Sonntag | 14.04.2024 Sebastian Schwarz - unser Gast im Sonntagsbrunch
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Auf der Straße wird er immer wieder mit "Hallo, Herr Fuß" angesprochen, Heino Fuß. Für die Fans der ARD-Kultserie "Mord mit Aussicht" scheint Schauspieler Sebastian Schwarz mit der Rolle des nicht gerade übermotivierten Dorfpolizisten geradezu verwachsen.
Aber das stört den gebürtigen Thüringer, der in einem Dorf bei Greiz aufgewachsen ist und immer wieder gern zurück kommt, auch nicht. Denn Sebastian Schwarz mag seine Rolle in einer der erfolgreichsten Fernsehserien hierzulande besonders, weil er damit im Film nicht so häufig gezeigtes Leben jenseits der Metropolen darstellen kann - ganz ohne intellektuelle Debatten, dafür aber mit viel Herz.
Ich bin gern in Thüringen, zu Hause, auch mit prominenten Kollegen. Ich finde es wichtig, aus der Blase rauszukommen. [...] Mein Wurzelbedürfnis wächst. Ich bin 40 und sehne mich nach der Gegend, wo ich aufgewachsen bin.
Das liegt dem Mann, der immer noch staunt, dass aus dem großen Dicken am Gymnasium Greiz ein erfolgreicher Schauspieler geworden ist, der für sein Studium sofort genommen wurde und trotz der "Mord-mit-Aussicht"-Rolle nicht auf den Typ "Uniformträger" festgelegt ist.
Dass sie mich auf der Schauspielschule in Berlin nach dem ersten Vorsprechen genommen haben, ich schwör's: Das war die größte Überraschung in meiner beruflichen Laufbahn.
"Ich habe Sehnsucht nach Theater"
Am Theater spielt Sebastian Schwarz dramatische Rollen. Aktuell dreht er einen Kinofilm mit Spitzenbesetzung über Franz Kafka. Aber "Heino Fuß" ist Sebastian Schwarz eben genauso gern. Er legt in diese Rolle seine ganze Erfahrung, die der frisch 40-Jährige inzwischen auch als Lehrer an zwei Schauspielschulen an den Nachwuchs weiter gibt.
Denn er selbst ist dankbar für die Lebenschancen, die er nach der Wende nutzen konnte. Auch deshalb tritt Sebastian Schwarz auch immer wieder aus den Rollen heraus und mischt sich in aktuelle Debatten ein. Prominent zu sein, heißt für ihn auch: Mund aufmachen. Passt zum MDR SACHSEN-Sonntagsbrunch.
Wenn man so viel Öffentlichkeit hat wie ich, sollte man schon den Mund aufmachen.