MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | 30.08.2020 | Nachhören René Kollo - unser Gast im Sonntagsbrunch
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Dass es sowas gibt, kann man getrost für unglaublich halten. Es ist ja auch außer René Kollo noch niemandem gelungen: mühelos zwischen Schlager und Oper wechseln. Hierzulande ein Unding, einen Mann, der als "Hey hey hello Mary Loo"-Sänger berühmt war, als Heldentenor für Wagner-Opern zu engagieren.
Aber genau das hat René Kollo geschafft. Mit der "Mary Loo" hat er sich seinen Gesangsunterricht finanziert und Dirigenten-Legende Herbert von Karajan dann zu dem Ausruf gebracht, er sei der Tenor, auf den er, Karajan, 40 Jahre gewartet habe.
"Schlagerheini" und Heldentenor zugleich
Wie geht das? "Schlagerheini" – wie sich Rene Kollo selbst mal genannt hat - und einer der gefragtesten Heldentenore weltweit zu sein, gefeiert auf allen großen Opernbühnen, 46 Mal in Hauptrollen bei den Bayreuther Festspielen, Platten, die zehn Regalmeter zu füllen? Er ist ein Wanderer zwischen den Welten, den musikalischen und den geografischen wie den politischen.
Als West-Musiker im Osten - Wie ging das?
Dass René Kollo leuchtende Augen hat, wenn er in Dresden ist, hat nur am Rande etwas mit der Lieblichkeit der Stadt zu tun. Schon zu Zeiten des fest geschlossenen Eisernen Vorhangs hat er hier hochgelobte Musikaufnahmen gemacht, kannte die Stadt und ihre musikalischen Spitzenkräfte, brachte hier die Meister ihres Faches zusammen.
Wie ging das: West-Musiker im Osten? Was zog ihn gerade nach Sachsen? Wie konnten er hier arbeiten? René Kollo kann sowieso Geschichten erzählen – mit mehr als 60 Jahren Bühnenerfahrung kein Wunder – und über diese Zeiten sowieso. Ein Mann voller Welt- und Musikerfahrung, ohne Scheuklappen, dafür mit Berliner Schnauze. Es war spannend, offen und unterhaltsam im MDR SACHSEN-Sonntagsbrunch mit René Kollo.