Ortsteil von Suhl Wichtshausen
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Wichtshausen liegt auf halbem Weg zwischen der Waffenstadt Suhl und der Theaterstadt Meiningen im Thüringer Wald. Seit 1994 ist der Ort ein Teil von Suhl, doch der dörfliche Charakter ist bis heute erhalten geblieben.
Historische Belege:
- (um 800): (Kopie 12.Jh.) Wigfrideshus (Dobenecker I, Nr. 66, S. 19 nach Dronke, Trad. Fuld. Nr. 157)
- (um 800): Wigfrideshusen (Codex Eberhardi II S. 94)
- (8./9. Jh.) (Kopie 12. Jh.; Zuordnung unsicher): Wicgereshusen (Codex Eberhardi II, S. 158; UB Fulda I, Nr. 264, S. 374 und Register: vielleicht = Wickerhausen (Kr. Northeim))
- (um 923): (Kopie 12.Jh.) Uuitageshuson; Variante Wihtigeshusen (Dobenecker I, Nr. 332, S. 79 nach Dronke, Trad. Fuld. Nr. 671; Codex Eberhardi I, S. 290)
- 1271: Wickmanshusen (Dobenecker IV, Nr. 709, S. 103)
- 1275: Witasshawsen (Dobenecker IV, Nr. 1205, S. 174)
- 1304: Witahusen
- 1629: Wichts Hausen
- 1647: Wichtshaußen
Bei diesem Ortsnamen schwankt der erste Teil in der Überlieferung: mal steht zuerst Wigfrid-, mal Wigger- (falls der Beleg hierher gehört), mal Wigman-, mal Witas-. Die heutige Form Wichtshausen geht wohl (so H. Walther) auf die Vorform Wig-dag-es-husen zurück. Neben -husen "bei den Häusern = Siedlung" enthielte er in diesem Fall einen alten Personennamen Wigdag- oder - eher - Wihdag-, aus germanisch, althochdeutsch wīg- oder wīh- "Kampf" und dag- "Tag". Damit wäre der gleiche Name wie in Fischerhude, östl. von Bremen, 1124 Widagheshude, 1190 Widigeshude, und in der Wüstung Witagerode bei Bad Sachsa, 1140 Witagerode, 1256 Widagerode, 1257 villam Widageroth, enthalten.
Personennamen, die dag enthalten, so etwa Heridag, Adaldag, Osdag, Gerdag, Liefdag, Ricdag und andere, sind eine altertümliche Bildung und begegnen in Ortsnamen nur in einem begrenzten Raum (ausführlich mit Kartierung behandelt bei Udolph, Sachsenproblem, S. 432-439).
Literatur-Angabe:
"Namenkundliche Beiträge zur Siedlungsgeschichte des Saale- und Mittelelbegebietes bis zum Ende des 9. Jahrhunderts"
H. Walther
Berlin 1971, S. 296