Was Menschen bewegt "Mein Sofa – Meine Meinung": So denkt Sachsen-Anhalt vor der Wahl
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07. Mai 2021, 09:11 Uhr
Am 6. Juni wird in Sachsen-Anhalt ein neuer Landtag gewählt. Was sorgt die Menschen im Land? Was erwarten sie sich von der Politik? MDR SACHSEN-ANHALT hat fünf Menschen besucht – daheim auf ihren Sofas.
Sachsen-Anhalt steht vor der Wahl. Rund 1,8 Millionen Menschen können am 6. Juni ihre Stimme abgeben und über den neuen Landtag entscheiden. In einer MDR-Umfrage des Instituts Infratest Dimap hatten Nutzerinnen und Nutzer angegeben, dass das Thema Corona sie am meisten vor der Wahl beschäftigt.
Dies wurde auch vom Meinungsbarometer MDRfragt bestätigt. Aus einer Umfrage geht hervor, dass das Thema bei 92 Prozent der Befragten Hauptgesprächsstoff ist. Dahinter folgen die Themen Gesundheitsversorgung, Bildung, Flüchtlingspolitik und Klima.
Einordnung der Umfrage
"MDRfragt" ist eine Plattform für Online-Befragungen, mit der die Menschen in Mitteldeutschland regelmäßig ihre Meinung zu gesellschaftlich aktuellen Themen äußern können.
Der Befragungszeitraum lief vom 15. bis 22.02.2021 und stand unter der Überschrift "Mitteldeutschland vor den Wahlen – Kurswechsel oder weiter so?" Insgesamt sind bei MDRfragt 40.992 Menschen aus Mitteldeutschland angemeldet (Stand 15.02.2021, 9 Uhr). 24.197 Menschen aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen haben online an dieser Befragung teilgenommen. Aus Sachsen-Anhalt haben 5.810 Menschen abgestimmt.
Die Ergebnisse der Befragung sind nicht repräsentativ. MDRfragt hat sie in Zusammenarbeit mit dem wissenschaftlichen Beirat nach den statistischen Merkmalen Bildung, Geschlecht und Alter gewichtet. Aufgrund von Rundungen kann es vorkommen, dass die Prozentwerte bei einzelnen Fragen zusammengerechnet nicht exakt 100 ergeben.
Doch was beschäftigt die Menschen genau? Was denken sie, was bewegt sie? Wie geht es Ihnen vor der Wahl und was wünschen sie sich von den Politikern und Politikerinnen für die nächste Legislaturperiode?
Um das herauszufinden, hat MDR SACHSEN-ANHALT Menschen in unterschiedlichen Teilen Sachsen-Anhalts besucht – in ihrem privaten Umfeld, Zuhause auf ihren Sofas. Das Sofa steht symbolisch für die Welt, in der die Menschen leben. Es ist der Ort für Meinungsaustausch und für Einblicke in die Sorgen und Freuden. Eines trifft auf die Mehrheit der Befragten zu, sie geben an, gern in Sachsen-Anhalt zu leben.
Von stärkerer Digitalisierung über mehr Vertrauen
Die Themen, die die Menschen beschäftigen, sind dabei so unterschiedlich wie sie selbst. Landwirt Phillip Krainbring aus Hohendodeleben in der Börde fühlt sich von der Politik im Stich gelassen. Seine Kritik: In einer hohen Schlagzahl würden neue Einschränkungen auf die Landwirtschaft einprasseln. Jedoch fehlten Lösungsansätze seitens der Politik. Die von ihm und seinen Kollegen präsentierten Vorschläge würden dabei kein Gehör finden.
Angestellter Steffen Wolf hat gänzlich das Vertrauen in Politiker und Politikerinnen verloren. Er lebt in Badeborn, einem Ortsteil von Ballenstedt. Das Aussterben der Infrastruktur auf dem Land mache ihm Angst, so der 52-Jährige. Von Politikerinnen und Politikern würde er sich ein Gespräch auf Augenhöhe wünschen und dass seine Sorgen Ernst genommen werden.
Dass die Selbstständigkeit ihrer Branche ernstgenommen wird, wünscht sich auch Schauspielerin und Theaterbetreiberin Ines Lacroix aus Magdeburg. Seit einem Jahr steht sie kaum vor Publikum. Das private "Theater an der Angel" lebt jedoch von Eintrittspreisen, aber auch sie als Schauspielerin von dem Austausch mit dem Publikum. Sie wünsche sich, dass die Politikerinnen ihr und ihren Kolleginnen mehr Verantwortung im Umgang mit Öffnungen zutrauen.
Mehr Verantwortung will auch Alexander Prinz (aka. Der dunkle Parabelritter) – von der Politik für den Ausbau der Digitalisierung. Der Ausbau müsse infrastrukturell erfolgen, sodass jeder Bürger und jede Bürgerin Zugang zum schnellen Internet hätte, aber auch der Ausbau der Fähigkeiten des Lehrpersonals im Umgang mit digitalen Medien. Digitaler Ausbau würde auch Menschen einen Anreiz geben, in Sachsen-Anhalt zu bleiben, so Prinz.
Auf Digitalisierung setzt auch Janine Koska, Unternehmerin in Magdeburg. "Mir fehlt in unserem Land die Vision". Deshalb plädiert sie dafür, dem Bundesland ein neues Image zu geben und sich abzugrenzen, beispielsweise als Land der Start-Ups und Jungunternehmer. Dies ließe sich allerdings nur mit einer flächendeckender Internetversorgung ermöglichen. Dann könnte man aus Sachsen-Anhalt in der ganzen Welt tätig sein.
Der Film: Mein Sofa – Meine Meinung
Mehr Menschen aus Sachsen-Anhalt mit ihren Meinungen sehen Sie am 5. Mai 2021 um 20:15 Uhr bei "Exakt – Die Story" im MDR-FERNSEHEN.
Hintergründe und Aktuelles zur Landtagswahl – unser multimediales Update
In unserem Update zur Landtagswahl in Sachsen-Anhalt geben unsere Redakteure einen Überblick über die wichtigsten politischen Entwicklungen – und ordnen sie ein.
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MDR/Olga Patlan
Dieses Thema im Programm: exakt – Die Story | 05. Mai 2021 | 20:15 Uhr
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