Sie müssen nicht Tausende Liter Milch pro Jahr geben, Fleischnormen erfüllen oder jeden Tag ein Ei legen. Sie müssen nicht schnell wachsen, brauchen kein Spezialfutter, dürfen länger leben und schmecken wunderbar. Sie sind widerstandsfähig gegen Krankheiten, haben einen starken Mutterinstinkt und uralte Gene. Sie sind schön bis exotisch anzuschauen und gaben ganzen Landstrichen ihr Gepräge. Sie führen ein Nischendasein, sind oft vom Aussterben bedroht – die alten Nutztier-Rassen. Sind sie wirklich nutzlos geworden? Ist ihre Zucht nur noch ein Hobby ohne Zukunftschancen? Wer sind die Idealisten, die mit ihnen ihren Lebensunterhalt bestreiten?
Aus jedem Stall mit alten Haustieren weht neben den üblichen Düften ein Hauch von Enthusiasmus. Dabei sind die Stallbewohner hoffnungslos unmodern. Ihre Züchter und Halter müssen schon verrückt sein, sich mit ihnen zu beschäftigen. Moderne Landwirtschaft braucht Hochleistungsspezialisten. Als Rind ist man heutzutage entweder nur für Fleisch oder nur für Milch zuständig, früher war man alles in einem und Arbeitstier dazu – ein Dreinutzungsrind also. Als Schwein hat man in 180 Lebenstagen fettfreies Schlachtgewicht zu erreichen. Als Schaf hat man in preisgünstigen Riesenherden in Australien zu leben, und als Ziege ist man sowieso raus – höchstens noch zuständig für hochwertigen Käse. Zugpferde und 1 PS braucht schon gar keiner mehr.
Mit Beginn der Industrialisierung setzte es ein – das Verschwinden der über Jahrhunderte entstandenen und genutzten Haustierrassen. In den jüngsten 30 Jahren ist es dramatisch vorangeschritten. Wir ernähren uns heute mit nur 30 Nutztierrassen, in der industriellen Milchproduktion sind es zum Beispiel ganze zwei – Holstein-Friesian und Jersey-Rind.
Mit der Rassenvielfalt verschwinden Geschmack, genetische Reserven, regionale Besonderheiten und Kulturtechniken – ob Waldweide, Schaftrift, Gespannfahren, Pflügen ohne Motor. Und vieles, dessen wir uns meist gar nicht bewusst sind – dass Ziegenmilch für Allergiker hochverträglich ist, dass Rhönschafe oder Heidschnucken kein Scraby bekommen, dass Eichelmast den ultimativ leckersten Schweineschinken hervorbringt, dass nur der Altdeutsche Hütehund eigensinnige Schafherden in den Griff kriegt, vor denen Border Collies kapitulieren würden.
All das haben die Protagonisten der Doku-Reihe „Stallgeflüster" - Züchter, Halter und Beschützer der alten Haustiere - in einer sehr engen Mensch-Tier-Beziehung im Blick. Autorin Dr. Ute Gebhardt hat sie und ihre deutschen Sattelschweine, Roten Höhenrinder, Altdeutschen Hütehunde, Merino-Langwollschafe, Thüringer Waldziegen und prächtigen Kaltblutpferde vom Winter bis in dem Sommer begleitet. Sie zeigt in der fünfteiligen Doku-Reihe zugleich, wie schwer es ist, mit den alten Rassen seinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Aber die Zahl der regionalen Spezialitäten und Attraktionen, die dabei entsteht oder wieder entsteht, wächst und erfreut sich im Kreis der Kenner großer Beliebtheit, höhere Preise hin oder her.
Unsere Drehorte:
Wackenhof, Großenlupnitz, Wechmar, Großkochberg, Westerhausen
Aus jedem Stall mit alten Haustieren weht neben den üblichen Düften ein Hauch von Enthusiasmus. Dabei sind die Stallbewohner hoffnungslos unmodern. Ihre Züchter und Halter müssen schon verrückt sein, sich mit ihnen zu beschäftigen. Moderne Landwirtschaft braucht Hochleistungsspezialisten. Als Rind ist man heutzutage entweder nur für Fleisch oder nur für Milch zuständig, früher war man alles in einem und Arbeitstier dazu – ein Dreinutzungsrind also. Als Schwein hat man in 180 Lebenstagen fettfreies Schlachtgewicht zu erreichen. Als Schaf hat man in preisgünstigen Riesenherden in Australien zu leben, und als Ziege ist man sowieso raus – höchstens noch zuständig für hochwertigen Käse. Zugpferde und 1 PS braucht schon gar keiner mehr.
Mit Beginn der Industrialisierung setzte es ein – das Verschwinden der über Jahrhunderte entstandenen und genutzten Haustierrassen. In den jüngsten 30 Jahren ist es dramatisch vorangeschritten. Wir ernähren uns heute mit nur 30 Nutztierrassen, in der industriellen Milchproduktion sind es zum Beispiel ganze zwei – Holstein-Friesian und Jersey-Rind.
Mit der Rassenvielfalt verschwinden Geschmack, genetische Reserven, regionale Besonderheiten und Kulturtechniken – ob Waldweide, Schaftrift, Gespannfahren, Pflügen ohne Motor. Und vieles, dessen wir uns meist gar nicht bewusst sind – dass Ziegenmilch für Allergiker hochverträglich ist, dass Rhönschafe oder Heidschnucken kein Scraby bekommen, dass Eichelmast den ultimativ leckersten Schweineschinken hervorbringt, dass nur der Altdeutsche Hütehund eigensinnige Schafherden in den Griff kriegt, vor denen Border Collies kapitulieren würden.
All das haben die Protagonisten der Doku-Reihe „Stallgeflüster" - Züchter, Halter und Beschützer der alten Haustiere - in einer sehr engen Mensch-Tier-Beziehung im Blick. Autorin Dr. Ute Gebhardt hat sie und ihre deutschen Sattelschweine, Roten Höhenrinder, Altdeutschen Hütehunde, Merino-Langwollschafe, Thüringer Waldziegen und prächtigen Kaltblutpferde vom Winter bis in dem Sommer begleitet. Sie zeigt in der fünfteiligen Doku-Reihe zugleich, wie schwer es ist, mit den alten Rassen seinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Aber die Zahl der regionalen Spezialitäten und Attraktionen, die dabei entsteht oder wieder entsteht, wächst und erfreut sich im Kreis der Kenner großer Beliebtheit, höhere Preise hin oder her.
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