Dienstags direkt | 04.02.2025 | 20-23 Uhr Zwischen Bosch, Beiersdorf und TSMC - wieviel Aufmerksamkeit bleibt für den Mittelstand?

Der Mittelstand ist das Rückgrat der hiesigen Wirtschaft, steht aber oft im Schatten von Großbetrieben und Ansiedlungen, in die große Fördergeldsummen fließen. Was heißt das für die kleineren Betriebe, und wie bekommen sie die Aufmerksamkeit, die sie brauchen. Darüber haben wir bei Dienstags direkt gesprochen.

Erfolg im Unternehmertum lässt sich nicht nur in Zahlen messen. Neben Umsätzen und Gewinnen spielen auch andere Faktoren eine entscheidende Rolle: eine zufriedene Belegschaft, nachhaltige Unternehmensziele oder der Mut, visionär und pragmatisch auf gesellschaftliche Herausforderungen zu reagieren.

In der aktuellen wirtschaftlichen Flaute wachsen die Sorgen vieler Unternehmer und Unternehmerinnen.

Viele sächsische Arbeitnehmer sind in kleinen, oft inhabergeführten Unternehmen beschäftigt, die im Schatten der Großbetriebe oft zu Unrecht wenig Beachtung finden. Diese Unternehmen kämpfen gegen hohe Energiepreise, Bürokratie, Fachkräftemangel und die Konkurrenz neuer Großansiedlungen.

Trotz aller Herausforderungen gibt es in Sachsen Unternehmen, die als Arbeitgeber und Ausbildungsgaranten alle Krisen trotzen und mit ihrem Innovationsgeist die sächsische Wirtschaft stabilisieren. Noch läuft die Bewerbungsphase für den "Unternehmer des Jahres" in Sachsen - ein schöner Anlass, diejenigen ins Licht zu rücken, die tagtäglich beweisen, dass der Mittelstand Herzstück der regionalen Wirtschaft ist.

  • Thomas Mulansky, Rechtsanwalt aus Dresden, betont:

Neben Umsätzen und Gewinnen zählen auch eine zufriedene Belegschaft, nachhaltige Unternehmensziele und der Mut, visionär und pragmatisch auf gesellschaftliche Herausforderungen zu reagieren. Es ist wichtig, nicht nur wirtschaftlich erfolgreich zu sein, sondern auch die Verantwortung als Arbeitgeber zu übernehmen und mit gutem Beispiel voranzugehen.

Thomas Mulansky
Ein Mann mit Brille lächelt in die Kamera
Prof. Dr. Detlev Müller Bildrechte: Prostartup

  • Prof. Detlev Müller spricht von seinen Anfängen:

Ich habe nicht mit einer Garagenfirma angefangen wie Bill Gates - wir waren eine Arbeitszimmerfirma und sind erst später in die Garage gezogen. Dann haben wir aus- und angebaut. Der Weg von der kleinen Idee zur großen Firma ist oft nicht linear, sondern erfordert Anpassung, Durchhaltevermögen und eine klare Vision.

Prof. Dr. Detlev Müller
Zwei Männer schauen auf einen Gegenstand.
Jens Reindl Bildrechte: MR.SNOW

  • Jens Reindl von MR.SNOW erklärt die Innovation seines Unternehmens:

Aus Leidenschaft für den Wintersport und angetrieben von Innovationsgeist haben wir MR.SNOW ins Leben gerufen. Mit unserem Textilschnee aus Chemnitz bringen wir den Winter überall dorthin, wo er sonst nicht hinreichend erlebbar wäre. Unsere Technologie verbindet Forschung und Praxis und ermöglicht es, den Wintersport unabhängig von der Jahreszeit zu erleben.

Jens Reindl

  • Dr. Hans-Jürgen Völz, Chefvolkswirt des BVMW, weist auf politische Herausforderungen hin:

Die Potenziale, Energie zu verbilligen, wurden in Deutschland bisher ungenutzt gelassen - insbesondere durch eine Stromsteuer, die über dem von der EU vorgegebenen Mindestniveau liegt. Hier besteht dringend Nachholbedarf, um die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft zu stärken.

Dr. Hans-Jürgen Völz

Redaktion: Stephan Wiegand
Leitung: Ines Meinhardt

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | 04. Februar 2025 | 20:00 Uhr