Sonntag | 06.02.2022 Marco Girnth - unser Gast im Sonntagsbrunch

Und dann sitzt er Freitag- oder Sonntagabend wie jeder andere Zuschauer auch auf dem Sofa zu Hause und hofft, dass der Film gut ist, der gerade läuft. Er sitzt da sogar ein bisschen ängstlich und guckt. Obwohl er - anders als die anderen Zuschauenden - alles genau kennt, was da zu sehen ist. Er war ja dabei. Er ist es ja, der da zu sehen ist.

Aber für Marco Girnth, der schon seit mehr als 25 Jahren im Fernsehen mit Hauptrollen bedacht wird, bleiben Abende mit eigenen Filmen aufregend, weil er gelernt hat, dass sich alles von der Couch aus ganz anders anfühlt und ansieht, als beim Drehen am Set.

Und das, obwohl er sich zufrieden zurücklehnen könnte: erst Blitzstart - noch als Student - bei Unter uns (RTL) und nun inzwischen seit 22 Jahren Hauptrolle in der "Soko Leipzig" und seit zehn Jahren in der ZDF-Serie "Frühling". Aber zurücklehnen passt so gar nicht zu Marco Girnth, der sich zwingen muss, mal still zu sitzen, lieber ist er aktiv, auch sportlich. Und so kann man ihn an Leipziger Drehtagen am frühen Morgen, egal wie das Wetter gerade ist, joggend im Auwald treffen oder abends im Fitnessstudio. Klar wird Marco Girnth da auch erkannt, aber ein Promileben mit roten Teppichen und Partys will er nicht leben.

Den feinen Zwirn mag er weniger, lieber ist er der normale Kumpel von nebenan: Marco Girnth Bildrechte: IMAGO / Eibner

Er will trotz seiner unentwegten Fernsehpräsenz der ganz normale Kumpel von nebenan sein, der auch nur einen Job macht wie andere ihren. Vielleicht macht gerade dieses Geerdetsein Marco Girnth auch so glaubwürdig vor der Kamera, weil er das Leben kennt und das auch darstellen will. Mal mit Happy-End-Garantie wie bei Frühling, mal mit größerem Drama wie bei der Soko Leipzig. Was er selbst lieber mag, als Zuschauer vom heimischen Sofa aus? Da will er sich nicht festlegen. Er will ja auch weiter in beide - und noch viel mehr Rollen passen.