Als Journalisten hier in der Region denken wir oft, dass wir ein gutes Gespür dafür haben, was die Menschen in unseren drei Ländern bewegt. Aber ist das wirklich so oder liegen wir da manchmal auch komplett daneben? Und vor allem: Warum haben Menschen die Meinungen, die sie haben.
Plattform für Teilhabe und Dialog
2020 startete MDRfragt und hat heute über 60.000 registrierte Mitglieder aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Drei bis vier Mal im Monat schickt das MDRfragt-Team Umfragen an seine Community, bei denen sich jeweils 25.000 bis 30.000 Menschen beteiligen.
Die Themen liegen dabei teilweise auf der Hand, wie in der Vergangenheit zum Beispiel neue Corona-Maßnahmen oder der Krieg in der Ukraine. Manchmal entstehen Fragen auch aus der Community selbst heraus oder kommen aus Redaktionen im Haus, mit denen das Team eng zusammenarbeitet. "Es geht dabei um die Geschichten dahinter und die Perspektiv-Vielfalt.... Und das sind Impulse für unsere journalistische Arbeit", so Redaktionsleiterin Stefanie Undisz.
Nicht repräsentativ, aber aussagekräftig
Häufig kommt die Kritik, dass die Befragungen nicht repräsentativ seien. "Das liegt daran, dass wir ja wollen, dass jeder mitmachen kann, wir nehmen keine Stichproben und deswegen ist das Ergebnis nicht repräsentativ" sagt Kristin Hansen, die für die Koordination verantwortlich ist. Die Antworten werden allerdings mit Hilfe eines wissenschaftlichen Beirats geprüft, gewichtet und auch mit repräsentativen Befragungen abgeglichen, um möglichst aussagekräftige Ergebnisse zu erzielen.