Nach dem Urteil gegen Lina E. gibt es Proteste – bundesweit. In Berlin, Hamburg, Dresden, Bremen und Köln – und natürlich in Leipzig. Schon lange vor dem Urteil haben Teile der linken Szene für den "Tag X" mobilisiert.
Am ersten Samstag nach dem Urteil sollen alle nach Leipzig kommen und ihre Wut auf die Straße tragen. Die "Tag X"-Demo wird untersagt, dennoch kommen am 3. Juni 2023 tausende Menschen. Ihnen gegenüber steht ein immenses Polizeiaufgebot. Kurz vor den Toren von Connewitz eskaliert die Lage. Aus der Menge löst sich eine Gruppe, die Steine, Flaschen und einen Brandsatz auf die Einsatzkräfte wirft. Kurz darauf kesselt die Polizei mehr als 1.000 Menschen ein. Viele von ihnen müssen viele Stunden darin verbringen. Auch Kinder und Jugendliche werden über Nacht festgehalten. Die einen sehen darin ein völlig unverhältnismäßiges Vorgehen der Polizei. Andere sehen sich in ihrer Meinung über eine gewalttätige linksextreme Szene bestätigt.
Den "Tag X" nehmen Marc Zimmer, Anton Zirk und Edgar Lopez in der letzten Episode dieses Podcasts als Ausgangspunkt, um zu ergründen, was vom Fall Lina E. bleibt. Denn an diesem Tag kristallisieren sich ähnliche Fragen, die auch den gesamten Fall Lina E. so spannend und relevant machen. Wie geht unsere Gesellschaft mit Antifaschismus um? Welche Rolle spielt Gewalt in der linken Szene? Gibt es eine neue Qualität politischer Gewalt? Und verfolgt der Staat Rechtsextremismus weniger konsequent als Linksextremismus?
Wenn Euch unser Podcast gefällt oder wenn Ihr Hinweise und Kritiken habt, dann mailt uns an: fascho-jaegerin@mdraktuell.de
Und hier unser Podcast-Tipp: Dark Matters - Geheimnisse der Geheimdienste