Landtagswahl 2021 Zehn Zahlen vor der Wahl

05. Juni 2021, 18:26 Uhr

Zur Wahl in Sachsen-Anhalt können rund 1,8 Millionen Wahlberechtigte den neuen Landtag bestimmen. Doch schon vor den ersten Ergebnissen gibt es einiges zu wissen: In 41 Wahlkreisen stehen insgesamt 449 Bewerberinnen und Bewerber aus 22 Parteien zur Wahl. So sieht die Landtagswahl in Zahlen aus:

#Zehn: 1.791.569

So viele Menschen dürfen in Sachsen-Anhalt wählen. Das sind rund 80 Prozent der Bevölkerung – was auch bedeutet, dass etwa jede fünfte Person in Sachsen-Anhalt keine Stimme abgeben darf. Das sind vor allem Minderjährige und Menschen ohne deutschen Pass.

#Neun: 255.000

So viele Briefwahlunterlagen wurden bis zum 21. Mai bereits verschickt. Diese Zahl entspricht 14 Prozent aller Wahlberechtigten. Vor fünf Jahren lag die Briefwahlquote bei fast 14 Prozent, insgesamt ist sie seit 1990 fast durchgängig gestiegen. Damit ist bereits absehbar, dass sich in diesem Jahr vermutlich deutlich mehr Wählerinnen und Wähler für die Wahl per Brief entscheiden.

#Acht: 80.000

Etwa so viele junge Menschen dürfen, laut dem Statistischen Landesamt, bei dieser Wahl zum ersten Mal ihr Wahlrecht ausüben. Aber zum ersten Mal wählen dürfen in diesem Jahr auch neu eingebürgerte Mensch in Sachsen-Anhalter und Personen, die aufgrund einer Behinderung oder psychischen Krankheit unter Vollzeitbetreuung stehen. Durch die Anpassung des Landeswahlgesetzes sind vollzeitbetreute Menschen seit 2019 nicht mehr vom Wahlrecht ausgeschlossen. So soll die politische Teilhabe von Menschen mit Behinderung verbessert werden.

#Sieben: 22.000

In etwa so viele Wahlhelferinnen und -helfer stützen am kommenden Sonntag die Landtagswahl, wie die Landeswahlleitung dem MDR SACHSEN-ANHALT mitteilte. Damit ist der Ablauf der Wahl gesichert. Im März war noch nicht klar gewesen, ob sich genügend Menschen für die Aufgabe finden. Dabei kündigte das Land den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer eine Impfung gegen Corona an und stellte eine finanzielle Vergütung in Aussicht. Für den Aufwand zahlt das Land ein Erfrischungsgeld von 30 Euro, einige Kommunen legen selbst noch was drauf.

#Sechs: 83

Das ist die Mindestanzahl von Sitzen im Landtag. Auch diese Zahl hat sich durch die Verringerung der Wahlkreise geändert, sie lag bisher bei 87. Davon werden 41 Abgeordnete über Direktmandate aus den Wahlkreisen gewählt und 42 weitere mit der Zweitstimme über die Wahllisten der Parteien. Durch Überhang- und Ausgleichsmandate könnten am Ende aber auch mehr Abgeordnete im Landtag sitzen.

Grafik zur Landtagswahl 2021, Gemeindeergebnisse
Mindestens 83 Abgeordnete ziehen nach der Wahl am 6. Juni 2021 in den achten Landtag in Sachsen-Anhalt ein. Bildrechte: MDR

#Fünf: 47,9

So alt ist die Bevölkerung von Sachsen-Anhalt im Durchschnitt. Jede zweite Person ist älter als 50. Das spiegelt sich auch im Durchschnittsalter der Parteien wieder, die große Chancen haben ins Parlament zukommen. Außer bei den Grünen sind Mitglieder durchschnittlich mehr als 50 Jahre alt. Das gaben die Parteien auf Anfrage an. Das höchste Durchschnittsalter kommt bei den Linken zusammen, die im Schnitt mehr als 64 Jahre alt sind.

#Vier: 41

In so viele Wahlkreise ist das Land unterteilt. Vor fünf Jahren waren es noch 43 Wahlkreise, die 2019 neu aufgeteilt wurden, um eine gleichmäßige Aufteilung der Bevölkerung zu erreichen. Die Wahlkreise werden noch in Wahlbezirke aufgeteilt.

#Drei: 29,4

29,4 Prozent der Personen, die zur Wahl stehen, sind Frauen. Bei der Wahl 2016 waren es rund 27 Prozent Bewerberinnen. Vertreten im Landtag waren allerdings weniger Frauen: Von 87 Sitzen bekamen sie 19 – also etwa 22 Prozent. Kein anderes Landesparlament in Deutschland hat einen so geringen Frauenanteil wie Sachsen-Anhalt.

#Zwei: 22

In der Berichterstattung geht es meistens nur um die Parteien mit Aussicht auf Plätze im Landtag. Doch insgesamt stehen bei der kommenden Wahl 22 Parteien auf dem Zettel. Für sie treten 438 Personen an. Weitere elf haben sich ohne Partei als Einzelbewerber aufgestellt.

#Eins: 10

So viele Jahre ist Ministerpräsident Reiner Haseloff bereits im Amt. Damit ist er bereits jetzt der am längsten amtierende Ministerpräsident Sachsen-Anhalts. Zwar hatten vor ihm auch schon Reinhard Höppner (1994 bis 2002) und Wolfgang Böhmer (2002 bis 2011) über zwei Legislaturperioden das Amt inne, jedoch wurde die Länge einer Wahlperiode 2006 von vier auf fünf Jahre verlängert. Nun könnte Haseloff auch Sachsen-Anhalts erster Ministerpräsident mit drei Amtszeiten werden.

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Die Spitzenkandidatinnen und -kandidaten der sechs großen Parteien zur Landtagswahl Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

MDR/ Joline Bark, David Muschenich

MDR SACHSEN-ANHALT

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