
Aschermittwoch Autofasten: Markkleeberg startet Mobilitäts-Challenge
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05. März 2025, 19:17 Uhr
Mit Aschermittwoch beginnt nicht nur die traditionelle Fastenzeit, sondern für viele Menschen auch eine Zeit der bewussten Veränderung. In Markkleeberg steht dabei eine besondere Herausforderung im Mittelpunkt: das Autofasten. Wer sich der Aktion anschließt, verzichtet bis zum 19. April bewusst auf das eigene Auto. Doch solle es hier nicht nur um Verzicht gehen – sondern um die Chance, neue Wege der nachhaltigen Mobilität kennenzulernen und vielleicht sogar beizubehalten.
- Bereits rund 40 Autofahrer aus Markkleeberg machen mit. Noch können sich Interessierte dem Autofasten anschließen.
- Die Idee kommt aus Österreich. Seit vielen Jahren gibt es das Projekt aber auch in Deutschland.
- Für die Teilnehmer gibt es etwas zu gewinnen. Ziel ist es aber auch, dass die Politik sich beteiligt.
Das olivgrüne Auto von Michael Kühn steht gut sichtbar in seiner Garage neben seinem Eigenheim in Markkleeberg. Für die nächsten Wochen wird es nicht bewegt werden. Der Grund ist nicht etwa ein Motorschaden, vielmehr hat sich der 66-jährige Rentner freiwillig dazu entschieden: "Das Auto steht eh fast immer, da fällt die Umstellung nicht schwer." Er und seine Frau seien überzeugte Fahrradfahrer.
Nachhaltiger im Alltag
"Markkleeberg bietet bereits viele Möglichkeiten, um klimafreundlich mobil zu sein. Das Autofasten ist eine Gelegenheit, diese Alternativen bewusst zu testen," erklärt Stephanie Scholz, Initiatorin für das Pilotprojekt. Momentan haben sich mehr als 40 Autofahrer in Markkleeberg bereit erklärt, an der Aktion teilzunehmen. Scholz hofft, dass sich jetzt noch mehr anschließen.
Die Initiative hinter dem Projekt in Markkleeberg ist der Verein Nachhaltiges Sachsen. Dabei ist die Idee nicht neu: In Österreich wird schon seit mehr als 20 Jahren das Autofasten zelebriert. Aber auch in Deutschland beteiligen sich Städte daran: Trier nimmt seit mehreren Jahren teil, und auch in Thüringen kennt man das Projekt seit 2011. Mit dem ersten Autofasten in Markkleeberg möchte die Initiative den Trend nun hier in der Region etablieren.
Politik soll mitmachen
Die Teilnehmer tragen in einem Fastenkalender ein, wie oft sie aufs Auto verzichtet haben. Am Ende wird dann das gesparte CO2 ausgerechnet. Als Ansporn werden am Fastenende drei Deutschlandtickets unter den Teilnehmern verlost. Die Einhaltung des Kalenders sei aber nicht dogmatisch, es gäbe eben Strecken, die man nicht mit dem Fahrrad oder dem ÖPNV bewältigen kann.
"Wir wollen aber nicht so tun, als sei nachhaltige Mobilität die Verantwortung von jedem Einzelnen. Es kommt darauf an, dass auch die Politik etwas verändert und die nötige Infrastruktur schafft." Deswegen läd die Initiative von Stephanie Scholz auch alle Teilnehmer, Interessierte und Politiker am 12. Mai in die Orangerie Gaschwitz ein, hier sollen die Bürger ihre Erfahrungen mit der Politik teilen.
MDR (lew/ben/sys)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Der Tag | 05. März 2025 | 17:40 Uhr
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