Heller Nachthimmel Was Lichtverschmutzung genau bedeutet

17. November 2017, 20:12 Uhr

Woher das Phänomen kommt, welche Gefahren dahinter stecken und wie weit es bei uns schon verbreitet ist: MDR SACHSEN-ANHALT erklärt in vier kurzen Fragen und Antworten alles Wissenswerte zum Thema Lichtverschmutzung.

1. Was bedeutet "Lichtverschmutzung"?

Umgangssprachlich wird mit "Lichtverschmutzung" die künstliche Aufhellung des nächtlichen Himmels bezeichnet. Hauptursache dafür ist der nach oben abgestrahlte Anteil des Lichts, der von der Erdoberfläche in die Atmosphäre strahlt und dort wiederum reflektiert und weiter gestreut wird. Maßgeblich zur Lichtverschmutzung tragen vor allem Großstädte und industrielle Anlagen bei. In der Nacht sorgen Straßenbeleuchtung, beleuchtete Werbetafeln und Industriebeleuchtung für eine künstliche Erhellung des Nachthimmels. Zwar wird Licht allgemein mit Sicherheit in Verbindung gebracht, übermäßige Beleuchtung von Straßen und Gebäuden bewirkt aber auch, dass Licht in den Himmel abgestrahlt wird.

2. Wo in Sachsen-Anhalt ist es nachts noch richtig dunkel?

Ein 2016 von einer internationalen Forschergruppe veröffentlichter Atlas der Lichtverschmutzung zeigt, welche Region wie stark von Lichtverschmutzung betroffen ist. In Sachsen-Anhalt haben die Menschen in der Altmark (blaue Flächen) die besten Chancen, nachts viele Sterne am Himmel zu sehen. Rund um Magdeburg, Halle und Dessau (gelbe und rote Flächen) sieht es dagegen deutlich schlechter aus.

3. Ist Lichtverschmutzung gefährlich?

Licht – und eben auch Dunkelheit – beeinflusst seit jeher das Verhalten von Mensch und Tier. Vögel und Insekten beispielweise orientieren sich am Sternenhimmel. Künstliche Lichtquellen stören dieses Verhaltensmuster. Ebenso gibt es Tiere, die nachtaktiv sind. Weicht die Dunkelheit gerade im Umkreis von Städten immer mehr der künstlichen Beleuchtung, hat das negative Auswirkungen auf den Schlafrhythmus, die Artenvielfalt und das Gleichgewicht von Ökosystemen.

Nicht gefährlich, aber störend ist die zunehmende Lichtverschmutzung auch für Astronomen. Für sie wird es immer schwieriger, Objekte am Himmel zu beobachten.

4. Was wird gegen Lichtverschmutzung getan?

Experten fordern, dass besonders die öffentliche und private Beleuchtung "intelligenter" gestaltet werden soll. Das bedeutet beispielsweise, dass Werbebanden in den Nachtstunden nicht beleuchtet werden, Licht nicht von unten nach oben auf Objekte gerichtet wird, um unnötige Abstrahlung zu minimieren und Lichtquellen wie Straßenlampen besser abzuschirmen – ebenfalls, um Abstrahlung zu verhindern.

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Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 15.11.2017 | 06:30 Uhr

Quelle: MDR/mm