Sonntag | 10.11.2024 | Podcast "Silly" - zu Gast im Sonntagsbrunch
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Erstmal ein Schwatz mit Klaus am Gartenzaun, der gerade Pferdemist zusammenrecht. "Wird mal wieder voll heute hier. Die Autos stehen dann auch bei Dir am Tor, ok?" Ist ok für Klaus. Er kennt das.
Die "Silly"-Leute sind inzwischen schon seit 40 Jahren seine Nachbarn in Hoppegarten. Da, wo auch die Rennbahn ist. Aber wegen der kommt Richi Barton, Silly-Gründer und langjährigstes Band-Mitglied, nicht hier raus. Er kommt zum Arbeiten. So wirkt das, was er, Uwe Hassbecker, Jäcki Reznicek und die Gastmusiker im "Silly"-Studio-Refugium am Stadtrand von Berlin tun:
Die Band, die seit fast fünf Jahrzehnten Musik macht, Hits geschrieben hat, die bei Menschen unterschiedlicher Generationen immer wieder für Gänsehautmomente sorgt, nimmt sich selbst, ihr Lebenswerk, sehr ernst. Deshalb proben sie, obwohl die letzte Tour gerade erst vorbei ist, intensiv für die kommende.
Dass die Songs so zeitlos sein würden, hatten wir nicht im Blick, als sie entstanden sind. Das haben wir erst später begriffen. Es überrascht uns selbst auch immer wieder, wenn ganz junge Leute nach einem Konzert zu uns kommen und sagen, wie sehr die Songs sie berührt haben. Da sind manche mehr als 30 Jahre alt!
"Haben alle den Wert der Band für uns verinnerlicht"
Bei "Silly" sind Perfektionisten am Werk, zumal sie sich vorgenommen haben, mit Sängerin Julia Neigel Akustik-Shows zu liefern, zum Beispiel auch im Leipziger Gewandhaus. Also in den großen, klassischen Konzertsälen ohne Synthesizer und Elektronik auf die Bühnen zu gehen und ihre Hits mit Klavier, Gitarre, einem kleinen Schlagzeug, manchmal mit Geige und Akkordeon zu spielen.
Und natürlich mit der Stimme von Julia Neigel, die seit 2019 am Mikro von "Silly" steht - neben ihren Solo-Projekten, bei denen sie ganz andere Musik ganz anders singt.
Bei 'Silly' akzeptiere ich die klaren Ansagen der Jungs, die haben das geschrieben. Ich bin nicht dazu gekommen, um mich zu profilieren. Ich leihe diesen Liedern meine Stimme und bin sehr gern Teil der Band.
Aber Neigel und "Silly" - das ist ein Match! Zumal sie sich gegenseitig immer wieder neu entdecken. Julia Neigel und die "Silly"-Hits, die sie "nationales Kulturgut" nennt. Die "Silly"-Jungs und Neigels ganz eigener Stil. Da haben zwei Welten zusammengefunden, die sich gegenseitig antreiben, nur das Beste auf der Bühne zu liefern.
Die Lieder sind Klassiker, das ist nationales Kulturgut.
Dafür bastelt Richi Barton dann noch ein bisschen am Flügel, der mit auf die neue Tour kommt, während Uwe Hassbecker die Geige stimmt und die letzten Kabel zieht. Julia Neigel steht dann nochmal kurz draußen zum Luftschnappen und singt leise einen "Silly"-Hit vor sich hin: "Die Welt wird hell sein". Wenn "Silly" spielt, weicht für die, die zuhören, wahrscheinlich wirklich Momente lang das Dunkel.
