Eine Collage mit sieben Fotos, die die jeweiligen Regierungskonstellationen in Sachsen-Anhalt nach den bislang sieben Landtagswahlen zeigen.
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Landtagswahlen seit 1990 So hat Sachsen-Anhalt in den vergangenen dreißig Jahren gewählt

02. Juni 2021, 14:47 Uhr

Der erste Landtag von Sachsen-Anhalt wurde nur wenige Tage nach der Wiedervereinigung gewählt, sechs weitere Wahlen folgten seither. Bevor am 6. Juni zum achten Mal abgestimmt wird, wirft MDR SACHSEN-ANHALT einen Blick zurück auf die Ergebnisse der vergangenen Landtagswahlen.

Inhalt des Artikels:

1990

Am 14. Oktober 1990 – nur elf Tage nach der Wiedervereinigung – wählen die Menschen in Sachsen-Anhalt den ersten Landtag. Die Wahlbeteiligung liegt bei rund 65 Prozent, die CDU kann 39 Prozent aller Stimmen für sich gewinnen und bildet mit der drittplazierten FDP die Regierungskoalition. Erster Ministerpräsident wird Gerd Gies (CDU), der aber schon im Juli 1991 wieder zurücktritt. Ihm folgt Werner Münch (CDU), der aber auch nach zwei Jahren seinen Rücktritt bekannt gibt. Schließlich übernimmt Christoph Bergner (CDU) den Posten bis zum Ende der Wahlperiode.

1994

Die zweite Landtagswahl findet am 26. Juni 1994 statt, dabei geben knapp 55 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme ab. In diesem Jahr kommen SPD und CDU auf fast gleiche Stimmanteile: 34,39 Prozent gehen an die CDU und 34,03 Prozent an die SPD. Die FDP scheitert an der Fünf-Prozent-Hürde, sodass die bisherige CDU/FDP-Regierung nicht fortgesetzt werden kann. Stattdessen gibt es eine Minderheitsregierung aus SPD und Grünen unter Ministerpräsident Reinhard Höppner (SPD). Die Minderheitsregierung ist die erste dieser Art und wird deutschlandweit als "Magdeburger Modell" bekannt.

1998

Die bisher höchste Wahlbeteiligung wird mit über 71 Prozent am 26. April 1998 erreicht. Dabei verliert die CDU deutlich an Stimmen: Die Partei macht über zehn Prozentpunkte Verlust. Die SPD erreicht mit mehr als 35 Prozent ihr bisher bestes Ergebnis und Reinhard Höppner bleibt Ministerpräsident. So kann die Minderheitsregierung nach dem "Magdeburger Modell" auch ohne die Grünen fortgesetzt werden, die es nicht über die Fünf-Prozent-Hürde geschafft haben. Dafür sitzt in dieser Wahlperiode die Deutsche Volksunion (DVU) mit im Landtag, fast 13 Prozent der Zweitstimmen gehen an die rechtsextreme Partei.

2002

In diesem Jahr finden die Wahlen am 21. April statt, rund 56 Prozent der Wahlberechtigten beteiligen sich. Die PDS wird erstmals zweitstärkste Kraft, die Regierung wird aber, wie schon 1990, von CDU und FDP gestellt. Neuer Ministerpräsident wird Wolfgang Böhmer (CDU).

2006

Am 26. März 2006 wird zum fünften Mal der Landtag gewählt. Diese Landtagswahl hat mit 44,4 Prozent die bisher geringste Wahlbeteiligung. Wieder wird die Linke zweitstärkste Kraft, die SPD steht erst an dritter Stelle. Wolfgang Böhmer tritt seine zweite Amtszeit als Ministerpräsident an, und zum ersten Mal in Sachsen-Anhalt regieren CDU und SPD zusammen.

Umbenennung der PDS in "Die Linke" Am 17. Juli 2005 beschließt die Partei des Demokratischen Sozialismus (PDS) auf ihrem Parteitag, sich ab diesem Zeitpunkt "Die Linkspartei.PDS" zu nennen. Im Juni 2007 wird diese Bezeichnung noch einmal zu "Die Linke" geändert.

2011

Der sechste Landtag wird am 20. März 2011 gewählt. Die Wahlbeteiligung liegt bei rund 51 Prozent und CDU und SPD bleiben an der Regierung. Die Grünen schaffen es erstmals seit 1998 wieder in den Landtag. Seit 2011 ist Reiner Haseloff (CDU) Ministerpräsident.

2016

Bei den Wahlen am 13. März 2016 erreicht die Wahlbeteiligung mit 61,1 Prozent den bisher dritthöchsten Wert. Die AfD tritt zum ersten Mal an und wird zweitstärkste Partei. CDU, SPD und Grüne regieren zusammen als "Kenia-Koalition" und Reiner Haseloff wird zum zweiten Mal zum Ministerpräsidenten gewählt.

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MDR/Joline Bark, Manuel Mohr

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT | 06. Juni 2021 | 18:00 Uhr

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