Kriminalstatistik Hunderte Attacken im Jahr auf Rettungskräfte in Sachsen
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08. September 2023, 14:13 Uhr
Während der Corona-Pandemie sind in Sachsen 1.667 Angriffe auf Rettungskräfte registriert worden. Das teilte das sächsische Innenministerium mit. Das Ministerium beruft sich auf Zahlen aus der polizeilichen Kriminalstatistik. Demnach stieg die Zahl der Attacken 2021 gegenüber dem Vorjahr um gut ein Viertel auf rund 600. Ähnlich seien die Zahlen für das vergangene Jahr. Die Zahl der Tatverdächtigen stieg demnach von 2019 bis 2022 um rund 70 Prozent.
DRK verweist auch auf Alkohol und Menschen in Ausnahmesituationen
Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) Sachsen teilte mit, besonders belastend seien Bedrohungen, Beschimpfungen sowie Blockaden von Rettungswagen und Einsatzkräften, die als vermeintliche Vertreter des Staates angefeindet würden. "Das ist nicht zu verstehen und zu tolerieren."
Das ist nicht zu verstehen und zu tolerieren.
Rettungskräfte führen keine Statistik
Ein Sprecher der Johanniter-Unfall-Hilfe sagte, Übergriffe aufs Rettungspersonal hätten in einige Fällen "langfristige psychische Folgen mit Flashbacks, Arbeitsunfähigkeit oder gar Kündigung". Auch nicht direkt betroffene Kollegen entwickelten Ängste. "Beleidigungen und Beschimpfungen sind an der Tagesordnung, wie auch aggressives und rücksichtsloses Auftreten, körperliche Übergriffe sind nach wie vor die ganz große Ausnahme", so der Sprecher. Weder Johanniter noch DRK führen Statistiken über die Vorfälle.
MDR (lam)/dpa
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Nachrichten | 08. September 2023 | 09:00 Uhr