Landkreis Gotha Weingarten
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Der Ort liegt ziemlich genau in der Mitte zwischen Gotha und Eisenach. Er gehört als Ortsteil zur Gemeinde Hörsel und hat rund 160 Einwohner.
Historische Belege nach Ch. Riese, Ortsnamen Thüringens - Landkreis Gotha, Hamburg 2010, S. 167f.:
- 9. Jh. (Kopie um 1160) in pago Wingarteiba in villa Tunnaha (Cod. Eberhardi I, 144ra, 24, 235)
- 1166-1187 allodium in Wingarten (Cod. Dipl. Fuldensis, 831, 410)
- um 1170 Wingarten (Dob. II, 421, 77, Or.)
- 1369 VlrichvonWingartin (Reg. Wang., 118, 112, Or.)
- 1349/50 Wingartendazdorf (LBFS, XXXV, 15, 179)
- 1531 Weingarten (Gerbing, 34)
- 1756 Weingarten (Postlex., 2. Teil, 427)
- 1873 Weingarten (OV Prov. Sachsen, 238)
Den Ortsnamen hat Ch. Riese ausführlich behandelt; er schreibt u.a.:
Die Grundform des Ortsnamens ist als Wīın-garten anzusetzen. Im Grundwort, dem zweiten Teil, ist anzusetzen althochdeutsch gart, cart ‘Garten’, mittelhochdeutsch garte ‘Garten’. im Grundwort, dem zweiten Teil des Namens steht althochdeutsch win ‘Wein’, mhd. wīn ‘Wein’. Die Wörterbücher enthalten aber schon für das Althochdeutsche auch die Wörter wīngart ‘Weinberg; Wingert’, mittelhochdeutsch wîn-garte, wîn-gart ’Weingarten, Weinberg’, altsächsisch wîngardo, mnd. wîngart ‘Weingarten’. Das lange -i- wurde später regelgerecht zu -ei-, so dass wir heute von Wein und Weingarten sprechen. Ohne Zweifel bezeichnet der ON somit eine Stelle, an der Wein angebaut wurde. Ob dies nun ein Weingarten im eingentlichen Sinn oder ein Weinberg war, ist nicht sicher zu entscheiden.
Literatur:
Ch. Riese, Ortsnamen Thüringens – Landkreis Gotha, Hamburg 2010, S. 167f.
A. Werneburg, Die Namen der Ortschaften und Wüstungen Thüringens, Nachdruck Köln-Wien 1983, S. 141.