Landtagswahl In Sachsen-Anhalt fehlen tausende Wahlhelfer
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25. März 2021, 10:26 Uhr
Am 6. Juni ist Landtagswahl in Sachsen-Anhalt. Doch damit an dem Tag alles problemlos läuft, fehlen noch Wahlhelfer. Wie viele genau, wissen aktuell nicht einmal die Verantwortlichen.
Für die Landtagswahl im Sommer sucht Sachsen-Anhalt noch tausende ehrenamtliche Helfer. Bereits am 6. Juni sollen rund 1,9 Millionen Sachsen-Anhalter einen neuen Landtag wählen. Damit das reibungslos läuft, braucht das Land etwa 22.000 Freiwillige. Doch in diesem Jahr könnte es eng werrden. "Wir haben die Sorge, dass nicht alle Wahlhelfer, die wir bei den letzten Wahlen hatten, wieder zur Verfügung stehen", sagt Landeswahlleiterin Christa Dieckmann.
Ungewisse Gewissheit
"Wir wissen aktuell noch nicht, wie viele Wahlhelfer sich schon angemeldet haben", erklärt die Wahlleiterin. "Aber wir wissen, dass viele Kreiswahlleiter aktuell sehr besorgt sind, ob sich genügend Frauen und Männer melden werden." Die Gewinnung von Wahlhelfern, so Dieckmann, sei daher momentan der wichtigste Bestandteil ihrer Arbeit.
Junge Leute sollen angesprochen werden
Um für diese wichtige Arbeit zu werben, klopft Dieckmann seit Wochen bei Vereine, Parteien, Unis und Behörden an. Mit einem Werbeclip sollen zudem vor allem jüngere Interessenten angesprochen werden. Die Helfer und Helferinnen müssen 18 Jahre alt und deutsche Staatsbürger sein und sich am besten in ihrem Wohnort melden. Für den Aufwand zahlt das Land ein Erfrischungsgeld von 30 Euro, einige Kommunen legen selbst noch was drauf.
Für die Wahlhelfer gibt es, je nach Wahllokal, gesonderte Sicherheitskonzepte. Sie bekommen Masken gestellt und sollen am Wahltag auf Corona getestet werden.
Im Notfall könnten Beamte als Wahlhelfer verpflichtet werden
So wichtig die Arbeit der Freiwilligen auch ist, stattfinden könnte die Wahl auch, wenn Dieckmann nicht genügend von ihnen findet. In dem Fall könnten Beamte aus den Behörden dazu verpflichtet werden, als Wahlhelfer einzuspringen. "Aber ich habe Vertrauen, dass sich viele Freiwillige melden, die das gerne und aus Überzeugung tun", sagte Dieckmann. "Es ist eine Beteiligung am demokratischen Gemeinwesen und eine Chance, ein Zeichen zu setzen, dass man sich beteiligt.»"
Landeswahlleiterin: Reine Briefwahl unwahrscheinlich
Landeswahlleiterin Christa Dieckmann hält eine reine Briefwahl bei den Landtagswahlen trotz der derzeit hohen Infektionswerte nach jetzigem Stand für unwahrscheinlich. "Dazu müssten wir feststellen, dass eine Urnenwahl wegen einer Gefahr für Leib und Leben unmöglich ist und das sehe ich im Moment nicht", sagte Dieckmann. Die aktuelle Entwicklung müsse sorgfältig im Blick behalten werden.
Das Parlament hatte im Herbst wegen der Corona-Pandemie das Wahlrecht geändert und die Möglichkeit geschaffen, die Landtagswahl auch als reine Briefwahl abzuhalten. Aber selbst wenn der Gang zur Urne in Sachsen-Anhalt erlaubt bleibt, werden wohl viele Menschen wegen der Corona-Krise per Brief abstimmen. Eine endgültige Entscheidung, ob es eine Urnenwahl gibt oder nicht, soll in der ersten Aprilhälfte fallen.
Die reine Briefwahl wäre für den Fall, dass Ausgangssperren und Ähnliches verhängt werden und man nicht mehr auf die Straße darf, erst dann wären wir an so einem Punkt.
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Quelle: MDR, Kevin Poweska, dpa, sa