#smdr21 MDR Social Media Day: Facebook News, TikTok und Social Update
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25. Januar 2022, 09:50 Uhr
Beim MDR Social Media Day im Juni 2021 drehte sich alles um die Themen Facebook News und TikTok. Dabei waren Speaker von Facebook, dem Bayerischen Rundfunk und von interaktiv.io aus Wien.
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Bei der mittlerweile elften Ausgabe stellte sich der Social Media Day des MDR zum ersten Mal der Herausforderung, eine komplett virtuelle Veranstaltung zu bieten. Nachdem der Fachtag 2020 coronabedingt ausfiel, wurden diesmal sowohl die Expert:innen als auch das Publikum per Video zusammengeschaltet – knapp einhundert Kolleginnen und Kollegen waren bei den Vorträgen dabei und machten rege von der Möglichkeit Gebrauch, im Anschluss Fragen an die Speaker zu stellen.
Facebook News
Im ersten Teil der Veranstaltung stellte Torsten Beeck Facebook News vor, einen neuen Bereich für journalistische Inhalte. Der ehemalige Spiegel-Journalist ist mittlerweile als Strategic Partner Manager für Facebook tätig. Die neue sogenannte "High-Intent-Oberfläche" ist in der Facebook-App über einen eigenen Reiter verfügbar und soll den Nutzer:innen kuratierte Nachrichten-Inhalte bieten. Facebook News darf dabei nicht mit dem Facebook News Feed verwechselt werden. Während es dort eher um persönliche Updates von Freunden, Familie und privatem Umfeld sowie Neuigkeiten von abonnierten Seiten geht, dreht sich bei Facebook News alles um Nachrichten.
Wichtig bei der Auswahl dieser Nachrichten ist die inhaltliche Relevanz für die Nutzer:innen – unabhängig davon, ob sie dem Anbieter auf Facebook folgen. So kann Facebook News eine gute Möglichkeit für Anbieter sein, neue Nutzer:innengruppen zu erreichen, die vorher noch nie mit ihnen in Kontakt gekommen sind. Neben Nachrichten mit Relevanz für die Nutzer:innen soll außerdem den wichtigsten Geschichten des Tages bei Facebook News Platz eingeräumt werden. Dafür wird, anders als bei der algorithmischen Kuratierung des Newsfeeds, auf die Arbeit von Redakteur:innen gesetzt.
In den USA startete Facebook News bereits 2019. Nach dem Vereinigten Königreich ist nun Deutschland an der Reihe. Ziel ist es laut Facebook, durch das neue Angebot Qualitätsjournalismus hervorzuheben, es soll sich um einen "vertrauenswürdigen Ort für die wichtigsten und interessantesten Geschichten des Tages" handeln, so Torsten Beeck. Dafür soll nach Möglichkeit die Ursprungsquelle einer Nachricht besondere Berücksichtigung finden, auch lokale Berichterstattung soll sichtbarer werden.
Social Update
Mit Thomas Meyer kehrte ein alter Bekannter als Speaker zum MDR zurück. Der ehemalige Head of Sales bei swat.io ist mittlerweile Geschäftsführer der Marketing-Agentur "Büro für Interaktion" in Wien und gab einen Überblick über die aktuellen Trends im Bereich Social Media.
Facebook ist nicht tot.
Während viele Nutzer:innen und Content-Produzent:innen verstärkt auf die Plattform TikTok schauen, wenn es um Trends bei Sozialen Netzwerken geht, hat sich für Thomas Meyer noch eine andere Plattform in der Corona-Zeit hervorgetan: Zwar landen Menschen im Durchschnitt heutzutage erst später auf Facebook. Aber der Gigant aller Social Media-Plattformen ist nach wie vor äußerst relevant und erschließt sich, wie die anderen sozialen Netzwerke, neue (ältere) Publikumssegmente. Gleichzeitig funktioniert der Übertrag zwischen Facebook und den Inhalten auf eigenen Webseiten immer noch am besten von allen Social Media-Angeboten. Facebook ist "immer noch der performanteste Kanal", sagte Thomas Meyer.
Aber natürlich käme ein Social Update im Jahre 2021 nicht aus ohne das Thema TikTok – und das aus gutem Grund: "Es gibt keine andere Plattform, die so hohe Viralität, so viel organische Reichweite verspricht wie TikTok." Dabei ist es laut Thomas Meyer keineswegs mehr so, dass nur "Kiddies" die Plattform nutzen. Zu Bedenken gibt es in Bezug auf TikTok den rechtlichen Bereich sowie die Frage des Datenschutzes: "Das ist ein neues Level."
Es gibt keine andere Plattform, die so hohe Viralität, so viel organische Reichweite verspricht wie TikTok.
Ein weiteres wichtiges Dauerthema findet sich im boomenden Audio-Trend. Die Akzeptanz von Podcasts steigt weiter. Es gibt mittlerweile viele gute Podcast-Inhalte. Das Problem: Niemand kennt sie. Dem kann nur durch gute Distributionsstrategien entgegengewirkt werden - und das bedeutet viel Arbeit. "Ich bin der festen Überzeugung, dass man gerade bei diesem Format extrem viel Marktrecherche betreiben muss und ein sehr geschärftes Thema haben muss." Besonders wichtig sind hier laut Meyer sowohl eine Zielgruppenanalyse als auch eine eingehende Konkurrenzanalyse, um die eigene Geschichte und Nische zu finden.
BR24 auf TikTok
Mit Roland Hindl konnte der Team Lead Social Media von BR24 als Speaker gewonnen werden. In einem Kurzvortrag stellte er den Teilnehmenden des Social Media Days den TikTok-Kanal von BR 24 vor und sprach über Erkenntnisse und Hürden bei der Erstellung eines (öffentlich-rechtlichen) TikTok-Auftritts. Eine der wichtigen Unterscheidungen zu anderen sozialen Netzwerken, die man unbedingt beachten sollte: Auf TikTok sind "Likes" wichtiger als Abonnent:innen. Die Verbreitung des Videos über die so genannte "For You"-Seite, über die den Nutzer:innen für sie relevante Inhalte angeboten werden, hängt nicht mit der Größe des anbietenden Kanals zusammen.
Die plattformkonforme Produktion der Videos selbst ist durchaus mit großem Aufwand verbunden, und auch das Community Management bindet Ressourcen. Der Aufwand hat sich für BR24 allerdings gelohnt: Mehr als 200.000 Abonnent:innen konnte der mittlerweile mehr als anderthalb Jahre alte TikTok-Kanal bereits für sich begeistern – und noch wichtiger: 7,6 Millionen Likes mit seinen BR24-Videos sammeln.