Seniorin am Steuer eines PKWs stellt den Rückspiegel ein.
Seniorinnen und Senioren am Steuer – ein prinzipielles Risiko? Eher nicht, ergibt ein aktuelles MDRfragt-Stimmungsbild. Bildrechte: IMAGO / Westend61

MDRfragt Mehrheit findet: Verkehrssicherheit geht vor Selbstbestimmung am Steuer

23. Januar 2024, 15:08 Uhr

Einen Führerschein zu haben, heißt: Ganz unabhängig von Bus und Bahn, Freunden und Bekannten viele Alltagswege bewältigen zu können. Aber sollten alle, die einmal einen Führerschein gemacht haben, auch wirklich bis ans Lebensende fahren dürfen? Immer wieder wird diskutiert, ob die Fahrtauglichkeit regelmäßig überprüft werden sollte. Bei MDRfragt findet eine Mehrheit der Befragten: Im Zweifel ist Verkehrssicherheit wichtiger als selbstbestimmtes Fahren bis ins hohe Alter.

MDR-Redakteurin Franziska Höhnl
MDR-Redakteurin Franziska Höhnl Bildrechte: MDR / David Sievers

Verkehrssicherheit geht vor

Bis ins hohe Alter selbst Autofahren: Für viele Menschen in Deutschland ist das ein wichtiger Faktor, um möglichst selbstbestimmt den Alltag zu gestalten. Doch mit dem Alter steigt auch die Gefahr, dass nachlassende Sinne und sinkende Reaktionsgeschwindigkeit zu Verkehrsunfällen führen. Erst vor wenigen Wochen veröffentlichte das Statistische Bundesamt Zahlen, aus denen hervorgeht: Wenn Über-65-Jährige in Unfälle mit Verletzten verwickelt sind, haben sie diese jedoch überwiegend auch hauptsächlich verursacht. Die Statistiker weisen gleichzeitig darauf hin, dass Über-65-Jährige verglichen mit ihrem Anteil an der Bevölkerung vergleichsweise selten in Verkehrsunfälle involviert sind, unter anderem, weil sie meist keine täglichen Arbeitswege mehr haben.

Sollte eine höhere Verkehrssicherheit am Ende ausschlaggebender sein als die selbstbestimmte Mobilität am Steuer im hohen Alter?

Ein Großteil der mehr als 28.000 Befragten aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen sagt im aktuellen MDRfragt-Meinungsbild: Ja, im Zweifel geht Verkehrssicherheit vor Selbstbestimmung. Rund zwei Drittel (60 Prozent) von ihnen räumen der Verkehrssicherheit Vorrang ein, knapp ein Drittel hält hingegen die Selbstbestimmung bis ins hohe Alter für schwerwiegender.

Diagramm: Was wiegt schwerer, Sicherheit oder Selbstbestimmung
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Auch die Befragten über 65 mehrheitlich für Verkehrssicherheit

Diese Gewichtung zieht sich quer durch alle Altersgruppen. Zwar zeigt sich: Je jünger die Befragten sind, desto höher ist der Anteil, der einer hohen Verkehrssicherheit den Vorrang einräumt. Doch auch in der Gruppe der Über-65-Jährigen überwiegt, wenn auch deutlich knapper, der Anteil derjenigen, die der Sicherheit des Straßenverkehrs das höhere Gewicht einräumen.

Diagramm: Verkehrssicherheit vor Selbstbestimmung – Anteil Zustimmung nach Alter
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Sachsen-Anhalts Verkehrsministerin Lydia Hüsklens lehnt verpflichtende Überprüfungen der Fahrtauglichkeit für ältere Autofahrerinnen und Autofahrer hingegen ab und plädiert für freiwillige Checks. Pflicht-Tests seien ein Eingriff in die individuelle Freiheit, so die FDP-Politikerin jüngst in der Talkrunde FAKT IST! zum Thema.

Thema bei FAKT IST! aus Magdeburg

Beim Bürgertalk in Magdeburg zum Thema "Senioren am Steuer" diskutierten neben Hüskens auch zahlreiche MDRfragt-Mitglieder mit. Ein Vorwurf: Die Diskussion um die Fahrtüchtigkeit von Älteren führe schnell in die Altersdiskriminierung.

Dem widersprach in der Sendung Unfallforscher Siegfried Brockmann, der für die Versicherungswirtschaft das Verkehrsgeschehen analysiert. Statistisch sei der Fall klar: Jenseits von 75 Jahren sei das Risiko einen Unfall mit Verletzten zu verursachen genauso groß wie bei der Hochrisikogruppe der Fahranfänger unter 22 Jahren. "Da ist es auch nicht so, dass wir nichts machen. Da haben wir den Führerschein auf Probe, da haben wir Alkoholverbot bis 21 Jahre. Nur bei den Senioren machen wir nichts."

Brockmann plädierte für verpflichtende Begleitfahrten, bei denen Fachleute die Fahrtauglichkeit einschätzen. Bei freiwilligen Angeboten kämen eher nicht diejenigen, für die diese Begleitfahrten besonders sinnvoll seien. Die MDRfragt-Gemeinschaft sieht verpflichtenden Begleitfahrten durchaus kritisch.

Auch MDRfragt-Mitglied Stefanie Renner aus dem Saalekreis war bei FAKT IST! dabei und probierte mit einem Simulationsanzug aus, wie sich Autofahren mit über 80 Jahren anfühlen könnte. Das Resümee der 42-Jährigen: Alles sei viel langsamer, schwieriger und behäbiger.

Die ganze Diskussion gibt es im Video zum Nachschauen:

FAKT IST! zum Nachschauen

"Fakt ist!" aus Magdeburg 59 min
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59 min

Fakt ist! Mo 22.01.2024 22:10Uhr 59:00 min

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Video

Fehlende Einsicht und Selbstüberschätzung?

Und wie begründen die MDRfragt-Mitglieder, die sich an der Befragung beteiligt haben, dass Verkehrssicherheit für alle über dem Selbstbestimmungsrecht Einzelner steht? Häufige Argumente: Es fehle an Einsicht bei jenen, deren körperliche Einschränkungen im Alter die Fahrtüchtigkeit beeinträchtigen. Und: Ältere überschätzten ihre Fähigkeiten. Diese Kritik kommt auch von vielen MDRfragt-Mitgliedern, die selbst schon zu den Über-65-Jährigen zählen.

"Verkehrssicherheit muss über Selbstbestimmung stehen", schreibt etwa Frank (67) aus dem Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge. "Die Fahruntüchtigen, die ich kenne, sind uneinsichtig. Das hat nichts mehr mit Selbstbestimmung zu tun. Hier muss der Schutz der Allgemeinheit Priorität eins haben." Und Bettina (73) aus Erfurt findet: "Viele ältere Verkehrsteilnehmer überschätzen sich!"

Individueller Umgang mit Unsicherheiten zählt

Andere meinen hingegen: Es sollte schon jede und jeder selbst bestimmen können. So sagt MDRfragt-Mitglied Irene (80) aus dem Landkreis Harz: "Ich bin selbst schon lange Autofahrerin und auch lange Rentnerin und fahre nur auf mir bekannten Wegen. Würde mir eine lange Fahrt auf der Autobahn oder vielbefahrenen Strecken nicht mehr zumuten. Und ich denke, es muss jeder für sich selbst einschätzen können."

Auch von jüngeren Autofahrerinnen kommt Zuspruch und ein Plädoyer für mehr gegenseitige Rücksichtnahme: "Ältere Verkehrsteilnehmer fahren eher vorsichtig, vielleicht aufgrund von Unsicherheiten. Das sehe ich als anderer Verkehrsteilnehmer und stelle mich darauf ein", fasst Julia (52) aus Leipzig zusammen, und ergänzt: "Ein bisschen mehr Rücksichtnahme täte uns allen gut."

Verweis auf andere Verkehrsteilnehmer mit riskanten Fahrweisen

Und wieder andere sind der Meinung, Seniorinnen und Senioren seien nicht das größte Risiko für die allgemeine Verkehrssicherheit: "Eine viel größere Gefahr sind Verkehrsrowdys und selbsternannte Rennfahrer", meint Ralf (65) aus dem Saale-Orla-Kreis. "Wobei ich nicht ausschließe, dass es schon ältere Leute gibt, die echt nicht mehr Auto fahren sollten."

Für Birgit (58) aus dem Jerichower Land sind Seniorinnen und Senioren am Steuer kein größeres Verkehrsrisiko als andere Gruppen: "Ich sehe bei älteren Verkehrsteilnehmern die gleiche Gefahr wie bei allen anderen. Was ist mit den vielen übermüdeten LKW-Fahrern, die fast täglich auf der A2 Unfälle verursachen?"

Senioren am Steuer für die meisten keine Gefahr

Alles in allem vertritt ein Großteil der Befragten in allen drei Bundesländern die Auffassung, von Älteren am Steuer gehe nicht per se ein Verkehrsrisiko aus. Vor allem in Sachsen-Anhalt ist der Anteil derjenigen groß, die Seniorinnen und Senioren am Steuer nicht grundsätzlich für eine Gefahr halten.

Diagramm: Ältere am Steuer sind kein Verkehrsrisiko
Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Zur Einordnung der Ergebnisse Bei MDRfragt können sich alle anmelden und beteiligen, die mindestens 16 Jahre alt sind und in Sachsen, Sachsen-Anhalt oder Thüringen wohnen. Denn wir wollen die Vielfalt der Argumente kennenlernen und abbilden. Die Kommentare der Befragten erlauben, die Argumente für die jeweiligen Positionen sichtbar zu machen.

Da sich jede und jeder beteiligen kann, der möchte, sind die Ergebnisse von MDRfragt nicht repräsentativ.

Sie werden aber nach wissenschaftlichen Kriterien anhand verschiedener soziodemographischer Merkmale wie Alter, Geschlecht oder Bildungsgrad gewichtet, um sie an die tatsächliche Verteilung in der mitteldeutschen Bevölkerung anzupassen. Damit wird die Aussagekraft der Ergebnisse erhöht und es ergibt ein durchaus belastbares Stimmungsbild aus Mitteldeutschland.

MDRfragt wird zudem wissenschaftlich beraten und begleitet.

Sehr oft argumentieren MDRfragt-Mitglieder quer durch alle Altersgruppen zudem damit, dass die Verkehrssicherheit auch verbessert werden könnte, wenn alle, die nicht (mehr) so gut Auto fahren können, ernsthafte Alternativen hätten.

Diese Sicht fasst etwa der Kommentar von Marion (67) aus Dessau-Roßlau zusammen: "Selbstbestimmung und Verkehrssicherheit müssen einander nicht ausschließen. Hier hat auch die Gesellschaft ihre Pflicht zu erfüllen. Gute Infrastruktur für Öffentlicher Nahverkehr sowie Unterstützung, wenn man wirklich nicht mehr fahren kann, damit man seine Wege erledigen kann. Dann fällt es nicht so schwer, das Auto los zu lassen."

Regelmäßige Checks für alle? – Kommt drauf an

Doch wenn die Verkehrssicherheit für so viele Befragten wichtiger ist als die Selbstbestimmung bis ins hohe Alter, sollte es dann verpflichtende Checks geben, die sicherstellen, dass nur noch Menschen mit voller Fahrtauglichkeit am Steuer sitzen?

Da ist das Meinungsbild aus der MDRfragt-Gemeinschaft deutlich weniger eindeutig. So wollten wir unter anderem wissen, wie die Befragten dazu stehen, wenn Führerscheininhaberinnen und Führerscheininhaber regelmäßig verpflichtend zum Gesundheitscheck müssten, so wie es in einigen europäischen Nachbarländern bereits der Fall ist. Eine knappe Mehrheit (57 Prozent) fände eine solche Pflicht richtig oder eher richtig. Zwei Fünftel (40 Prozent) stehen einer solchen Maßnahme tendenziell ablehnend gegenüber.

Damit ist der Gesundheitscheck noch die Maßnahme mit dem größten Zuspruch. Verpflichtende Testfahren, bei denen beispielsweise Fahrlehrerinnen oder Fahrlehrer das Können hinterm Steuer überprüfen, findet schon bei weniger als der Hälfte der Befragten (46 Prozent) Anklang. Jede und jeder Zweite (50 Prozent) lehnt diese Idee ab.

Fahrtauglich oder nicht - Zustimmung zu Maßnahmen
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Und auch bei dem immer mal wieder diskutierten Vorschlag, Ärztinnen und Ärzte sollten Behörden melden müssen, wenn sie bei ihren Patientinnen und Patienten gesundheitliche Defizite bemerken, die sich auf die Fahrtüchtigkeit auswirken könnten, sind die Befragten gespalten: So halten das 49 Prozent eher für eine gute Idee, mit 47 Prozent ist ein fast ebenso großer Anteil aber dagegen.

Was für Gesundheitschecks spricht

Wer für verpflichtende Gesundheitschecks votiert, argumentiert damit, dass es gut ist, die Fitness der Autofahrerinnen und Autofahrer im Blick zu behalten – auch die mentale. So findet Marko (53) aus Jena, der als Busfahrer selbst regelmäßig durchgecheckt wird: "Wenn ich das machen muss, finde ich es nur richtig, dass andere das auch machen müssen. Es gibt viele, die es nötig hätten."

Manche sind auch wegen eigener Erfahrungen für verpflichtende Gesundheitschecks. So schrieb uns eine 55-jährige Thüringerin aus dem Ilm-Kreis: "Mein Vater hatte damals selbst Probleme. Auf mein Anraten, nicht mehr Auto zu fahren, reagierte er mit Unverständnis." Sie schreibt weiter, dass sie alles versucht und sogar einen Bekannten bei der Polizei um Rat und Hilfe gebeten habe. Alles erfolglos. "Ich hatte große Angst um meinen Vater und alle, die ihm mit dem Auto begegneten."

Für mich ist das keine Gängelei, sondern Einsicht, mich regelmäßig durchchecken zu lassen.

MDRfragt-Mitglied Siegfried (69), Sächsische Schweiz-Osterzgebirge

Einige kommentieren, dass die Gesundheitschecks erst ab einer gewissen Altersgrenze verpflichtend werden sollten: "Ab 70, weil man ja in der Regel bis 65 oder 67 arbeiten geht und dort ja auch hinkommen muss", argumentiert etwa Nico (22) aus dem Landkreis Wittenberg und ist mit diesem Argument in der MDRfragt-Gemeinschaft nicht allein.

Und Siegfried (69) aus dem Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, der selbst kurz unter dieser Altersgrenze ist, meint: "Ich gehöre selbst zu den nun älteren Verkehrsteilnehmern und merke doch, wie Reaktionen und körperliche Leistungsfähigkeit nicht mehr auf dem Level wie vor 20 Jahren sind." Er findet daher, dass Pflicht-Checks sinnvoll sind. "Für mich ist das keine Gängelei, sondern Einsicht, mich regelmäßig durchchecken zu lassen. Davon spricht mich auch meine große Erfahrung (in 30 Jahren Außendienst) nicht frei."

Manche haben sich Alternativen und Ergänzungen zum ärztlichen Rat überlegt, um zu entscheiden, wann der Zeitpunkt gekommen ist, sich nicht mehr selbst hinters Steuer zu setzen: "Ich habe eine Frau, die klar angezeigt hat, dass sie mit mir keinen Meter fährt, wenn sie bei mir Unsicherheiten feststellt. Ich als Fahrer merke es gegebenenfalls nicht selbst", schrieb MDRfragt-Mitglied Michael (71) aus Leipzig. Wie er sich beim Autofahren fühlt, hat er einem Reporter-Team von MDR AKTUELL erzählt:

Was gegen Gesundheitschecks spricht

Zu jenen, die von der Check-Pflicht nicht überzeugt sind, gehört Stefanie (42) aus Nordsachsen. "Auch gesunde Menschen verursachen Verkehrsunfälle. Man kann Unfälle nie zu 100 Prozent ausschließen. Wer soll denn die Tests machen oder das überwachen?"

Und ganz grundsätzlich argumentiert MDRfragt-Mitglied Lutz (60) aus dem Salzlandkreis: "Man sollte die älteren Verkehrsteilnehmer weder drangsalieren noch diskriminieren." Es gebe für viele Menschen keine Alternative zum Auto, vor allem für die Landbevölkerung.

Für Antje (50) aus dem Erzgebirgskreis kommt es darauf an, was die Konsequenzen wären: "Ich bin eigentlich nicht generell dagegen. Es ist nur die Frage, was geschieht, wenn jemand den Check nicht besteht." Das sei der kritische Teil: "Solange nicht überall brauchbare Alternativen zum Auto vorhanden sind, muss es zumindest die Möglichkeit geben, noch eingeschränkt am Verkehr teilnehmen zu dürfen – je nach Fähigkeiten."

Beratung geht vor Führerscheinentzug

Damit steht Antje nicht allein – denn auf die Frage, was die letzte Konsequenz sein sollte, wenn Gesundheits-Checks oder begleitete Testfahrten ernsthafte Einschränkungen bei der Fahrtauglichkeit ergeben, liegen Beratungsgespräche und Informieren der Angehörigen weit vor Führerscheinentzug. Letzteres befürwortet auf unsere Frage nach Konsequenzen jede und jeder Dritte.

Letzte Konsequenz bei Defizit bis hin zu Fahruntauglichkeit
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Zuspruch hoch bei Auffrischungs-Pflicht für Erste Hilfe

Während es also unter den Befragten viele Skeptikerinnen und Skeptiker für die verschiedenen Überprüfungen von Gesundheit und Fahrkönnen gibt, herrscht für eine andere regelmäßige Maßnahme großer Zuspruch: Fast drei Viertel der Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind dafür, dass Auffrischungskurse in Sachen Erste Hilfe zur regelmäßigen Pflicht für alle werden, die einen Führerschein haben. Knapp ein Viertel steht auch dieser Maßnahme kritisch bis ablehnend gegenüber.

Diagramm: Regelmäßige Erste-Hilfe-Kurse verpflichtend für Führerscheininhaber
Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

"Ich habe schon zweimal Auffrischungskurse mitgemacht und dabei gemerkt, wie viele Fertigkeiten man schlicht vergessen hat oder sich auch manche Erste-Hilfe-Techniken gegenüber früher geändert haben", beschreibt Andreas (65) aus dem Erzgebirgskreis. Siegmund (67) aus dem Landkreis Leipzig meint, diese Auffrischung brauchen nicht nur Autofahrerinnen und Autofahrer: "Mindestens alle zehn Jahre sollte so ein Kurs vorgeschrieben sein und nicht nur für Kraftfahrzeugführer."

Wer skeptischer ist, argumentiert vor allem mit den zusätzlichen Kosten. So ist Jana (44) aus Dresden hin- und hergerissen: "Man vergisst schnell, deswegen sollte es eine Auffrischung geben. Dagegen spricht, dass auch das mit Kosten verbunden ist." Und auch Olaf (59) aus dem Landkreis Saalfeld-Rudolstadt meint: "Eine Preisfrage. Gratis wäre okay."


Über diese Befragung Die Befragung vom 12. bis 16. Januar 2024 stand unter der Überschrift:

Fahren im Alter – richtig wichtig oder richtig riskant?

Insgesamt sind bei MDRfragt 67.410 Menschen aus Mitteldeutschland angemeldet
(Stand 16.01.2024, 17 Uhr).

28.388 Menschen aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen haben online an dieser Befragung teilgenommen.

Verteilung nach Altersgruppen:
16 bis 29 Jahre: 316 Teilnehmende
30 bis 49 Jahre: 3.420 Teilnehmende
50 bis 64 Jahre: 11.516 Teilnehmende
65+: 13.136 Teilnehmende

Verteilung nach Bundesländern:
Sachsen: 14.579 (51,4 Prozent)
Sachsen-Anhalt: 6.882 (24,2 Prozent)
Thüringen: 6.927 (24,4 Prozent)

Verteilung nach Geschlecht:
Weiblich: 12.410 (43,7 Prozent)
Männlich: 15.913 (56 Prozent)
Divers: 65 (0,3 Prozent)

Die Ergebnisse der Befragung sind nicht repräsentativ. Wir haben sie allerdings in Zusammenarbeit mit dem wissenschaftlichen Beirat nach den statistischen Merkmalen Bildung, Geschlecht und Alter gewichtet. Das heißt, dass wir die Daten der an der Befragung beteiligten MDRfragt-Mitglieder mit den Daten der mitteldeutschen Bevölkerung abgeglichen haben.

Aufgrund von Rundungen kann es vorkommen, dass die Prozentwerte bei einzelnen Fragen zusammengerechnet nicht exakt 100 ergeben.

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | FAKT IST! aus Magdeburg | 22. Januar 2024 | 22:10 Uhr