Gerichtsurteil Herrnhuter Sterne verklagt erfolgreich Architektenbüro wegen Baumängeln

22. August 2023, 12:30 Uhr

Vor rund zehn Jahren ließ die Herrnhuter Sterne GmbH einen Neubau bei einem Dresdner Architektenbüro für mehrere Millionen Euro in Auftrag geben. Das Gebäude soll allerdings laut der Manufaktur erhebliche Mängel vorweisen. Das Landgericht Görlitz hat heute sein Urteil gesprochen. Der Streit dürfte damit aber nicht beendet sein.

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Im Rechtsstreit der Herrnhuter Sterne GmbH gegen ein Dresdner Architektenbüro hat ein Gericht am Dienstag zugunsten der Manufaktur entschieden.

Das Landgericht Görlitz sah es als erwiesen an, dass die Architekten bei Heizungsanlagen, Toiletten und der Elektroinstallation Fehler begangen haben. Einer ebenfalls verklagten Firma für Gebäudetechnik wurden jedoch keine Baumängel nachgewiesen. Zudem wurde längst nicht jeder angekreidete Mangel den Architekten zur Last gelegt. Die Manufaktur bekommt daher weniger zugesprochen, als zunächst gefordert.

Schadensersatzsumme deutlich geringer als gefordert

36.500 Euro Schadensersatz lautet die Summe. Noch dazu muss das Unternehmen die Prozesskosten zum Großteil selbst übernehmen. Aus finanzieller Sicht dürfte sich die gerichtliche Auseinandersetzung nicht gelohnt haben.

Es wird deswegen erwartet, dass sich die Manufaktur an die nächst höhere Instanz wenden wird, um die geforderte Summe doch noch zu erhalten. Bereits während der Verhandlung hatten Anwälte des Herrnhuter Unternehmens dies angedeutet, wie Prozessbeobachter berichten.

Ursprünglich forderten die Herrnhuter 1,2 Millionen Euro von einem Dresdner Architektenbüro. Der Grund: Bei der Planung eines Neubaus soll es erhebliche Mängel gegeben haben.

Klage läuft seit rund zehn Jahren

2011 wurde der Neubau der Herrnhuter Sterne eröffnet. Für rund 2,75 Millionen Euro entstand damals neben einer neuen Produktion auch eine sogenannte "Schauwerkstatt" mit Besucherzentrum, Bastelstube und Café. Seit 2013 klagen die Sternebauer gegen das für den Bau verantwortliche Architektenbüro HF Architektur.

Die Manufaktur hatte neben den ihnen jetzt zugesprochen Punkten unter anderem den Wärmeschutz, die Brennstoffkessel, die Wasserleitungen, eine Reinigungsanlage in der Cafeteria, Kälteleitungen, Heizkörper sowie die Sanitäreinrichtungen bemängelt.

Mittlerweile sollen zwar einige Mängel durch Reparatur beseitigt worden sein. Doch die laut den Sternebauern optischen Fehler seien nach wie vor sichtbar.

Nach Unternehmensangaben stellen die 140 Mitarbeiter der Manufaktur jährlich rund 700.000 Weihnachtssterne her. 2014 und 2017 entstanden zwei neue Lager- und Produktionshallen.  

MDR (mad)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio |  Regionalnachrichten aus dem Studio Bautzen | 22. August 2023 | 11:30 Uhr

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