MDRfragt - das Meinungsbarometer für Mitteldeutschland Etwa zwei Drittel des Personals in Pflege und Medizin wollen sich impfen lassen
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13. Januar 2021, 12:55 Uhr
Die Impfbereitschaft ist bei der Mehrheit des medizinischen und Pflegepersonals in der MDRfragt-Gemeinschaft vorhanden: Rund zwei Drittel gaben in der Blitzbefragung des Meinungsbarometers am Dienstag an, sich gegen das Coronavirus impfen lassen zu wollen oder bereits geimpft zu sein. An der Befragung haben sich binnen siebeneinhalb Stunden mehr als 18.000 Menschen beteiligt, darunter fast 1.700, die in Medizin oder Pflege arbeiten.
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64 Prozent der MDRfragt-Mitglieder, die in der Pflege oder einem medizinischen Beruf tätig sind und sich an der Blitzbefragung beteiligt haben, stehen der Corona-Impfung offen gegenüber: Sie wollen sich impfen lassen oder haben dies bereits getan. 32 Prozent lehnen eine Impfung ab.
Impfpflicht für Pflegekräfte: Knappe Mehrheit ist dafür
Bereits seit Tagen wird über einen möglicherweise zu hohen Anteil an Impfverweigerern in Pflege und Medizin diskutiert - Daten dazu fehlten bislang. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder brachte nun in einem Interview eine Impfpflicht für Pflegekräfte in die Diskussion. Gegen diesen Vorschlag gab es teils heftige Kritik. In der MDRfragt-Gemeinschaft spricht sich eine knappe Mehrheit für eine solche Impfpflicht aus: 52 Prozent sind dafür. 44 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Befragung lehnen eine Impfpflicht für Pflegekräfte ab.
Anderes Bild bei medizinischem Personal: Mehrheitlich gegen Impfpflicht
Anders sieht das Bild direkt bei den rund 1.700 Mitarbeitenden in Pflege und Medizin aus, die an der Befragung teilgenommen haben. Sie sind mehrheitlich gegen eine Impfpflicht für ihre Branche: 56 Prozent lehnen eine Impfpflicht ab. Für eine Impfpflicht stimmten nur 41 Prozent.
Über die Befragung
Die Blitzbefragung zur Impfpflicht für Pflegekräfte lief am 12.01.2021 von 10:30 bis 18:00 Uhr.
An der Befragung haben 18.414 Menschen teilgenommen. Insgesamt sind mittlerweile 37.673 registrierte Mitglieder aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen Teil der MDRfragt-Gemeinschaft.
Verteilung nach Altersgruppen:
16 bis 30 Jahre: 385 Teilnehmende
31 bis 50 Jahre: 3.192 Teilnehmende
51 bis 64 Jahre: 7.404 Teilnehmende
65+: 7.433 Teilnehmende
Verteilung nach Bundesländern:
Sachsen: 9.416 Teilnehmende
Sachsen-Anhalt: 4.498 Teilnehmende
Thüringen: 4.500 Teilnehmende
Verteilung nach Geschlecht:
Männlich: 54 Prozent
Weiblich: 46 Prozent
Die Befragungen sind nicht repräsentativ, aber sie werden nach statistischen Merkmalen wie Geschlecht, Bildung und Alter gewichtet. Die Gewichtung ist eine Methode aus der Wissenschaft bei der es darum geht, die Befragungsergebnisse an die real existierenden Bedingungen anzupassen. Konkret heißt das, dass wir die Daten der Befragungsteilnehmer mit den statistischen Daten der mitteldeutschen Bevölkerung abgleichen.
Wenn also beispielsweise mehr Männer als Frauen abstimmen, werden die Antworten der Männer weniger stark, die Antworten der Frauen stärker gewichtet. Die Antworten verteilen sich dann am Ende so, wie es der tatsächlichen Verteilung von Männern und Frauen in der Bevölkerung Mitteldeutschlands entspricht.
Dabei unterstützt ein wissenschaftlicher Beirat das Team von "MDRfragt". Mit dem MDR Meinungsbarometer soll ein möglichst breites Stimmungsbild der Menschen in Mitteldeutschland eingefangen werden – mit möglichst vielen Teilnehmenden.
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Aktuell | 12. Januar 2021 | 21:45 Uhr