es geht immer noch um Berichte über russische Wahlmanipulationen vor vier Jahren– und wie hier im Deutschlandfunk-Interview mit USA-Korrespondent Jan Bösche noch einmal betont wird, um Meinungsbeiträge.
Vor zwei Jahren hätte ich mir wohl noch die Frage gestellt, wie das denn zusammenpasst – ein Präsident, der nach wenigen Wochen alten Zahlen von Jahr zu mehr Lügen zu verbreitet, beschwert sich über falsche Aussagen?
Inzwischen weiß ich, dass dahinter eine Strategie steckt, deren Annahme lautet: Die Wahrheit ist Verhandlungssache. Es ist eine Art kommunikativer Relativismus, den man zurzeit an vielen Stellen beobachten kann. Eine Anschuldigung wird durch eine Gegenanschuldigung relativiert. Und so ergibt sich aus einer vermeintlich eindeutigen Ausgangslage, einer anscheinend schuldigen und einer anscheinend unschuldigen Partei, ein nebliges Bild, auf dem nur noch zu erkennen ist, dass zwei Parteien sich miteinander streiten.
Die Washington Post wirft Trump vor, die Unwahrheit zu sagen. Trump erhebt seinerseits Vorwürfe. Auf diese Weise erklimmt er eine Stufe und stellt sich auf die gleiche Ebene wie seine Ankläger. Aus der Anklage ist eine Auseinandersetzung geworden. Wer hat nun recht? Man kann es schwer sagen: In der Öffentlichkeit verfestigt sich vor allem ein Eindruck: Irgendwie sind doch alle gleich.
Auf diese Weise hat Claas Relotius versucht, die Anschuldigungen von Juan Moreno zu parieren. Im Interview mit dem Medium-Magazin beklagt Moreno, dass das ein Teilen gelungen sei. Dort sagt er:
“Jetzt gibt es einen Spin der Geschichte, plötzlich heißt das Duell Relotius gegen Moreno. Dieser Spin hat bei einigen wenigen Kollegen funktioniert.“
Mit dieser Strategie versucht auch die AfD es ständig. Wer einfach das nachplappert, was der politische Gegner behauptet, entwertet die Aussagen und macht sie beliebig. Die AfD-Vorsitzenden Jörg Meuthen und Tino Chrupalla haben gesagt, wer sich verächtlich über Ausländer äußere, handle gegen die AfD. Justus Bender hat in der FAZ eine Doppelseite (hier zu sehen bei Twitter) mit ehrlosen und unanständigen Aussagen von AfD-Mitgliedern gefüllt.
Bislang ist von Parteiausschlussverfahren allerdings noch nichts zu hören.
Altpapierkorb (Rechtsterrorismus, Dilemma der Medienkritik, Twitter-Storys, Rassismus in Redaktionen, Framing und Flüchtlinge)
+++ SZ-Reporterin Annette Ramelsberger spricht im Interview mit Bettina Köster für das Deutschlandfunk-Medienmagazin @mediasres über das nach Gewalttaten üblicherweise schnell wieder abflauende Interesse an Rechtsterrorismus, journalistische Arbeitsweisen und die Schwierigkeit, Themen langfristig zu verfolgen. Sehr hörenswert.
+++ Falls Sie Medienkritiker sind, lesen Sie den folgenden Text bitte nur, wenn Sie heute emotional einigermaßen gefestigt sind. Wolfang Michal hat für die letzte Ausgabe des Medienmagazins Funkturm einen Beitrag über die Dilemmata des Medienkritikers geschrieben, den er jetzt auch in seinem Blog veröffentlicht hat. Ich zitierte hier für die heute nicht so gut aufgelegten Leser einen konstruktiven Vorschlag aus dem Text: “Eine Medienkritik, die über das kleinkrämerische Bekritteln falscher Bildunterschriften in der "'Gelben Post‘" hinausgeht, müsste also zuallererst an dieser veränderten Realität ansetzen. Denn nur durch die Kritik der Macht, die in den Internetmonopolen besonders sichtbar wird, lassen sich demokratische Vielfalt und demokratische Wahlmöglichkeiten gegen postdemokratische Demokratieverächter verteidigen. Medienkritik muss sich deshalb stärker auf die Entscheider konzentrieren, die die “'Vermachtung‘ der Medien betreiben. Sie muss sich mit Unternehmen und Wirtschaft beschäftigen.“
+++ Twitter testet Kurznachrichten, die sich selbst wieder löschen– oder anders gesagt: eine Story-Funktion, wie man sie inzwischen von so gut wie allen gängigen Plattformen kennt. Das berichtet unter anderem dpa, hier nachzulesen beim Tagesspiegel. Bei Twitter herrschte deswegen gestern die übliche ironische Untergangsstimmung. Ein großer Trend war der Hashtag #RIPTwitter. Allerdings auch, wie gemutmaßt wurde, weil der Unmut darüber, dass dieser Hashtag so erfolgreich wurde, recht groß war.
+++ Der Wochenzeitung “Die Zeit“ geht es ganz prächtig. Sie hatte im vierten Quartal des vergangenen Jahres knapp 353.000 Abonnenten, so viele wie noch nie. Der Zeit geht es sogar so gut, dass ihr Geschäftsführer Rainer Esser im Interview mit Marc Bartl für Kress das Erfolgsrezept ausplaudiert, nämlich: “Bei der Zeit gehen wir respektvoll miteinander um und bringen neue Geschäftsideen zügig und mit Zuversicht auf die Straße. Unsere Hierarchien sind flach und wir mögen die fortwährende Weiterentwicklung.“
+++ Der erste Arte-Chefredakteur Peter Wien feiert seinen 80. Geburtstag. Seine Nachfolgerin Sabine Rollberg, von 1994 bis 1997 Chefredakteurin des Senders, gratuliert mit einem Porträt für die Medienkorrespondenz.
+++ Filmproduzentinnen brauchen im Schnitt deutlich weniger Fördergeld als ihre männlichen Kollegen, um mit ihren Filmen Menschen ins Kino locken. Die Zahlen stammen aus einer Untersuchung, die Joachim Huber für den Tagesspiegel ausgewertet hat. Danach werden nur 12 Prozent aller Filme allein von Frauen produziert, hingegen 57 Prozent allein von Männern (der Rest sind Gemeinschaftsproduktionen) – und das, obwohl an den Vergabestellen für die Produktionen mehr Frauen als Männer sitzen.
+++ Journalisten müssen sich mehr mit ihrem eigenen Rassismus beschäftigen fordert Lorenz Matzat. In einem Beitrag für Medium schreibt er: “Soll nun also gehandelt werden, statt die üblichen Bekundungen abzugeben, müssen Redaktionen ernsthaft einen Wandel einleiten. Denn wenn es stimmt, dass Journalismus eine wichtige Rolle in der Gesellschaft spielt, trägt er einen Teil der Verantwortung dafür, dass die Gesellschaft so rassistisch ist, wie sie ist.“
+++ In der Berichterstattung darüber, was sich zurzeit an der türkisch-griechischen Grenze abspielt, greifen Journalisten gern auf das Vokabular der Grenzschützer zurück, im Grunde schon dann, wenn sie “Grenzschutz“ schreiben. Das impliziert, wie Eric Wallis für die taz erklärt, dass von Flüchtlingen eine Bedrohung ausgeht, was bei vertriebenen Menschen aber in der Regel nicht der Fall ist.
Neues Altpapier gibt‘s wieder am Montag. Schönes Wochenende!
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