Landtagswahl Parteien investieren verstärkt in Wahlwerbung in den sozialen Netzwerken
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04. Juni 2021, 11:54 Uhr
Parteien werben seit einigen Jahren intensiv im Internet, unter anderem in sozialen Netzwerken für sich. Vor allem in den letzten Wochen vor der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt haben die im Landtag vertretenen Parteien, aber auch die FDP, ihre Wahlwerbung bei Facebook und Instagram intensivert. Und dafür einiges Geld ausgegeben.
Kurz vor der Landtagswahl haben die Parteien in Sachsen-Anhalt noch einmal verstärkt in bezahlte Werbung in den sozialen Netzwerken Facebook und Instagram investiert. Wie aus der öffentlich einsehbaren Werbebibliothek von Facebook hervorgeht, gaben die im Landtag vertretenen Parteien mehr als 23.000 Euro in den vergangenen Tagen aus.
Einige Parteien wie CDU, SPD und Linke haben zuletzt noch einmal deutlich in die Facebook-Werbung investiert: Sie gaben in den vergangenen sieben Tagen teilweise mehr als die Hälfte dessen aus, was sie in den vergangenen zwei Jahren insgesamt investiert haben. Mit 11.253 Euro liegt die Linke an der Spitze der Liste (vergangene zwei Jahre: 23.959 Euro).
Über 100.000 Euro in zwei Jahren an Facebook bezahlt
Insgesamt haben die Landtagsparteien und die FDP seit April 2019 mehr als 100.000 Euro an Facebook überwiesen. Die AfD hat dabei insgesamt das meiste Geld ausgegeben: 31.600 Euro. Die Grünen haben in den vergangenen Jahren 23.900 Euro für Werbung gezahlt (2.500 Euro in den vergangenen Tagen). Die FDP Sachsen-Anhalt hat in den vergangenen sieben Tagen 820 Euro ausgegeben, in den vergangenen zwei Jahren insgesamt 4.200 Euro.
Politiker und Parteien können bei Facebook und dem zum Facebook-Konzern gehörenden Dienst Instagram Wahlwerbung und politische Werbung schalten, müssen diese aber kennzeichnen. Die Werbung wird dann in Facebooks Werbebibliothek notiert und ist für jeden einsehbar. Dort lässt sich auch die potenzielle Reichweite anzeigen.
Die Zahlen werden mit ein paar Tagen Verzögerung veröffentlicht. Die Angaben beziehen sich auf die Facebook-Konten der jeweiligen Landespartei und der Landtagsfraktion für den Zwei-Jahres-Zeitraum vom 15. April 2019 bis 1. Juni 2021 und für den Sieben-Tage-Zeitraum vom 26. Mai bis 1. Juni 2021.
Kritik: Facebook lässt Desinformation zu
Das deutsche Recherchezentrum Correctiv, das im Auftrag von Facebook Meldungen überprüft, bemängelt, dass Facebook bei bezahlter politischer Werbung andere Maßstäbe setze als bei anderen Formen der Werbung. So seien auch Desinformationen in Werbeanzeigen von Parteien oder Politikern möglich.
In einer Recherche hat Correctiv nachgewiesen, dass die AfD Sachsen-Anhalt und der AfD-Abgeordnete Robert Farle Falschinformationen als bezahlte politische Werbung verbreitet haben. Für sein Facebook-Konto hatte Farle in den vergangenen zwei Jahren nach Angaben des Konzerns fast 65.000 Euro für Werbung bei Facebook ausgegeben.
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MDR/Marcel Roth, dr
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT | 04. Juni 2021 | 17:00 Uhr
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