Sängerin spricht offen über ihre Depression Kerstin Ott: "Ich habe einfach nur versucht, zu überleben!"

Kerstin Ott wurde mit der Veröffentlichung ihres Songs "Die immer lacht" auf Youtube quasi in die Öffentlichkeit katapultiert. Die Malerin und Lackiererin war plötzlich bekannt, trat vor fremden Menschen auf. Für die introvertierte Sängerin war das Lampenfieber riesig. Wodka half gegen die immense Aufregung. Zigaretten beruhigten und belohnten zwischendurch und spielsüchtig war die gebürtige Berlinerin bereits vor ihrem Durchbruch als Sängerin. Doch Kerstin Ott kämpfte, heute hat sie ihre Süchte im Griff. Allerdings kam danach nicht das, was Kerstin erwartet hätte, sondern es wurde noch schlimmer.

Ein starkes Team: Kerstin Ott und ihre Frau Karolina. Bildrechte: IMAGO/Photopress Müller

Das, so Kerstin, habe auch sehr an der Beziehung zu ihrer Frau Karolina gerüttelt. Doch sie habe nichts mehr zu geben gehabt, es sei einfach nichts mehr übrig gewesen. Sie habe oft grundlos angefangen, zu heulen, und nicht mehr aufhören können. Das sei ihr auch einmal kurz vor einem Auftritt passiert. Sie habe hinter dem Vorhang gestanden und bitterlich geweint. Und sie habe gewusst, dass sie jetzt auf die Bühne gehen müsse. Irgendwann sei es dann gegangen.

Eigentlich habe sie erwartet, erzählt die 43-Jährige, dass es ihr ohne Alkohol und Zigaretten besser gehen, sie auch besser aussehen würde. Doch das Gegenteil war der Fall. Kerstin bekam unreine Haut, legte an Gewicht zu. Doch die Sängerin hielt durch. Sie holte sich professionelle Hilfe, da sie merkte, allein schafft sie es nicht. Abschließend sagte die Sängerin, sie könne nur jedem ans Herzen legen, es gebe Dinge, die mit medizinischer Hilfe und Gesprächen leichter würden.

Zahlreiche Vereine, Stiftungen oder Hotlines können Ihnen weiterhelfen, wenn Sie das Gefühl haben, depressiv zu sein. Auch der Hausarzt kann ein erster Ansprechpartner sein.