Sonntag | 13.08.2023 Geruchspapst Johannes Frasnelli - unser Gast im Sonntagsbrunch

Abgestandene Kneipenluft irgendwo in der Dresdner Neustadt - wunderbar für Johannes Frasnelli, der immer und überall genau hinriecht. Schließlich gehört das zu seinem Job, den der inzwischen in Kanada lebende und lehrende Professor, auch an der Elbe gelernt hat.

Johannes Frasnelli, mit dem lieblichen Duft von Apfelblüten in Südtirol aufgewachsen, wird gern auch Geruchspapst genannt, was er - ganz Wissenschaftler - natürlich nur belächelt und Sommliers die eigentlichen Riechprofies nennt, weil die viel mehr Nuancen auseinanderhalten könnten, als er.

Als Mediziner und Neurowissenschaftler weiß Prof. Frasnelli aber, was beim Schnuppern und Schmecken in deren und unser aller Gehirnen vor sich geht, dass man zum Beispiel sein Denken durchs Riechen trainieren kann, mehr graue Zellen bekommt, wenn man genau hinriecht.

Immer der Nase nach ist das Prinzip von Johannes Frasnelli, der der so schwer zu beschreibenden Wirkung von Düften (und üblen Gerüchen ebenso) auf uns seit Jahrzehnten wissenschaftlich auf der Spur ist.

Sein Fazit übrigens bis jetzt: "Wir riechen besser als wir denken!" Und damit meint er nicht nur irgendwelche Düfte, sondern eben auch den Geruch abgestandener Kneipenluft nachts in der Dresdner Neustadt, den er - nach langer Zeit mal wieder zu Besuch in Sachsen - geradezu genossen hat, weil er ihn an seine unbeschwerten Jahre als junger Arzt und Wissenschaftler hier erinnert.

Ein Geruch und lauter Erinnerungen sind wieder da. Auch davon und vor allem wie das funktioniert und uns nützt, kann Prof. Johannes Frasnelli im Sachsenradio erzählen.