Sonntag | 12.01.2025 | 10-13 Uhr Adnan Maral - zu Gast im Sonntagsbrunch
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"Nu" war die eigentliche Herausforderung. Nicht wilde Manöver auf einem schnell fahrenden, wackligen Motorboot auf der Elbe. Sowas hat Adnan Maral drauf, er hat schließlich einen Bootsführerschein gemacht, bevor er sich als Hauptkommissar Sami Fares bei der ARD-Serie "WAPO Elbe" ans Steuerrad stellte. Kein Problem.
Ich liebe das Leben, und denke, ich muss es genießen, so lange ich's kann.
Auch sein in den Filmen immer wieder vorgestelltes Tüftlertalent bei allen technischen Fragen, muss Adnan Maral nicht spielen. Er musste schließlich immer mit ran, wenn sein Vater alle Autos der großen Verwandtschaft clever mit einfachen Mitteln reparierte. Und auch zu Hause auf dem Dorf in Bayern ist der erfolgreiche Schauspieler nicht nur Vater, der seinen Kindern früh die Brotbüchsen füllt, und Manager seiner Produktionsfirma, sondern auch Hausmeister. Werkeln hat er drauf.
Mit dem Fahrrad entlang der Elbe
Nur mit dem "Nu" kam er nicht gut klar. Dauernd schwirrte ihm diese vieldeutige Lautkombination um die Ohren: beim Dreh auf der Elbe in der sächsischen Schweiz, in Pirna im Hotel, beim Radfahren abends. Aber der in Frankfurt aufgewachsene Schweizer mit bayrischem Wohnsitz wusste nicht so recht, was genau unser "Nu" nun bedeuten sollte.
Ich mag die Gegend an der Elbe, wo wir drehen sehr. Deshalb habe ich auch mein Rennrad immer mit. Abends nach dem Dreh radle ich dann gern an der Elbe lang.
Nun, nach wochenlangen Drehs für inzwischen zwei Staffeln "WAPO Elbe", hat er es wohl drauf, auch wenn er sich nicht auch noch an Sächsisch versuchen will, wo seine Kinder immer schon genervt sind, wenn er mit ihrer Mutter, einer Schweizerin, Schwitzerdütsch spricht. Sie wollen es lieber hübsch geordnet: Vater Maral spricht mit ihnen in seiner Muttersprache Türkisch, Mutter Maral in ihrem Schweizerdeutsch und alle zusammen reden dann ein bayrisch gefärbtes Deutsch.
Meine Frau ist Schweizerin, aber wenn ich anfange Schwitzerduetsch zu reden, sagen die Kinder sofort: oh nein, Baba, nicht.
Hinter die Kamera für lebensnahe Produktionen
Munteres Leben, das schon ein bisschen an Marals Durchbruch als Schauspieler bei "Türkisch für Anfänger" erinnert, wo der Sohn türkischer Gastarbeiter in einem bunten Familiendurcheinander auch ein bisschen sich selbst spielte, jedenfalls die Geschichte seiner Familie. Auch solche Geschichten ins deutsche Fernsehen zu bringen, war Maral wichtig, weshalb er kurzerhand mit seiner Frau eine Produktionsfirma gründete.
Ich habe neben der Schauspielerei angefangen auch als Produzent zu arbeiten, weil ich Geschichten wie meine als türkisches Gastarbeiterkind nicht wiederfand im Fernsehen. Da habe ich die Filme eben selber produziert.
Aber bei der "WAPO Elbe" ist Adnan Maral "nur" Schauspieler, auch wenn bei dieser Serie die Darstellerinnen und Darsteller viel mitbestimmen können, wie sich ihre Rollen entwickeln. Das sei wichtig, wenn es mit so einer erfolgreichen Vorabendserie weitergehen soll. Und es geht weiter. Wenn die zweite Staffel jetzt gelaufen ist (dienstags, 18.50 Uhr im Ersten), starten im März schon die Dreharbeiten für die dritte. Dabei wird Adnan Maral dann wieder genug Gelegenheit haben, seine Sächsisch-Kenntnisse unter Beweis zu stellen.
Ich bin sehr dankbar, dass wir als Schauspieler bei der WAPO Elbe in die Entwicklung der Figuren einbezogen werden. Es macht Spaß, so lange an einer Serie wie der WAPO Elbe zu arbeiten, weil sich alle immer besser kennenlernen.