Handball | Bundesliga ThSV Eisenach: Kaufmann-Entscheidung bis zur Winterpause vertagt – Witte nicht mehr auf der Bank
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17. Dezember 2024, 16:49 Uhr
Aus scheinbar heiterem Himmel steht das Handball-Märchen des ThSV Eisenach auf dem Spiel. Der Verein ringt darum, Trainer Misha Kaufmann zu halten – und kündigt Klarheit nach Weihnachten an. Zunächst gilt der Fokus auf den so wichtigen letzten drei Spielen des Jahres.
Nach den heftigen Turbulenzen um die Zukunft von Trainer Misha Kaufmann versuchen die Verantwortlichen des ThSV Eisenach ihr Möglichstes, um das in den vergangenen eineinhalb Wochen eskalierte Thema irgendwie wieder einzufangen.
Entscheidung nach dem HSV-Spiel in Eisenach
Auf der Pressekonferenz vor dem Viertelfinal-Highlight im DHB-Pokal bei den Rhein-Neckar Löwen (Do., 19 Uhr im Audio-Livestream & SpiO-Ticker) kündigte der in die Kritik geratene ThSV-Geschäftsführer René Witte eine endgültige Entscheidung zur Causa Kaufmann und die vermeintlich vorzeitige Auflösung seines eigentlich noch bis 2027 gültigen Vertrages für nach der letzten HBL-Partie des Jahres an. "Ich denke, dass wir eine gemeinsame Lösung nach dem Hamburg-Spiel präsentieren werden", sagte der 46-Jährige im Beisein von Misha Kaufmann.
Vier Tage vorher gastieren die Thüringer noch bei Doublesieger SC Magdeburg. Besagtes Duell mit dem HSV steigt am 26. Dezember in der heimischen Werner-Assmann-Halle. Anschließend geht es in die lange Winter- und WM-Pause, ehe der ThSV erst am 10. Februar gegen den TBV Lemgo wieder die Platte betritt. Die Beteiligten um Witte, Kaufmann, Präsident Shpetim Alaj und Sportdirektor Maik Nowak hatten sich nach Tagen des Übereinanderredens am 3. Adventssonntag zusammengesetzt. Der Verein veröffentliche von der Elefantenrunde öffentlichkeitswirksam ein Foto auf seinem offiziellen Facebook-Account.
Witte: "Wollen auch in der Rückrunde zusammenarbeiten"
"Es war lang, es war ausführlich, es war sehr konstruktiv, es war gut so", meinte Witte und bat auch auf wiederholte Nachfragen darum, "zu akzeptieren, was wir gesagt haben. Ich finde es nur fair, wenn man uns jetzt in Ruhe arbeiten lässt." Allerdings bekannte der Eisenacher Geschäftsführer: "Man kann so viel sagen, dass wir auch in der Rückrunde alle zusammenarbeiten wollen."
Trainer Kaufmann sekundierte: "Es war sehr, sehr wichtig, dass wir uns am Sonntag unterhalten haben. Wir haben zielführende Gespräche geführt und werden sicher noch zielführende Gespräche führen. Wir schließen jetzt die Tür zu. Es gibt genug Zeit, die restlichen Themen zu besprechen." Fix besprochen ist, dass René Witte einstweilen bei den ThSV-Spielen nicht mehr auf der Bank sitzen wird: "Ich möchte, dass das Team den vollen Fokus hat."
Kaufmann-Appell: "Wir sind eine Familie"
Misha Kaufmann hatte den damals abstiegsgefährdeten Zweitligisten aus der Wartburgstadt im Oktober 2021 übernommen, führte ihn 2023 erst sensationell zurück in die Bundesliga und dann mit bescheidensten Mitteln auch zum souveränen Klassenerhalt. Auch in der laufenden Saison sorgt das Underdogteam des Schweizers für Furore, hat bereits 14 Punkte gesammelt und steht erstmals seit 2002 wieder unter den letzten Acht des DHB-Pokals. Nun soll trotz der Unruhen vor ausverkaufter Halle in Mannheim der nächste Coup gelingen – der erstmalige Einzug ins "Final Four"-Turnier.
"Fakt ist, es ist für niemanden eine einfache Situation", sagte Kaufmann. Aber "ich bin überzeugt, dass jeder Einzelne hier beim ThSV Eisenach und die Fans, wieder einheitlich und gemeinsam auftreten", ergänzte der 40 Jahre alte Schweizer und versah seine Worte mit einem dringenden Appell: "Ich bitte noch mal, wir sind eine Familie – und da streitet man sich auch mal." Aber es gehe darum, dass "diese Familie wieder zusammenkommt. Wir haben alle genug Liebe und Positivität in uns drin, dass wir es schaffen, den Fokus aufs Wesentliche zu lenken."
mhe/Spio
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR AKTUELL | 19. Dezember 2024 | 21:45 Uhr
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