Covid-19 Studie: Corona-Schnelltests erkennen Omikron schlechter bei asymptomatischen Infektionen
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26. März 2024, 14:01 Uhr
Eine große klinische Studie aus Deutschland hat verglichen, wie gut Corona-Schnelltests eine Infektion bei Patienten ohne Symptome erkennen konnten. Am schlechtesten waren die Ergebnisse bei Omikron.
Wie zuverlässig sind Corona-Schnelltests? Dazu gibt es inzwischen eine ganze Reihe von Studien, die zeigen, dass die Tests die viralen N-Proteine im Labor zuverlässig erkennen. Eine kürzlich veröffentlichte Studie fand auch bei realen Patienten keine großen Unterschiede. Bekannt war auch, dass der Zeitpunkt des Tests eine große Rolle spielt. Schnelltests werden oft erst nach Einsetzen der Symptome positiv, während ein PCR-Tests auch asymptomatische Infektionen erkennen kann.
Letzteres bestätigt nun auch eine groß angelegte klinische Studie aus Deutschland, die hier allerdings Unterschiede zwischen den verschiedenen Corona-Varianten erkannt hat. Während Infektionen mit dem Wildtyp-Virus noch gut erkannt wurden, sank die Zuverlässigkeit bereits bei der Deltavariante und war am schlechtesten bei Omikron.
Schnelltests erkannten Infektionen nur in 38,5 Prozent der Fälle
Für die Studie wurden an einer Klinik in Bayern zwischen dem 12. November 2020 und dem 31. Januar 2022 Menschen getestet, die stationär in das Krankenhaus aufgenommen werden wollten. Dabei wurden bei den Testpersonen jeweils parallel ein Schnelltest und ein PCR-Test durchgeführt. Dafür verwendeten die Forschenden Schnelltests der Marken Nadal, Panbio und Medsan. 86,1 Prozent der Versuchspersonen waren Patienten, in 12,2 Prozent waren es Begleitpersonen (etwa die Eltern von Kindern oder enge Angehörige von Hochbetagten), in 1,7 Prozent Krankenhauspersonal, das Symptome zeigte.
Insgesamt führten die Forschenden 35.479 parallele Schnell- und PCR-Tests durch. Letztere entdeckten insgesamt 426 positive Proben. Die Schnelltests erkannten diese allerdings nur in 164 Fällen. Das entspricht einer Sensitivität von 38,5 Prozent. In 262 Fällen zeigte der Schnelltest ein falsch negatives Ergebnis.
Nur jeder dritte Schnelltest erkannte eine Omikron-Infektion
In 35.053 Fällen zeigten die PCR-Tests ein negatives Ergebnis. Hier stimmten die Schnelltests besser überein 98,4 Prozent überein. Nur 116 Mal zeigten sie ein falsch positives Ergebnis (0,3 Prozent). Der zeitliche Ausschnitt der Studie und die unterschiedliche Stärke der Pandemie-Wellen spiegelte sich in der Verteilung der Virusvarianten wieder, die die Forschenden durch angepasste PCR-Tests ermittelten.
In 6,2 Prozent fanden sie den Wildtyp von SARS-CoV-2, in 27,2 Prozent die Alpha-Variante, in 51.3 Prozent Delta und in 14 Prozent Omikron. Als sie die von Schnelltests richtig erkannten Infektionen auf die Varianten bezogen, zeigte sich, dass die Tests den Wildtyp in 42,8 Prozent der Fälle richtig erkannt hatten, Alpha zu 43,8 Prozent, Delta hingegen nur zu 38,1 Prozent und Omikron nur in 33,6 Prozent der Fälle.
Omikron: Weniger N-Proteine im Verhältnis zu RNA
Wie erwartet hingen diese Ergebnisse mit der gefundenen Viruslast zusammen. Da die wenigsten Patienten bei ihrer Aufnahme ins Krankenhaus Symptome zeigten, war diese Viruslast insgesamt gering. Bei den Proben mit höherer Viruslast fanden die Forschenden allerdings auch größere Unterschiede. Hier erkannten die Schnelltests den Wildtyp in 80 Prozent der Fälle, Delta nur 61 in Prozent und Omikron nur in 50 Prozent der Infektionen.
Die Autoren der Studie nehmen an, dass der Grund für die schlechtere Erkennung von Omikron damit zu tun hat, dass diese Variante vergleichsweise weniger N-Proteine hat im Verhältnis zu RNA. Die beobachteten Unterschiede könnten laut den Forschenden aber auch mit den Impfungen zu tun haben. Während beim Wildtyp und Alpha noch kaum Geimpfte unter den Getesteten waren, stieg ihr Anteil bei Delta und Omikron deutlich.
Links/Studien
- Wagenhäuser et.al.: Virus variant specific clinical performance of SARS-CoV-2 rapid antigen tests in point-of-care use, November 2020 to January 2022, Clinical Microbiology and Infection
(ens)
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