Wochenendverführer Kathrin Kunkel-Razum: "Ich liebe das Wochenende"

"Ein Wörterbuch wie der Duden ist ein Spiegel seiner Zeit", sagt seine Chefredakteurin Kathrin Kunkel-Razum über die frisch überarbeitete Auflage des Dudens, die Ende August erschienen ist. Für unsere Gegenwart bedeute das vor allem: "Krise, Kriege, Kochen." Und so haben es 3.000 neue Wörter geschafft. Wie ihre Zeit aussicht, wenn sie mal nicht über neuen Wörtern sitzt, hat sie uns verraten.

Kathrin Kunkel-Razum 3 min
Bildrechte: Felix Pöhland Photography/Kathrin Kunkel-Razum
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"Ein Wörterbuch wie der Duden ist ein Spiegel seiner Zeit", sagt seine Chefredakteurin Kathrin Kunkel-Razum. Wie ihre Zeit aussicht, wenn sie mal nicht über neuen Wörtern sitzt, hat sie uns verraten.

MDR SACHSEN - Das Sachsenradio Fr 01.11.2024 11:50Uhr 02:46 min

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Welche Rolle spielt das Wochenende in Ihrem Leben?

Ich liebe das Wochenende. Allerdings ist es auch oft durch die Arbeit geprägt. Es gibt öfter auch dienstliche Verpflichtungen. Wenn man sich mit Sprache beschäftigt, kann man vielleicht auch sowieso nie ganz abschalten, sondern nimmt auch am Wochenende irgendwelche sprachlichen Ereignisse war.

Bedeutet Ihnen Ihr Beruf, Arbeit oder Vergnügen?

Beides - auf jeden Fall! Also in erster Linie ist sie ein Vergnügen. Das ist ganz klar. Es ist aber vor allem, denke ich, ein ganz großes Privileg, das wir hier in der Redaktion mit diesem Beruf haben: Wörterbuchredakteur/-redakteurin sein zu können, eben weil wir uns jeden Tag mit Sprache beschäftigen können. Über Sprache wird ganz Vieles vermittelt. Wir sind sozusagen immer am Puls der gesellschaftlichen und der sprachlichen Entwicklung und es wird einfach nie langweilig. Aber es ist eine große Herausforderung, gerade wenn es auf einen neuen Duden zuläuft, zu kontrollieren, dass wirklich alles richtig ist.

Welche Menschen beeindrucken Sie?

Das finde ich eine wirklich herausfordernde Frage, weil es natürlich ganz viele Menschen gibt, die mich beeindrucken. Also das sind die, die so ganz anders arbeiten, die wirklich praktische Tätigkeiten im Sinne von schwerer körperlicher Arbeit absolvieren. Ich denke das oft, wenn ich an der Baustelle vorbeigehe. Aber natürlich - das hat dann schon auch mit dem Beruf zu tun: Menschen, die sehr reflektiert arbeiten, die sich sehr intensiv Gedanken zum Thema Sprache machen und auch sehr fein mit Sprache umgehen können.

Haben Sie einen besonderen Tipp für das Wochenende?

Zum einen ist immer ein guter Tipp - der kommt wahrscheinlich von vielen: ein gutes Buch zu lesen, was schon wieder mit Sprache zu tun hat.

Ich war privat in Leipzig, also dort wo ich ja auch studiert habe, und habe diesmal in einem anderen Teil der Stadt gewohnt, als ich es sonst normalerweise tue und bin dann sehr viel über die Karl-Liebknecht-Straße spazieren gegangen. Die fand ich super interessant, sehr lebendig. Auch eine Kahnfahrt, um Leipzig von der Wasserseite aus zu sehen, was es zu meiner Zeit in Leipzig so nicht gab. Das ist sehr, sehr schön und das wäre mein Tipp für eine Unternehmung.

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Der Tag | 01. November 2024 | 12:50 Uhr