Entdeckt bei unseren Nachbarn Zamość - italienischer Charme im polnischen Osten

Die Stadt Zamość im Osten von Polen wird auch gern "Padua des Nordens" genannt. Das Herzstück ist die Altstadt mit dem Rynek Wielki/großer Marktplatz. Blickfang ist das Rathaus mit der fächerförmigen Freitreppe und mit seinem 52 Meter hohen Turm.

Täglich mittags um zwölf bläst der Trompeter vom Rathausturm in drei Himmelsrichtungen. Den Westen ignoriert er, denn da liegt die ehemalige "Konkurrenzstadt" Krakau.

Der Rynek Wielki - Großer Marktplatz in Zamość. Dieser Ausflug wurde unterstützt vom Polnischen Fremdenverkehrsamt. Bildrechte: Polnisches Fremdenverkehrsamt POT

Neben dem Rathaus faszinieren die bunten armenischen Häuser, in denen Händler aus Armenien lebten. Die Fassaden sind mit orientalischen Motiven, mit Flachreliefs von Christus und mit Tierfiguren geschmückt. Alle Häuser auf dem Marktplatz sind von Arkaden im Erdgeschoss umgeben, in denen Restaurants, Cafés, Geschäfte und Souvenir-Läden zum Verweilen einladen.

Jan Zamoyski ist der Mann, der Zamość seinen Namen gab. Bernardo Morando ist der Mann, der Zamość sein Gesicht gab.

Jan Zamoyski Denkmal - der Gründer Stadt Zamość. Bildrechte: Stanisław Orłowski

Der polnische Staatsmann Zamoyski gab dem venezianischen Architekten Morando Ende des 16. Jahrhunderts den Auftrag, eine Stadt zu planen. Als Vorbild diente die italienische Stadt Padua. 1605 war die geplante erdachte Stadt Wirklichkeit geworden und konnte an seinen Namensgeber Zamoyski übergeben werden. Bis 1820 war Zamość eine private Stadt.

In Zamość finden jährlich zahlreiche Festivals statt. Im Sommer bildet der Marktplatz die Kulisse für den Theater- und Kinoveranstaltungen. Jazz und klassische Musik erklingt in den schönsten Gebäuden der Altstadt.

Das Stadtmuseum in den farbenfrohen Bürgerhäusern zeigt die Geschichte von Zamość und gibt Einblick in die historischen Innenräume. Die Tourist-Information befindet sich am Marktplatz - direkt im Rathaus im Erdgeschoss. Mit einer App - auch in deutscher Sprache - können Besucher einen Stadtspaziergang erleben.

Am 5. März 1871 erblickte Rosa Luxemburg in Zamość das Licht der Welt. Ihr Geburtshaus befindet sich ein paar Straßenzüge weiter vom Marktplatz entfernt. Bis 2018 erinnerte eine Gedenkstafel an einem der Bürgerhäuser an Rosa Luxemburg.

Heute ist an der Hauswand nur noch ein verputzter Fleck zusehen, auf dem mit weißer Farbe geschrieben steht: "Róże, pamiętamy - Rosa wir erinnern".

Das Rathaus mit seiner kunstvoll fächerförmigen Freitreppe wird gern als Filmkulisse genutzt. Bildrechte: Stadt Zamość/UM Zamość