Sonntag | 14.08.2022 Gianni Jovanovic - unser Gast im Sonntagsbrunch
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Sein Leben gibt‘s schon als Roman. So viel Drama auf einmal - das muss aufgeschrieben werden, dachte sich eine Schriftstellerin als sie von Gianni Jovanovics Lebensgeschichte erfuhr, die nicht nur die sprichwörtlichen Narben hinterlassen hat, sondern auch ganz reale, am Kopf, von einem Stein, der auf ihn geworfen wurde, als er vier war.
Das Spiel mit den Klischees
Wenn man Gianni Jovanovic heute erlebt, im Fernsehen, auf der Bühne, könnte man meinen, da stünde ein anderer Mensch: so witzig, wie er mit allen Klischees spielt, unter denen er leiden könnte, aber nicht mehr leiden will. Gianni Jovanovic hüllt sich in Humor ein, lacht ansteckend und schützt sich so vor Verletzungen, die gar nicht witzig sind, die er aber Jahrzehnte lang ertragen musste: als Kind einer Roma-Familie in Deutschland. Als schwuler Mann in einer homofeindlichen Umgebung.
Ich bin ein Kind der Kulturen.
Doppelter Spaß
Aus seiner doppelten Ausgrenzung macht er doppelten Spaß und erklärt so fröhlich ein bisschen die Welt. Oder er arbeitet im Dienste der Schönheit. Denn studierter Dentalhygieniker ist der erste Mann seiner Familie, der eine Hochschule besucht hat, auch noch. Mit eigenem Salon für das perfekte Lächeln. Davon versteht Gianni Jovanovic etwas, weil Lachen inzwischen zu seinem Leben gehört.
Butter ist ein Stück Heimat.
Keine Schublade
Zu Gast ist ein Mann, der in keine Schublade passt und der so viele Geschichten erzählen kann - kann sein, dass die drei Stunden am Sonntagvormittag beim MDR SACHSEN-Sonntagsbrunch gar nicht reichen.