MDRfragt Winterurlauber spüren hohe Preise
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11. Februar 2023, 05:00 Uhr
Nachdem in Sachsen-Anhalt die Winterferien bereits vor einer Woche begonnen haben, starten nun auch Sachsen und Thüringen in die Ferien. Für viele ein Anlass, in den Winterurlaub zu fahren. Doch der steht laut den MDRfragt-Teilnehmenden unter dem Einfluss der starken Preissteigerungen. Acht von zehn derjenigen, die dieses Jahr in den Winterurlaub fahren, haben das angegeben. Das ist das Ergebnis der aktuellen Befragung, bei der rund 24.000 Menschen aus Mitteldeutschland ihre Meinung geäußert haben.
Die überwiegende Mehrheit der MDRfragt-Mitglieder, die in diesem Jahr Winterurlaub machen, bemerken die derzeit hohen Preissteigerungen, 41 Prozent davon sogar deutlich. Lediglich neun Prozent gehen davon aus, dass sie für ihren Winterurlaub nicht mehr Geld ausgeben müssen als in den Vorjahren. Insgesamt betrachtet macht jedoch nur ein kleiner Teil der MDRfragt-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer in diesem Jahr klassischen Winterurlaub: 15 Prozent haben bereits Urlaub im Schnee verbracht oder haben solch eine Reise für die nächsten Wochen geplant.
Ein Drittel verzichtet aus finanziellen Gründen
Wir haben diejenigen, die in diesem Jahr nicht in den Winterurlaub fahren, gefragt, ob sie in den vergangenen Jahren - Corona-bedingte Pausen ausgenommen - hin und wieder im Winterurlaub waren. 17 Prozent haben das bejaht. Auch bei ihnen spielt das Geld eine Rolle. Mehr als ein Drittel verzichtet aus finanziellen Gründen auf Winterurlaub. Für etwas mehr - 43 Prozent - spielen außerdem persönliche Gründe eine Rolle. Rund ein Viertel hat wegen der unsicheren Wetterlage keinen Winterurlaub geplant.
Vor allem bei den 30- bis 49-Jährigen haben die Finanzen in diesem Jahr großen Einfluss auf die Urlaubsplanung. Jeder Zweite hat angegeben, deshalb auf den Urlaub zu verzichten. Damit sind finanzielle Gründe in dieser Altersgruppe der Hauptgrund.
Warum sie in diesem Jahr nicht zum Urlaubmachen in den Schnee fahren, erklären die MDRfragt-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer in den Kommentaren:
Urlaub heißt für uns Entspannung und Spaß. Das kann man bei den derzeitigen Vorgängen in der Welt nicht erwarten.
Wäre gern mit meiner Familie nach Obertauern über Weihnachten gefahren, aber 12.000 Euro ohne Skipass ist für einen ostdeutschen Arbeitnehmer nicht finanzierbar.
Die Wetterlage war lange unsicher. Ich möchte nicht auf Kunstschnee fahren. Dieses umweltunfreundliche Verfahren möchte ich nicht noch unterstützen.
Da wir akuten Personalmangel haben, kann ich als Chefin keinen Urlaub machen.
Österreich ist beliebtestes Urlaubsziel
Die beliebteste Winterurlaubsregion der MDRfragt-Mitglieder ist in diesem Jahr Österreich: 47 Prozent derjenigen, die in den Schnee fahren wollen, haben sich dafür entschieden. Aber auch hierzulande machen die Befragungsteilnehmenden gern Urlaub. Auf Platz zwei sind die deutschen Mittelgebirge. An dritter Stelle nennen die Befragten das in Italien gelegene Südtirol.
Über MDRfragt
MDRfragt ist eine Plattform für Online-Befragungen, mit der die Menschen in Mitteldeutschland regelmäßig ihre Meinung zu aktuellen Themen äußern können. Ob Tempolimit, Braunkohle-Aus oder Breitbandausbau – Ihre Meinung zu gesellschaftlich relevanten Themen findet hier einen besonderen Platz. Teilnehmen kann jeder, der seinen Wohnsitz in Sachsen, Sachsen-Anhalt oder Thüringen hat und mindestens 16 Jahre alt ist.
Über diese Befragung
Die Befragung vom 27.01. - 31.01.2023 stand unter der Überschrift:
Wintersport in Mitteldeutschland – Wirtschaftsboom oder Auslaufmodell?
Insgesamt sind bei MDRfragt 64.637 Menschen aus Mitteldeutschland angemeldet (Stand 01.02.2023, 13 Uhr).
24.017 Menschen aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen haben online an dieser Befragung teilgenommen.
Verteilung nach Altersgruppen:
16 bis 29 Jahre: 254 Teilnehmende
30 bis 49 Jahre: 3.159 Teilnehmende
50 bis 64 Jahre: 10.062 Teilnehmende
65+: 10.542 Teilnehmende
Verteilung nach Bundesländern:
Sachsen: 12.285 (51 Prozent)
Sachsen-Anhalt: 5.752 (24 Prozent)
Thüringen: 5.980 (25 Prozent)
Verteilung nach Geschlecht:
Weiblich: 10.581 (44 Prozent)
Männlich: 13.377 (56 Prozent)
Divers: 59 (0,2 Prozent)
Die Ergebnisse der Befragung sind nicht repräsentativ. Wir haben sie allerdings in Zusammenarbeit mit dem wissenschaftlichen Beirat nach den statistischen Merkmalen Bildung, Geschlecht und Alter gewichtet. Das heißt, dass wir die Daten der an der Befragung beteiligten MDRfragt-Mitglieder mit den Daten der mitteldeutschen Bevölkerung abgeglichen haben.
Aufgrund von Rundungen kann es vorkommen, dass die Prozentwerte bei einzelnen Fragen zusammengerechnet nicht exakt 100 ergeben.
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | Fakt ist! | 06. Februar 2023 | 22:10 Uhr