MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | 15.03.2020 | Nachhören Torsten Sträter - unser Gast im Sonntagsbrunch
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Der Mann ist ein Spätstarter. Aber dann war‘s bei Torsten Sträter gleich die Überholspur, von der er nicht mehr runterzukommen scheint. Komiker - oder wie auch immer man die Humorfachkräfte nennen mag - treten oft in den kleinen, huscheligen Sälen auf. Für Torsten Sträter müssen es immer die großen sein, damit die Fans auf ihre Kosten kommen. Gerade bei der Humorzone in Dresden wieder: Torsten Sträter ist der einzige, für den der Kulturpalast ebenso reicht.
Show ohne Firlefanz
Dabei ist der Mann, der immer Mütze trägt (und den man ohne wahrscheinlich nicht erkennen würde) kein Freund der Bühnenshow mit viel Licht und Firlefanz. Er singt nicht, er tanzt nicht und es gibt auch keine Filmchen. Torsten Sträters Show sind seine Texte. Pur. Hart am wahren Leben, mit sonorer Stimme vorgetragen und viel Raum für Abschweifungen für den gemeinsamen Spaß mit dem Publikum.
Mit 40 - der Durchbruch
Texte hat er schon geschrieben, als er noch Herrenschneider, Spediteur oder Klamotten-Verkäufer war, aber damals traute er sich damit nicht auf eine Bühne, denn auch Depressionen sind dem Mann mit dem rauen Ton des Ruhrgebiets nicht fremd. Dank einer Agentin, die ihn fürs Fernsehen motivierte, kam dann mit 40 der Durchbruch, mit eigener Show, Auftritten bei den Großmeistern des Fachs und Tour-Terminen von Januar bis Dezember.
Und dann fragten sich alle: Wo war Torsten Sträter eigentlich vorher? Unsichtbar, wie so viele andere Leute auch. Und weil er weiß, wie das ist, so ein unsichtbares Leben mit Geldsorgen und Depressionen, spricht er wahrscheinlich so vielen Leuten aus dem Herzen. Und weil er versteht, die Botschaften des Lebens lustig zu verpacken.