Marian Gold
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Sonntag | 27.04.2025 | 10-13 Uhr Marian Gold - zu Gast im Sonntagsbrunch

Es ist schon etwas Anderes, ob man als Hilfsarbeiter auf dem Bau jobbt oder als Superstar von Fernsehshow zu Fernsehshow tourt. Marian Gold sagt aber, für ihn habe das keinen großen Unterschied gemacht, weil Geld ihm niemals wichtig gewesen sei.

Praktisch ohne Geld hatte ich nie existenzielle Angst. Ich war optimistisch, hatte immer das Gefühl, dass es schon irgendwie weitergeht und war bereit, jeden Job anzunehmen.

Marian Gold

Keinen Unterschied - bis darauf, dass er mit seiner Band Alphaville nach dem ersten Album "Forever Young" das machen konnte, was er immer wollte: Musik. Und wenn man Marian Gold ein bisschen länger zuhört, glaubt man ihm auch beides: dass der weltweite Riesenerfolg seiner Band ihn nicht verändert hat. Und dass er immer Musik machen wollte, obwohl er nie ein Instrument spielen gelernt hat.

Ich kann bis heute keine Noten.

Marian Gold

Marian Gold
Sänger Marian Gold in seinem Element Bildrechte: IMAGO/Andreas Weihs

"Keiner von uns hätte es für möglich gehalten, dass wir Musiker werden"

War für ihn als einziger Sohn und Nachkriegskind eines Unternehmers aus Ostwestfalen nicht vorgesehen. Musik? Nein: Firma! Vor diesem Lebensentwurf flüchtet Gold Ende der 70er-Jahre nach Westberlin, "überlebt" diese Zeit, wie er heute sagt. Und weiß, dass genau das Leben bei denen, die nicht dazugehören sollten und wollten, ihn bis heute erdet.

Ich war für meinen Vater die größte Enttäuschung seines Lebens. Ich bin vor den Erwartungen, seine Firma übernehmen zu sollen, nach Berlin geflohen.

Marian Gold

Riesenerfolg! Na und? Seine Ideen von Solidarität und Gemeinschaft verrät er trotzdem nicht. Weshalb er auch zehn Jahre lang nachgibt und mit Alphaville nicht auf die Bühne geht, obwohl die Band weltweit berühmt und begehrt ist. Aber seine Mitmusiker, introvertierte Technikfrickler, wollen nicht, also drängt er sie nicht, obwohl er so gern wollte.

Am Anfang war ich der einzige der Band, der auf die Bühne wollte. Die Anderen wollten im Studio tüfteln. Deshalb sind wir auch zehn Jahre nie live aufgetreten.

Marian Gold

Alphaville bei einem Auftritt
"Alphaville" bei einem Auftritt in den 1980er-Jahren Bildrechte: imago images / Horst Galuschka

"Talent allein reicht nicht. Wir hatten saumäßiges Glück"

Seit dem langersehnten ersten Konzert ist die Band nun auf Dauer-Tour. Es gibt kein Jahr ohne 40/50 Shows irgendwo auf der Welt. Forever sozusagen. Passend zum Alphaville-Megahit "Forever Young", einem der meistgecoverten Titel weltweit. Von Karel Gott bis Beyonce. Gesungen bei Hochzeiten und Beerdigungen und allen Anlässen zwischendurch.

Wir gehören nicht zu den Leuten, die sich über ihren eigenen Erfolg beschweren. Wir spielen auf jedem Konzert auch "Forever Young". Und wir spielen es gern. Es ist ein Privileg, ein paar Welthits im Gepäck zu haben, die das Publikum hören will.

Marian Gold

Dass gerade das einer der Hits sein würde, die inzwischen mehr als 40 Jahre schon Generationen begleiten, ahnte er damals, als er ihn geschrieben hatte (also eingesungen, Noten konnte ja niemand aus der Band), nicht. "Dann hätten wir's verrissen", meint Marian Gold heute.

Marian Gold
"Alphaville"-Sänger Marian Gold mit Orchester live in der Mercedes Benz-Arena Bildrechte: IMAGO/Berlinfoto

Damals gab es keinen Druck von irgendwem, weder von Plattenfirmen, Fernsehsendern oder Fans, damals wollten drei Jungs, die sich eher zu den Gescheiterten der Gesellschaft zählten, einfach Musik machen. Musik mit Technik, die damals neu war, basteln. Ganze Orchester anstimmen per Knopfdruck.

Und genau das macht Marian Gold auch heute noch. Mit der gleichen Leidenschaft, mit der gleichen Tiefe, mit der gleichen Gelassenheit wie vor 40 Jahren. Es hat sich schließlich für ihn nicht wirklich was verändert.

Lampenfieber habe ich nicht. Ich bin dann voll in der Musik drin. 

Marian Gold

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