Ilm-Kreis Stützerbach
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Stützerbach ist eine Gemeinde im Ilm-Kreis und gehört zur Verwaltungsgemeinschaft Rennsteig. Am Nordosthang des Thüringer Waldes gelegen, ist Stützerbach nur etwa 3 Kilometer vom Rennsteig entfernt.
Die wildreiche Gegend um Stützerbach zählte einst zu den bevorzugten Jagdgebieten des Weimarer Hofes. Herzog Ernst August ließ daher 1732 ein Jagdschloss auf dem jetzt "Schlossberg" genannten Hügel errichten. Die Bauausführung war so mangelhaft, dass das Hauptgebäude bereits 1748 abgebrochen werden musste, da sich überall Schimmel ausgebildet hatte.
Während der zahlreichen Aufenthalte nutzte die herzogliche Jagdgesellschaft meist die im Ort vorhandenen repräsentativen Wohngebäude der Glashüttenbesitzer, die im 18. Jahrhundert mit der aufstrebenden Glasindustrie Arbeit und Wohlstand in das idyllische Örtchen brachten.
Auch für Goethe waren seine häufigen Aufenthalte in Stützerbach etwas Besonderes. Viele seiner Wirkungsstätten sind heute durch den "Goethewanderweg" verbunden, an dessen Ende das Glascher`sche Haus mit dem Goethe- und Glasmuseum stehen. Im 19. Jahrhundert entwickelte sich Stützerbach zum Kurort für die Behandlung von Atemwegserkrankungen und Herz-Kreislauf-Beschwerden.
Historische Belege für den Ortsnamen nach R. Fischer:
- 1503 Stotzerbach
- (um 1506) schneidmoln von dem Stoczerbach in der Ilmen
- 1534 Stoczerbach
- 1535 Stützermannsmühl an der Ilme
- 1570 in Stutzerbach
- 1570 im Stötzerbach
- 1584 Stötzerbach
- 1587 Stutzerbach, Stotzerbach, Stotzersbach
- 1642 Stötzerbachwässerlein
- 1684 unterm Stützerbach
- 1728 nach Stützerbach
- um 1850 Weimarisch-Stützerbach, Preußisch-Stützerbach
Fischer erklärt den Bachnamen aus dem der Mühle heraus:
Die 1535 erwähnte Mühle wurde also nach einem Manne namens Stötzer bzw. Stützer benannt, wobei es zu diesem Familiennamen noch eine erweiterte Form mit -mann gegeben haben dürfte. Stützer kann als eine Ableitung von Stutz aufgefaßt werden und ursprünglich einen bei einem Stutz wohnenden bezeichnet haben. Stutz ist eine Bezeichnung für eine abschüssige Stelle oder einen Abhang.
Der gemeinte Bach war wohl ein alter NAme oder Teilabschnitt der Lengwitz.
Literatur-Angabe:
R. Fischer, Ortsnamen der Kreise Arnstadt und Ilmenau, Halle (Saale) 1956, S. 60f.
A. Werneburg, Die Namen der Ortschaften und Wüstungen Thüringens, Nachdruck Köln-Wien 1983, S. 69.