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Mit dem Fall der Mauer beginnt der größte Umverteilungsprozess im Nachkriegseuropa. Die Filetstücke des ehemaligen DDR-Volkseigentums, Häuser, Schlösser und Seen wechseln schnell und mehrfach ihre Besitzer. Mit dem Wald ist es anders. Seit jeher ist der Wald ein Gut, das von Generation zu Generation weitergegeben wird. Waldeigentümer sehen in ihrem Besitz viel mehr als eine Geldanlage. Heute ist Waldbesitz auch eine schwierige Herausforderung. Trockenheit und Ungeziefer machen den Waldbesitzern zu schaffen.
In der DDR war diese Verbindung von Wald und Waldeigentümern größtenteils gekappt, große Flächen waren zersplittert und den eigentlichen Eigentümern war die private Bewirtschaftung verboten. Nach dem Mauerfall gibt es mit einem Schlag zehntausende unerfahrene Waldeigentümer mit wenigen Hektar Wald. Als Jens Meyer das Stückchen Wald, das seine Familie seit 400 Jahren besitzt, wieder bewirtschaften darf, findet er hier nur noch dünne Fichten vor. Die Regierung hatte in den 70ern alles gerodet und für Devisen in den Westen verkauft. Jetzt will Jens Meyer expandieren. Immer wieder kauft er einige Hektar hinzu, schließt sich einer Forstbetriebsgemeinschaft an.
Wilhelm von Carlowitz hat die Forstwirtschaft im Blut. Über Generationen hinweg bestand seine Familie aus Forstwirten und Forstwissenschaftlern. Er musste mit dieser Tradition brechen, denn mit der Bodenreform wurden die von Carlowitz‘ enteignet. Wilhelm von Carlowitz ging in den Westen, wurde Banker und heiratete eine ebenfalls adlige ehemalige Waldbesitzerin. Mit dem Mauerfall sah seine Familie die Chance, doch wieder etwas Wald zu erwerben. Nach mehreren vergeblichen Versuchen bekamen sie schließlich den Zuschlag. Heute besitzen er und seine Frau wieder 650 Hektar Wald in Sachsen-Anhalt.
Nicht alle Waldflächen haben bis heute ihren Besitzer gefunden. Allein in Thüringen sind bei 30.000 Hektar Wald die Eigentümer nicht bekannt – ein großes Problem. Die nicht bewirtschafteten Flächen behindern bei Forstarbeiten und der Borkenkäfer kann sich auf ihnen ungebremst fortpflanzen. Die Behörden sind mit der Eigentümerrecherche überfordert und ohne Eigentümerkenntnis darf das Forstamt nicht eingreifen. Thomas Kästner, Leiter der Forstwirtschaftlichen Vereinigung "Henneberger Land", nahm das Problem in die Hand und initiierte das Projekt "Wald sucht Eigentümer". Durch Archiv- und Grundbuchrecherchen konnten seit 2013 zu über 2.000 Hektar Wald die aktuellen Eigentümer ermittelt werden.
Mancherorts war die DDR-Zeit auch zuträglich für den Wald. Auf den riesigen Flächen der Militärübungsplätze wuchs, unberührt von den staatlichen Forstbetrieben, ein regelrechtes Waldbiotop heran. Nach der Stilllegung vieler Flächen erkannten Umweltverbände darin eine einmalige Chance und drängten die Bundesregierung zum Schutz dieser Flächen. Auch die ehemaligen riesigen Braunkohle-Tagebauten boten mit ihrer Schließung die Möglichkeit, neue Wälder wachsen zu lassen. Heute befindet sich der mit Abstand größte Teil der Wälder des Nationalen Naturerbes in Ostdeutschland.
'"Wem gehört der Osten? – Der Wald" gibt einen interessanten Einblick in den Sehnsuchtsort der (Ost-)Deutschen - unseren Wald.
In der DDR war diese Verbindung von Wald und Waldeigentümern größtenteils gekappt, große Flächen waren zersplittert und den eigentlichen Eigentümern war die private Bewirtschaftung verboten. Nach dem Mauerfall gibt es mit einem Schlag zehntausende unerfahrene Waldeigentümer mit wenigen Hektar Wald. Als Jens Meyer das Stückchen Wald, das seine Familie seit 400 Jahren besitzt, wieder bewirtschaften darf, findet er hier nur noch dünne Fichten vor. Die Regierung hatte in den 70ern alles gerodet und für Devisen in den Westen verkauft. Jetzt will Jens Meyer expandieren. Immer wieder kauft er einige Hektar hinzu, schließt sich einer Forstbetriebsgemeinschaft an.
Wilhelm von Carlowitz hat die Forstwirtschaft im Blut. Über Generationen hinweg bestand seine Familie aus Forstwirten und Forstwissenschaftlern. Er musste mit dieser Tradition brechen, denn mit der Bodenreform wurden die von Carlowitz‘ enteignet. Wilhelm von Carlowitz ging in den Westen, wurde Banker und heiratete eine ebenfalls adlige ehemalige Waldbesitzerin. Mit dem Mauerfall sah seine Familie die Chance, doch wieder etwas Wald zu erwerben. Nach mehreren vergeblichen Versuchen bekamen sie schließlich den Zuschlag. Heute besitzen er und seine Frau wieder 650 Hektar Wald in Sachsen-Anhalt.
Nicht alle Waldflächen haben bis heute ihren Besitzer gefunden. Allein in Thüringen sind bei 30.000 Hektar Wald die Eigentümer nicht bekannt – ein großes Problem. Die nicht bewirtschafteten Flächen behindern bei Forstarbeiten und der Borkenkäfer kann sich auf ihnen ungebremst fortpflanzen. Die Behörden sind mit der Eigentümerrecherche überfordert und ohne Eigentümerkenntnis darf das Forstamt nicht eingreifen. Thomas Kästner, Leiter der Forstwirtschaftlichen Vereinigung "Henneberger Land", nahm das Problem in die Hand und initiierte das Projekt "Wald sucht Eigentümer". Durch Archiv- und Grundbuchrecherchen konnten seit 2013 zu über 2.000 Hektar Wald die aktuellen Eigentümer ermittelt werden.
Mancherorts war die DDR-Zeit auch zuträglich für den Wald. Auf den riesigen Flächen der Militärübungsplätze wuchs, unberührt von den staatlichen Forstbetrieben, ein regelrechtes Waldbiotop heran. Nach der Stilllegung vieler Flächen erkannten Umweltverbände darin eine einmalige Chance und drängten die Bundesregierung zum Schutz dieser Flächen. Auch die ehemaligen riesigen Braunkohle-Tagebauten boten mit ihrer Schließung die Möglichkeit, neue Wälder wachsen zu lassen. Heute befindet sich der mit Abstand größte Teil der Wälder des Nationalen Naturerbes in Ostdeutschland.
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